[Talk-de] Klare highway tagging Regeln f?r befestigte, Stra?en

Bjoern Buerger openstreetmap at penguin.de
So Nov 25 11:31:23 UTC 2007


Am Sa, 24 Nov 2007 schrieb Karl Eichwalder:
> > ...ich gehe davon aus, dass ein Fahrradfahrer auf einer
> > "primary" oder "trunk"-Road mit getrennten Richtungsfahrbahnen
> > [...] sowieso nur dann freiwillig fahren wird, wenn ein
> > Extra-Fahrradweg eingezeichnet oder getaggt ist.
> 
> Warum?  Also, das kommt sehr darauf an.  Wenn man eine Genußtour
> ("Radwandern") macht, wird man wohl abseits der Straße fahren wollen (ein
> parallel geführter Radweg ist so abseits nicht).  Wenn man gut vorankommen
> will, wird man auf der Fahrbahn einer "primary" fahren wollen.

Das sehe ich ähnlich. Ich persönlich halte mich bei Fahrten über 20km 
regelmäßig an das sinnvoll ausgebaute Straßen-Netz, da die typischen 
Fahrradrouten eher für Genußradler gedacht sind. Je breiter, desto
besser ist in der Regel auch der Ausbau und die Qualität der Oberfläche.
Einziges Ausschlußkriterium sind Straßen, die für Fahrräder explizit 
gesperrt sind (kommt z.B. bei einigen Bundesstraßen-Abschnitten mit 
starkem LKW-Verkehr vor) und eben reine Kraftfahrstraßen / Autobahnen.

> Begleitende Radwege sind grundsätzlich problematisch: oft auf der falschen
> Seite und als landwirtschaftlicher Weg ausgeschildert und als solcher
> gebraucht, unübersichtlich, oft interessante Höhenprofile etc.

Ja. Aus diesem Grund bin ich nach reiflicher Überlegung auch zum 
Schluß gekommen, daß man sowas auf keinen Fall als Teil der Straße 
mappen sollte. IMO muss für alle explizit angelegten Radwege ein 
eigener Way gezogen werden. Damit lassen sich dann auch 
informationen wie 

        - Radweg links / rechts von der Straße
        - Einrichtungs- / Zweirichtungs-Radweg
        - Benutzungspflichtiger oder "anderer" Radweg
          oder Fußweg, Radfahrer frei
        - Für Mopeds freigegeben
        - Kreuzungen mit der begleitenden Straße 
          (sehr wichtig fürs Routing, denn oft wechselt 
           der Radweg völlig unsystematisch die 
           Straßenseite)
        - Gemeinsamer Rad/Fussweg
        - Oberflächenqualität
        - Preference / Radroute / gefühlte Qualität 
          (im Sinne von Lärmbelästigung, Staub, etc)
        - Breite
        - Beleuchtung
        - Tore, Sperrgitter, Umfahr-Schikanen
        - Separate Rad- und Fussgängerbrücken
        
anlegen und vorallem hinterher auch pflegen. Ich habe mal 
versucht, einen Innerstädtischen Radweg mit den notwendigen
Details (one-way, etc) mit auf die begleitenden Straßen zu 
taggen und bin ganz schnell gescheitert. Man findet im Editor
den Radweg und seine Besinderheiten hinterher auch nicht mehr 
sinnvoll wieder, IMO.

Eine wichtige Information ist in diesem Zusammenhang lediglich,
ob die begleitende Straße für Fahrräder erlaubt ist, oder nicht.
Und das wird durch eines der folgenden Zeichen angezeigt:

        - 254 -> Radfahrer verboten
        - 250 -> Verbot für Fahrzeuge aller Art
        - 267 -> Verbot der EInfahrt
        - 238/239 -> Sonderweg Reiter / Fussgänger
        - 331 -> Kraftfahrstraße
        - 330 -> Autobahn

Laut dict.leo.org ist eine trunk-road eine Haupt- oder Fernstraße, 
also darf man da IMO auch mit Fahrrädern fahren. Die häufigsten 
Ausnahmen werden also sein: Zeichen 254 (kommt hin und wieder
mal für Teilstücke vor und sollte dann auch einfach durch ein 
bicycle=no gekennzeichnet werden, sowie 330/331. Letzteres ist 
meiner Meinung nach schlicht motorway.

> > Auch werden Fahrradrouten, die solche Strassen nutzen, die Ausnahme sein.
> 
> Das ist wohl so, weil die meisten Routen für Radwanderer und nicht für
> Alttagsradfahrer entworfen sind.  Gerade auf mehrspurigen Bundesstraßen
> kann man zumindest außerhalb des sog. Berufsverkehrs sehr bequem mit dem
> Rad fahren -- da ist massig Platz; stressig wird es mitunter nur, wenn die
> Mifler glauben, "autobahnähnlich" ausgebaute straßen wären per se für
> radfahrer verboten oder wenn sie glauben, dort wäre irgendwo ein
> benutzungspflichtiger radweg.

Ack.
 
> Wo wer fahren darf, sollte man eigentlich als allererstes eintragen...

Ja. Wenn wir jemals zu einem funktionierenden Fahrrad- oder gar Fußgänger-Routing 
kommen wollen und OSM nicht per Definition nur für Autofahrer gedacht ist,
sollte das auf jeden Fall die Arbeitsgrundlage sein. Auch halte ich
nichts davon, den Verkehrsverstoß zur Regel zu machen, wie ich es hier 
schonmal gelesen habe (so a´la "Radfahrer fahren doch eh wo sie
wollen"). 

Bjørn




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