[Talk-de] OT: Auto billiger als Zug (Re: Workshop)

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Fr Sep 5 16:49:58 UTC 2008


Hallo.

Am Freitag, 5. September 2008 schrieb Sven Anders:
> Es ärgert mich immer, wenn einige Autonarren behaupten das Auto sei ja so
> billig. Deshalb muss ich hierauf antworten.

Man muss dafür ganz sicher kein Autonarr sein.


> Wenn ihr zu fünft mit einem Wochenendticket nach Frankfurt fahrt kostet das
> doch auch nur 35 Euro, d.H. das Auto sollte nur 35 Euro kosten. 

Je nach Pampa ist das Wochenendticket natürlich nicht teuer, aber es ist halt 
schon arg umständlich wenn man erst mal mit der Bummelbahn 80 km in die 
falsche Richtung fahren muss bis man in Stuttgart ist, dadurch darf man dann 
noch mehr Strecke mit Regionalzügen fahren bis man am Ziel ist.

Nein, ist kein K.O.-Kriterium, aber wenn *dann* das Auto noch dazu nicht 
teuerer ist, kann ich gut verstehen dass man auf den Zug verzichtet. 


> Für das Geld, was manche in Ihr Auto stecken, würden sie glatt einen
> BahnCard 100 bekommen (gibt es für 320 Euro im Monat).

Was nützt die?

Ich hab (für hier vergleichsweise geringe) 5 Kilometer bis zum nächsten 
Bahnhof. Soll ich das täglich laufen?
Noch dazu dass es dann immernoch eine eingleisige Strecke ist, mit der leicht 
abschätzbaren Verbindungsdichte.

Fixkosten wie Versicherung und Steuer sind in manchen Situationen einfach 
Fixkosten, die man nicht auf jeden *zusätzlich* gefahrenen Kilometer umlegen 
muss, weil man das Auto auch ohne diese Zusatzfahrten bräuchte.


> Und natürlich stimme ich mit allen überein, die die Bahnkarten zu teuer
> finden, aber das Auto als "das ist ja so billiig" dar zu stellen, ist
> meistens sehr kurzsichtig.

Das wurde nie behauptet. Es wurde nur gesagt, dass es mit dem Auto oftmals 
billiger ist als mit der Bahn. Das ist eine relative Angabe, die ich voll 
bestätigen kann. Es ist keine absolute Angabe. Auto ist auch teuer, nur 
manchmal nicht ganz so teuer wie ein Zug-Ticket.


> Der ADAC berechnet für einen  Mittelklassewagen (Normalfahrer: Ø 15.000
> km/Jahr) mit 54 CENT je km, d.H. 212 Euro. Und ich glaube nicht das der
> ADAC da lügt.

Doch, da er (wie in der anderen Antwort schon geschrieben wurde) von einem 
einigermaßen neuen Auto ausgeht und zudem zu Grunde legt, dass das Auto 
mustergültig gepflegt wird (nach 10.000 km zur Inspektion beim 
Hersteller-Vertragspartner und so weiter).

Wenn man sich ein günstiges Auto günstig unterhät, die absoluten 
(verschleißunabhängigen) Fixkosten anderweitig "abschreibt" ("ich brauche 
sowieso ein Auto, weil ..."), dann bleiben an kilometerbehafteten Fixkosten 
nicht mehr viel übrig.

Gruß, Bernd

-- 
Die Grundsätze des Beamtenrechts können in Deutschland nur mit einer
blutigen Revolution beseitigt werden.
  -  Jürgen Rüttgers (dt. Politiker)
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