[Talk-de] ebenentransparenz in josm einstellen

Robert Kaiser KaiRo at KaiRo.at
Mo Jun 2 13:42:30 UTC 2008


Bernd Wurst wrote:
> Am Montag, 2. Juni 2008 schrieb Robert Kaiser:
>> Ein Usability-Experte hat wohl bei JOSM nie mitgearbeitet ;-)
>
> Wie bei vielen freien Programmen hast du da vermutlich Recht. Bist du einer?
> Magst du deine Vorschläge mal schriftlich festhalten?

Ich bin keiner (lese nur seit Jahren Diskussionen um 
Internet-Software-UI), aber ich kann gern mal versuchen, sinnvolle 
Bug-Reports/RFEs oder sowas daraus zu formulieren. Leider verbrauche ich 
derzeit aber eher zu viel Zeit mit OSM als zu wenig, schließlich ist es 
ein anderes Open-Source-Projekt, mit dem ich mein Geld verdiene. ;-)
Aber zumindest wenn ich mal etwas sattelfester in JOSM bin, kann ich 
vielleicht Ideen zur Verbesserung so formulieren, dass sie für die 
Entwickler besser greifbar werden.

> Ich würde vorschlagen: Erste Eindrücke und Vorschläge schriftlich festhalten,
> sich danach von jemandem der JOSM gut kennt einweisen lassen und versuchen,
> die Arbeitsweise eines JOSM-Users anzunehmen. Natürlich mit der kritischen
> Betrachtung, ob das eigentlich sinnvoll ist.
>
> Und danach schauen, ob sich Kritikpunkte vielleicht relativiert haben. Was
> übrig bleibt, sollte man hier zur Diskussion stellen. Wenn da ein konsens bei
> rauskommt, dürfte das so konkret sein, dass die Arbeit, das einzubauen nicht
> mehr schwer ist.

Naja, das mit dem "relativieren" sehe ich eher kritisch. Was man gut 
verstehen muss, um es irgendwie bedienen zu können, ist meist vom UI 
nicht durchdacht genug gestaltet (passiert leicht, wenn man schon froh 
ist, ein Tool zu haben, das die Aufgaben irgendwie bewältigen kann, und 
dann immer mehr dazu stöpselt - und so wirkt JOSM für mich).
Meiner Erfahrung nach sind Dinge, die den (richtigen!) Arbeitsverlauf 
für Einsteiger intuitiver machen, meist auch für den Profi einfacher. 
Muss nicht in allen Einzelfällen so sein, ist es aber sehr oft.

> Hast du schonmal vi benutzt? Oder Blender?

Blender nicht, mit vi muss ich hie und da kämpfen. Und ich bin froh, 
dass es auf den meisten Systemen zumindest nano noch daneben gibt (auch 
wenn "mein" Commandline-Texteditor joe bleibt).

> Und dennoch sind diese Tools bei "Profis" (ob mit oder ohne Anführungszeichen)
> der absolute Überflieger weil die Bedienung dann intuitiv ist, wenn
> man "richtig denkt".
>
> Ab eine gewissen Komplexität ist es einfach so, dass ein für
> ein-bisschen-Interessierte benutzbars Interface für Profis unbrauchbar ist.

Nicht unbedingt. Firefox wie auch SeaMonkey werden von Einsteigern wie 
auch Anfängern als durchaus gut verwendbar gesehen, so weit ich weiß.

> Aber im Endeffekt nimmt man das Seletions-Tool, schnappt sich die nodes und
> schiebt diese weiter raus. Braucht man neue Nodes, nimmt man das
> neue-nodes-tool und Klickt sich (zusammen mit "Shift") ein paar neue Nodes in
> den Weg.

Es hat sich mir noch nicht wirklich eröffnet, warum Selektion und neue 
Nodes zwei verschiedene Tools sein müssen. Das hat IMHO Potlatch besser 
gelöst.

> Also ja, durch den Pfeil, der immer zum Mauscursor gezogen wird ist
> es "schöner", man schaltet auf den selektions-modus. Aber notwendig ist es
> nicht.

OK, gut. Aber es wär nett, wenn man - ähnlich wie in Potlatch - diesen 
weiteren Pfeil einfach wegschalten könnte, um deutlich zu sehen, dass 
man mit dem vorherigen Way jetzt fertig ist.

>> Potlatch hat per Mauscursor sehr schön gelöst, dass man das Verbinden
>> von Ways, Beenden usw. schön sieht, da könnte sich JOSM ein Vorbild
>> nehmen. Mal abgesehen davon, dass man in Potlatch die eingetragenen
>> Daten in einer Form sieht, die bessere Rückschlüsse darauf lässt, wie es
>> in der Karte aussieht - genau das will man besonders am Anfang.
>
> Wenn man den Wireframe-View ausschaltet, sieht das doch in JOSM auch so aus,
> oder?
> Also ich finde das keinen wirklichen Vorteil, aber es ist AFAIK da.

Naja, ist noch immer weit von den "üblichen" Kartenzeichnungen entfernt, 
wie man sie dann in den Slippy Maps findet.

>> [Yahoo]
>
> Ja, habe grade zum Testen mal Yahoo eingebunden (auch wenn ich weiß, dass die
> Auflösung bei uns hier schlechter ist als die von Landsat). Das ist echt ein
> Krampf.

Ich hoffe, man findet da noch eine bessere Variante.

> Ist es nicht toll, dass man Alternativen hat? Also ich hab sicherlich nichts
> dagegen, wenn jemand Potlatch benutzt.

Naja, Open-Source-Software baut genau darauf aus, dass der User die 
Auswahl hat, was er verwendet, und es meist mehrere Alternativen gibt. 
Und ich bin - auch deshalb - ein großer Verfechter dieser Philosophie. :)

> Also wenn man z.B. die ersten zig Edits von einem potlatch-User irgendwie
> markieren würde, dann wüsste jeder, dass der Bockmist, der da eventuell bei
> rauskommt an der Erfahrung des Users liegt und nicht am Editor.
>
> Momentan ist es zumindest bei mir so, dass wenn irgendwo Potlatch-Edits sind,
> dann ist das ganz oft Mist. Das färbt natürlich auf den Ruf von Potlatch
> ab. :)

Klar, daher haben wir SeaMonkey-Profis es ja auch leicht, über die 
Firefox-DAUs und noch mehr die IE-DAUs zu schimpfen. *g*
(Nur um zu sagen: Dieses Phänomen gibt's nicht nur bei Mapping. ;-) )

Robert Kaiser





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