[Talk-de] Anfängerfrage: Wie einen Track in JOSM/Potlatch hinzufügen?
Jan
osm35 at netjl.de
So Sep 7 18:30:16 UTC 2008
Frederik Ramm schrieb:
> Hallo,
>
> Jan wrote:
>
>> Ich male die ja nicht ab. Ich laufe durch die Straßen und erstelle die
>> Tracks mit dem Tracker. Google-Earth nutze ich nur, um den gelaufenen
>> Weg mit dem Realen, den man ja bei Google-Earth vom Luftbild sehen kann.
>>
>
> In dem Moment, wo Du eine Aenderung an Deinem Track aufgrund von Google
> Earth machst, hast Du allerdings schon Google-Daten abgemalt.
>
Hier muss sich dann ein Gericht damit beschäftigen, ob in dem Fall
tatsächlich eine Urheberrechtsverletzung vorliegt und wenn ja, ob ich
als juristischer Laie dafür überhaupt haftbar bin, sollte eine
Lizenzverletzung vorliegen. Zusätzlich ist fraglich ob eine
entsprechende Schöpfungshöhe überhaupt erreicht wurde oder nicht. Dafür
ist dann aber ein Gericht zuständig.
> Die Annahme, Google Earth sei irgendwie "realer" als Dein Track, ist
> uebrigens ein haeufiger Irrtum.
>
>
>>> Genau die 2000 Punkte sind das Problem. Wenn du eine gerade Straße hast
>>> genügen im Idealfall 2 Punkte am Anfang und am Ende. 2000 Punkte sind
>>> hier dann nur eine unnötige Datenmenge. Wenn ich soetwas sehe,
>>> benachrichtige ich den Nutzer und vereinfache den Weg.
>>>
>
>
>> Das Problem ist doch, dass vielleicht in Amerika im mittleren Westen
>> alle Straßen nur aus Geraden bestehen. Hier in Europa kenne ich quasi
>> keine gerade Straße. Diese Knicke, Verwindungen etz. sehe ich eben als
>> genau die wichtige Info an. Schließlich will ich mit den Daten von OSM
>> irgendwann navigieren können und da finde ich es sehr wohl relevant, wie
>> die Straße verläuft, vor allem weil die Länge der Wegstrecke nur durch
>> eine Gerade zwar einfach berechenbar ist, aber leider dann von der
>> Realität abweicht. Dann könnte ich es mir auch sparen OSM zu nutzen.
>>
>
> Falls Du damit sagen willst, dass OSM fuer Dich unbrauchbar ist, wenn es
> von der Realitaet abweicht, dann kann die Antwort nur sein: Dann ist OSM
> fuer Dich unbrauchbar, Punkt.
>
> Bei OSM approximieren wir einen Kreis vielleicht mit einem 10- oder
> 16-Eck, ganz Penible neben vielleicht auch mal 32 Ecken, aber alles, was
> darueber hinausgeht, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit mal von
> irgendwem "vereinfacht".
>
>
>> Wenn man mit dem Auto fährt ist die Datenmenge ja durchaus gut
>> überschaubar. Wenn man nur 50 km/h schnell fährt, dann bedeutet das,
>> dass man ca. 14 Meter pro Sekunde zurücklegt, also alle 14 Meter ein
>> Wegpunkt gesetzt wird. 14 Meter ist schon eine große Strecke. Wenn man
>> nur alle 5 Sekunden einen Punkt setzen lässt, ist man 70 Meter gefahren,
>> bevor der neue Punkt gesetzt wird. Ggf. musste man eine scharfe Kurve
>> fahren und auf dem Track ist davon aber leider nichts mehr sichtbar.
>>
>
> Wenn Du die Kurve mit 50 gefahren bist, war sie keine scharfe Kurve.
>
Hier im Dorf gibt es eine Straße, die um zwei Häuser rumgeht.
>
>> Davon abgesehen: Sollte die Straße zu viele Wegpunkte haben sehe ich es
>> nicht als "meine Aufgabe" an, die Tracks mathematisch passend zu
>> korrigieren. Nicht umsonst gibt es gute Algorithmen, die eben aus den
>> Wegpunkten die "reale" Strecke errechnen. Da JOSM und Co anscheinend
>> nicht über entsprechende Algorithmen verfügen, ist es mir momentan
>> einfach egal, zumal JOSM und Co ja ohnehin weiterentwickelt wird und
>> dann hoffentlich irgendwann potent genug ist um damit anständig arbeiten
>> zu können.
>>
>
> JOSM hat jetzt schon einen Mechanismus, um Ways zu vereinfachen. Dieser
> muss allerdings vom Benutzer aktiviert werden; er wird nicht automatisch
> angewandt, und schon gar nicht auf irgendwelche Ways von irgendjemand
> anderem, die irgendwo in der Datenbank schlummern.
>
Wie finde ich denn diese Funktion? Die Neulings-Einführung ist leider
nicht besonders gelungen, so dass ich als Neuling so gut wie keine
nützliche Information (außer die Umstellung der Sprache, was ich noch
selbst hätte finden können) bekomme. Das Ganze läuft auf "probiere ob es
klappt" hinaus und erzeugt massiven Unmut, da die Software eben leider
für mich nicht intuitiv bedienbar ist. Potlatch ist da besser, wobei
dort das Nachmalen von Tracks noch schwerer ist als in JOSM. JOSM gibt
mir allerlei, für mich als Anfänger, unnütze Informationen wie z.B.
Wegpfeile. Die sind da, ich habe keine Ahnung warum, auf Screenshots in
dem Wiki gibt es tolle, bunte Bilder mit irgendeinem Addon aber wie man
es bekommt, steht dort leider nicht. Zusätzlich ist JOSM nicht gerade
schnell.
>
>> Dieses "Problem" hat man ja eh bei fast jeder
>> OpenSource-Software. Sie muss "reifen", um entsprechend gut bzw. besser
>> zu werden als kommerziell erhältliche Software
>>
>
> Ich sehe das Problem hier in Deinem Arbeitsablauf. Du ziehst es vor,
> Zeit in einen GPX-Editor zu investieren, um dort Deine Tracks
> geradezuruecken und Punktwolken usw. zu entfernen, und moechtest daher
> im OSM-Editor keine Zeit mehr aufwenden. Andere nutzen die gleiche Zeit,
> um den rohen Track in JOSM nachzuzeichnen. Das ist in meinen Augen die
> vernuenftigere Vorgehensweise; wenn Du mal in einem Gebiet mappst, das
> noch nicht ganz leer ist, wirst Du schnell sehen, warum.
>
D.h. ich werde in Zukunft meine Tracks direkt hochladen, ohne sie vorher
zu editieren. Dann könnte theoretisch jeder andere Nutzer die Tracks
ebenfalls nachmalen.
>
>> Wie korrigiert man denn bitte sonst die Tracks? Ich brauche doch
>> irgendeine Referenz um zu sehen, ob mein Punkt "genau" ist oder eben
>> irgendwo daneben liegt. Das Ganze sollte eben passieren _bevor_ man die
>> Tracks bei OSM hochlädt, einfach weil ich bisher alle OSM-Editoren
>> massiv schlecht fand und deutlich überarbeitungswürdig.
>>
>
> Diese Verknuepfung verstehe ich nicht. Ob ein Editor schlecht ist oder
> nicht hat doch nichts mit der Qualitaet der Tracks zu tun. Die
> automatische Konvertierung von GPX nach OSM ist bei uns im Projekt
> unueblich und wird auch von den meisten nicht als Ziel gesehen, auf das
> es sich hinzuarbeiten lohnt, weil sowieso noch sehr viel Handarbeit
> erforderlich ist - die Anpassung des automatisch generierten Outputs
> duerfte in den allermeisten Faellen mehr Arbeit machen als gleich von
> Hand einen Way ueber den GPX-Track zu zeichnen.
>
> Im allgemeinen ist es etwas unguenstig fuer einen Neueinsteiger, erstmal
> aufzuzaehlen, was er alles Scheisse findet und das dass, was die anderen
> tun, alles Quatsch ist, aber jeder muss selbst seinen Stil finden.
>
Natürlich ist es für einen Neuling schlecht, alles aufzuzählen was ihm
nicht gefällt. Das Problem für den Neuling ist aber auch, wenn eine
entsprechend gute Hilfe leider nicht vorhanden ist oder wenn, dann so
gut versteckt ist, dass der Neuling diese nicht findet. Eine Hilfe in
chinesischer Sprache ist für einen deutschsprachigen Neuling leider auch
nicht gerade hilfreich. Deswegen schreibt sich der Neuling massiv
frustriert auf die Malingliste ein und lässt dann seinen ganzen Frust
ab, den er angesammelt hat.
>
>> Beim
>> Von-Hand-Editieren sehe ich zumindest direkt, was passiert. Das ist bei
>> OSM leider nicht der Fall.
>>
>
> Hm. Fehlbedienung?
>
Gut möglich. Ich sage ja, dass ich JOSM nicht verstehe und die Hilfe,
die ich bisher gefunden habe auch nicht gerade hilfreich finde bzw. die
hilfreiche Hilfe vermutlich irgendwo im Wiki versteckt ist.
>
>>> Daher haben meine Tracks öfters Ausreißer, die ich dann, wenn ich
>>> manuell nachmal, beseitigen kann. Wenn du einmal durch eine Schlucht
>>> oder durch einen dichten Wald gelaufen bist, wirst du wissen, was ich meine.
>>>
>
>
>> Dafür habe ich mir eben einen entsprechend guten Tracker gekauft, der
>> genau genug ist. Sollte ich irgendwelche Probleme feststellen, editiere
>> ich den Track und lade ihn dann bei OSM hoch.
>>
>
> Entweder weisst Du nicht, wie GPS funktioniert, oder Du bist einem
> Werbespruch eines Verkaeufers aufgesessen. Oder beides.
>
>
>>>> Deswegen will ich einfach nur die Tracks in
>>>> die Karte einbauen, was mir aber JOSM / Potlatch nicht erlaubt. Von Hand
>>>> nachmalen werde ich die Teile nicht, dafür laufe ich ja rum, damit ich
>>>> das eben nicht muss.
>>>>
>
> JEDER von uns malt "die Teile" von Hand nach. Entweder bist Du ein Genie
> und wir alle sind Deppen, die sich unnoetig Arbeit machen, oder ... "EIN
> Geisterfahrer? HUNDERTE!!!!!" ;-)
>
> Joerg Ostertag hat ein halbwegs brauchbares Perl-Skript, mit dem Du
> Tracks automatisch simplifizieren und hochladen kannst; es passt sogar
> auf, dass keine Doubletten erzeugt werden. Ich weiss bloss nicht, ob das
> noch gepflegt wurde seit dem API 0.5. Es wird hier in Deutschland sehr
> wenig eingesetzt, weil es praktisch nur dort brauchbar ist, wo noch kaum
> Daten vorliegen.
>
> Ansonsten, wenn Du so weitermachen willst wie bisher, dann sei Dir
> wenigstens das UtilsPlugin fuer JOSM ans Herz gelegt (mit der "Simplify
> Way"-Funktion, die die unnoetigen Nodes entfernt) - oder Du machst das
> halt mit Deinem GPX-Editor. Auch Dein Wunder-GPS wird eine
> durchschnittliche Genauigkeit von +/- 10m nicht unterbieten, es ist also
> ziemlich witzlos, in einer Kurve einen Punkt alle paar Meter zu setzen.
> Und das "Korrigieren" Deiner Tracks anhand von Google solltest Du
> unterlassen. Ich persoenlich bin zwar der Ansicht, dass man das alles
> nicht allzu ernst nehmen sollte, aber die Englaender sehen das anders
> und werden Daten, von denen der Autor sagt, sie seien anhand von
> geschuetzten Quellen wie Google "korrigiert", im Zweifel loeschen. Noch
> dazu ist die Annahme, Google sei korrekter als Du, wie ich oben
> geschrieben habe, mit grosser Wahrscheinlichkeit unzutreffend. Deren
> Bilder sind auch teilweise 5 Jahre alt und schlecht orthoreferenziert.
>
Ich habe kein Problem meine bisherige Arbeitsweise zu verändern. Was mir
aber leider fehlt ist die nötige Hilfe. Ich bin auch gerne bereit mich
hinzusetzen und irgendwelche Anleitungen zu lesen, mir Videos anzusehen
aber wenn ich dort erklärt bekomme, wie ich in Bagdad eine Straße
hinzufüge, indem ich die Yahoo-Bilder abmale, kann ich mir sowas fast
schenken (ja, ich habe es mir ganz angesehen).
> Bye
> Frederik
>
Liebe Grüße
Jan
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