[Talk-de] das Prinzip von OpenSource unkompatibel zu OSM?
Bernd Wurst
bernd at bwurst.org
So Okt 12 15:57:50 UTC 2008
Hallo.
Am Sonntag, 12. Oktober 2008 schrieb Thomas Hühn:
> > Wenn du ein gutes Stück Straße, das bei mir vielleicht um wenige Meter
> > falsch gelegen hat ersetzt ohne dass dies notwendig wäre, dann kickst du
> > mich und
> Nichts ist notwendig. Aber wer sich einer solchen klaren Verbesserung in
> den Weg stellt, stellt sein Ego m.E. über die Ziele des Projekts und ist
> hoffentlich nur ein Einzelfall.
Wer definiert denn eine "klare Verbesserung"?
Wenn die kommunalen Geodaten, die Tobias offenbar irgendwo her bekommen hat
mit der selben Sorgfalt zusammengetragen wurden wie diverse andere kommunale
Datenwerke, dann glaube ich sicherlich nicht an die Unfehlbarkeit dieser
Daten.
Tobias selbst schreibt von einer Veränderung von um die 100 Meter. Ich finde
eine Ungenauigkeit von 100 Metern ist so derartige Pillepalle, dass es echt
wenig Sinn macht, deswegen etwas zu löschen, selbst wenn die anderen Daten
genauer wären.
> > Aber wenigstens die Daten, die ich richtig gemacht habe, die sollen bitte
> > auch "mir gehören" in dem Sinne, dass andere sehen können, dass ich das
> > gemacht habe.
> Zwangsläufige Folge ist, daß OSM ein Spielplatz für diejenigen ist, die
> "früh genug" dabei waren und, alle Neueinsteiger entweder in der Sahara
> wohnen und mappen müssen, oder eben nicht richtig mitmachen dürfen.
> Du versagst damit nämlich den Neueinsteigern, die ebenfalls Stunden an
> Mühe investiert haben und möglicherweise tatsächlich bessere Ergebnisse
> zustandegebracht haben, die Anerkennung und das Streicheln des eigenen
> Egos, daß du für dich reklamierst.
Hm. Wir könnten jetzt wie kleiner Kinder mit Schäufelchen voller Sand
aufeinander werfen, aber irgendwie macht das keinen Sinn.
Ein Neueinsteiger, der mit seinem GPS rumrennt, der macht üblicherweise nicht
mal eben ein Stadtviertel (das bisher schon ganz passabel aussieht) komplett
platt und mapped es neu. Sondern der wird einige Straße ablaufen und dann ein
paar Straßen etwas korrigieren. Handarbeit.
Das ist ein bedeutender Unterschied. Nicht nur dass dabei die History erhalten
bleibt, es ist einfach sozial etwas anderes.
> Wenn der Neueinsteiger nichtmal mehr einen ganzen Straßenzug
> korrigieren, sondern maximal ein paar Details (Briefkasten hier,
> Parkbank dort) hinzufügen darf (evtl gar nur neu hinzufügen, was noch
> nicht gemappt war), dann wird der sich schnell ein anderes
> Betätigungsfeld suchen.
Naja, ein Neueinsteiger der in einem straßen-kompletten Gebiet zu uns stößt,
hat bestimmt das "Problem", dass er einfach nicht ganz so schnell so viele
neue Straßen einzeichnen kann wie jemand, der noch in der weißen Wüste wohnt.
Aber einfach ein Stadtviertel löschen nur damit man was zum mappen hat ist
schon sehr konstruiert und ich nehme nicht an, dass so etwas in der Praxis
passiert.
> Im übrigen: wenn das so Konsens wäre, dann sollte schleunigst eine
> offizielle Vergabe von Territorien durch OSM an einzelne Mapper oder
> Mappergruppen erfolgen.
Weil es Konsens ist, dass man nichts unnötigerweise löschen sollte? Ich hoffe
mal, das ist soweit konsensfähig und wird von den meisten hier so
praktiziert.
Veränderungen sind generell prima, Löschungen sollten die absolute Ausnahme
bleiben.
> Die "richtige" Lösung wäre meines Erachtens, irgendwo die Namen aller am
> jeweiligen Datenauszug/Kartenabschnitt beteiligten prominent sichtbar zu
> machen, wenn es OSMlern schon so stark auf die Anerkennung ankommt. So
> daß der "alte Mapper" nicht ersetzt wird und ruhmlos abtritt, sondern
> neben dem neuen Mapper erkennbar ist.
Ich muss nicht an aktuellster Stelle der History stehen (das was Osmarender an
die Straßen rendert), mir kommt es nicht darauf an, dass mein Name irgendwo
prominent steht. Aber wenn man noch nichtmal mehr über die History der
Objekte in die ich echt Herzblut investiert habe meinen username sehen würde,
würde mich das stören und es wäre eine Motivations-Bremse.
Gruß, Bernd
--
<Alanna> Saying that Java is nice because it works on all OS's is like
saying that anal sex is nice because it works on all genders.
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