[Talk-de] Anfängerfrage: Wie einen Track in JOSM/Potlatch hinzufügen?

Jan osm35 at netjl.de
So Sep 7 17:08:12 UTC 2008


John07 schrieb:
> Jan schrieb:
>   
>> Hallo,
>>
>> ich habe vor ca. einer Woche meinen ersten Track hochgeladen und konnte 
>> ihn auch mit JOSM in OSM integrieren. Dazu habe ich auf den "Objekt
>> auswählen"-Button geklickt und konnte den Track irgendwie als Straße 
>> hinzufügen. Nun würde ich gerne diesen Track hinzufügen:
>>
>> Link zum Track: http://www.openstreetmap.org/edit?gpx=191269
>> Link zur Karte: 
>> http://www.openstreetmap.org/?lat=49.700446667&lon=7.15655&zoom=14
>>
>> Leider kann ich den Track weder in JOSM noch im Online-Editor auswählen, 
>> angezeigt wird entweder eine graue Punktesammlung oder Cyan-farbener 
>> Track und drauf klicken kann ich leider nicht.
>>   
>>     
> Ja, man kann ihn nicht anklicken, wozu auch?
> Aber ich kann dich verstehen, ich hatte genau das Problem auch mit 
> meinem ersten Track und habe mich erstmal gewundert :-)
>   
>> Um Missverständnisse zu vermeiden erkläre ich mal wie ich bisher arbeite:
>> Als erstes lasse ich meinen Tracker (Royaltek RGM 3800) ca. 20-30 
>> Minuten einmessen, dann sind die Punkte auch hinreichend genau 
>> (zumindest genau genug, dass wenn man rumläuft/-fährt, dass die Tracks 
>> auch auf der Straße zu finden sind). Normalerweise nimmt er jede Sekunde 
>> einen Punkt auf. Das ist ein guter Kompromiss um Strecken mit dem Auto 
>> auch noch halbwegs realistisch darstellen zu lassen. Nach dem einmessen 
>> laufe ich los oder setze mich ins Auto. Die abgefahrene Strecke wird 
>> natürlich mitgetrackt.
>>
>> Die Tracks entstehen im NMEA-Format. Diese konvertiere ich in das 
>> Google-Earth- und ins GPX-Format und lade die Tracks in Google-Earth um 
>> sie mir anzusehen. Sollte ich festellen, dass Punkte schlecht gesetzt 
>> sind (also nicht auf der Straße oder sowas), editiere ich sie direkt in 
>> der GPX-Datei.
>>     
> Davon möchte ich dringend abraten. Zum einen sind die Google Earth 
> Luftbilder auch nicht zwingend genau, zum anderen könnte hierbei ein 
> Lizenzkonflikt entstehen, da du ja von den Googlebildern abmalst.
> Oder editierst du wirklich direkt in der GPX-Datei? (Also mit dem Editor 
> deiner Wahl)
>   
Ich male die ja nicht ab. Ich laufe durch die Straßen und erstelle die 
Tracks mit dem Tracker. Google-Earth nutze ich nur, um den gelaufenen 
Weg mit dem Realen, den man ja bei Google-Earth vom Luftbild sehen kann. 
Sollte ich feststellen, dass es irgendwie nicht gut passt, öffne ich die 
GPX-Datei, suche den entsprechenden Eintrag im Editor meiner Wahl und 
entferne oder editiere ihn. Sind alle Punkte berichtigt, lade ich die 
GPX-Daten bei OSM hoch.
>>  Dann lade ich den Track bei OSM hoch, warte 30 Minuten 
>> und erhalte die Bestätigungsemail, dass die Daten eingetragen worden sind.
>>
>> In Google-Earth liegen die Tracks wunderbar auf den Straßen, so dass es 
>> mMn überhaupt keinen Sinn macht, da irgendwas per Hand einzumalen. 
>> Schließlich ist der Track mit 2000 Punkten deutlich genauer als 
>> irgendein Rumgeklicke von Hand in JOSM bzw. Potlatch.
>>   
>>     
> Genau die 2000 Punkte sind das Problem. Wenn du eine gerade Straße hast 
> genügen im Idealfall 2 Punkte am Anfang und am Ende. 2000 Punkte sind 
> hier dann nur eine unnötige Datenmenge. Wenn ich soetwas sehe, 
> benachrichtige ich den Nutzer und vereinfache den Weg. 
Das Problem ist doch, dass vielleicht in Amerika im mittleren Westen 
alle Straßen nur aus Geraden bestehen. Hier in Europa kenne ich quasi 
keine gerade Straße. Diese Knicke, Verwindungen etz. sehe ich eben als 
genau die wichtige Info an. Schließlich will ich mit den Daten von OSM 
irgendwann navigieren können und da finde ich es sehr wohl relevant, wie 
die Straße verläuft, vor allem weil die Länge der Wegstrecke nur durch 
eine Gerade zwar einfach berechenbar ist, aber leider dann von der 
Realität abweicht. Dann könnte ich es mir auch sparen OSM zu nutzen. 
Wenn man mit dem Auto fährt ist die Datenmenge ja durchaus gut 
überschaubar. Wenn man nur 50 km/h schnell fährt, dann bedeutet das, 
dass man ca. 14 Meter pro Sekunde zurücklegt, also alle 14 Meter ein 
Wegpunkt gesetzt wird. 14 Meter ist schon eine große Strecke. Wenn man 
nur alle 5 Sekunden einen Punkt setzen lässt, ist man 70 Meter gefahren, 
bevor der neue Punkt gesetzt wird. Ggf. musste man eine scharfe Kurve 
fahren und auf dem Track ist davon aber leider nichts mehr sichtbar. 
Davon abgesehen: Sollte die Straße zu viele Wegpunkte haben sehe ich es 
nicht als "meine Aufgabe" an, die Tracks mathematisch passend zu 
korrigieren. Nicht umsonst gibt es gute Algorithmen, die eben aus den 
Wegpunkten die "reale" Strecke errechnen. Da JOSM und Co anscheinend 
nicht über entsprechende Algorithmen verfügen, ist es mir momentan 
einfach egal, zumal JOSM und Co ja ohnehin weiterentwickelt wird und 
dann hoffentlich irgendwann potent genug ist um damit anständig arbeiten 
zu können. Dieses "Problem" hat man ja eh bei fast jeder 
OpenSource-Software. Sie muss "reifen", um entsprechend gut bzw. besser 
zu werden als kommerziell erhältliche Software.
> Außerdem 
> korrigiert man ja eben normalerweise nicht die Tracks an Hand von Google 
> Earth. 
Wie korrigiert man denn bitte sonst die Tracks? Ich brauche doch 
irgendeine Referenz um zu sehen, ob mein Punkt "genau" ist oder eben 
irgendwo daneben liegt. Das Ganze sollte eben passieren _bevor_ man die 
Tracks bei OSM hochlädt, einfach weil ich bisher alle OSM-Editoren 
massiv schlecht fand und deutlich überarbeitungswürdig. Beim 
Von-Hand-Editieren sehe ich zumindest direkt, was passiert. Das ist bei 
OSM leider nicht der Fall. JOSM empfinde ich persönlich als massiv 
schlechtes Stück Software, zumindest komme ich damit überhaupt nicht klar.
> Daher haben meine Tracks öfters Ausreißer, die ich dann, wenn ich 
> manuell nachmal, beseitigen kann. Wenn du einmal durch eine Schlucht 
> oder durch einen dichten Wald gelaufen bist, wirst du wissen, was ich meine.
>   
Dafür habe ich mir eben einen entsprechend guten Tracker gekauft, der 
genau genug ist. Sollte ich irgendwelche Probleme feststellen, editiere 
ich den Track und lade ihn dann bei OSM hoch.
>> Wer die 4 Tracks sich selbst ansehen will:
>> http://www.openstreetmap.org/user/Jatika/traces
>>
>> Ich finde, dass es erstmal wichtiger ist überhaupt die Straßen zu 
>> erfassen, als direkt alles von Anfang an zu wollen (Straßennamen / 
>> Hausnummern / POIs /...). Deswegen will ich einfach nur die Tracks in 
>> die Karte einbauen, was mir aber JOSM / Potlatch nicht erlaubt. Von Hand 
>> nachmalen werde ich die Teile nicht, dafür laufe ich ja rum, damit ich 
>> das eben nicht muss.
>>   
>>     
> Da verstehst du etwas falsch. Du läufst rum, damit du überhaupt weißt, 
> wo die Straße ist. Gerade die ganzen Zusatzinfos und das Eintragen in 
> JOSM/Potlach machen einen großen Teil der Arbeit aus.
>   
Natürlich macht das einen Großteil der Arbeit aus. Wenn ich aber nicht 
rumlaufe sondern die Karte einfach bei Google-Earth abmale, könnte es ja 
auch wie von dir richtig bemerkt, zu Urheberrechtsproblemen führen. Die 
ganzen Zusatzinfos, also welche Straße wo ist etz. werde ich, 
vorausgesetzt es gibt einen schnellen, guten Editor, entsprechend 
nachtragen. Leider bin ich quasi der einzige Tracker in meinem Umfeld, 
so dass ich quasi alleine die ganze Umgebung mappen kann/darf. Wenn das 
Straßennetz erfasst worden ist, dann können andere sehr gut mitarbeiten, 
da dann ja "nur" noch die Hälfte der Informationen fehlt, nämlich die 
Namen der Straßen, POIs, usw. Der Unterschied ist auch, dass ich um nur 
einen Straßennamen hinzuzufügen eben nicht durch das Dorf laufen muss, 
sondern das auch bequem von zu Hause aus machen kann. Dafür brauche ich 
nicht mal Google-Earth oder irgendeine Karte, schließlich wohne ich dort 
und kenne die Namen.

Bzgl. der Hausnummern hoffe ich, dass es irgendwann eine Software für 
Win Mobile/iPhone/Symbian/... geben wird, mit der ich direkt in Echtzeit 
mappen und editieren kann, d.h. ich laufe am Haus vorbei, das Gerät 
stellt fest wo ich bin, ich sage "füge die Hausnummer zu, dort wo ich 
mich befinde" und es wird die Hausnummer in OSM gesetzt. Das Gleiche 
gilt natürlich auch für Tankstellen, Theater, Einkaufsläden usw. Schön 
wäre es, wenn man nicht zwingend online sein muss um zu editieren, so 
dass man sich einen Dump auf sein Gerät laden kann und dann zu Hause 
eben die Änderungen in OSM speichern kann. Bis es so eine Software gibt, 
dauert es aber bestimmt noch. Da man als Anfänger aber eh überhaupt 
nicht durch die OSM-Struktur durchsteigt, gestaltet es sich eben 
besonders schwer, wenn man keine Ahnung hat, an wen man sich wo und wie 
wenden kann.
> Gruß
> Jonas
>   
Liebe Grüße
Jan
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