[Talk-de] Er?ffnung - Schlie?ung - Abriss

Sven Rautenberg sven at rtbg.de
Fr Sep 12 10:48:02 UTC 2008


Heiko Jacobs schrieb:
> TopSpotter <topspotter at gmx.de> wrote:
>> Ich denke deshalb ?ber die Nutzung folgender Tags nach:
>>
>> "open_date" = YYYY.MM.DD
>> "disused_date" = YYYY.MM.DD
>> "abandoned_date" = YYYY.MM.DD
> 
> Erinnert mich an eine aeltere Diskussion hier...
> Das Schema sollte aber noch flexibler sein, da ja mal ein disused
> Objekt mit einer anderen Nutzung wiedergenutzt werden kann,
> ruckzuck hat es dann 2x open_date...
> Oder Eisenbahntrasse wird zu Radweg etc. haette auch 2x open.

Ich glaube, solange in OSM alle Tags unabhängig voneinander parallel
gelten, und es keine Möglichkeit gibt, Struktur hineinzubringen, dürfte
es extrem schwierig bis unmöglich werden, auch noch eine historische
Komponente abzuspeichern.

Das Problem gibts ja nicht nur bei der Historie, sondern auch beim
Taggen von Verkehrsvorschriften - bzw. harren wir primär dort einer
Lösung. Schilderkombinationen wie "30 km/h" und "Zufahrt verboten" +
"Anlieger frei" lassen sich noch taggen, aber wenn es komplexer wird,
gibt es Probleme.

Wollte man - was ja nicht aus der Luft gegriffen wäre - beispielsweise
den Verkehrsschildern noch die historische Komponente hinzufügen,
scheitert das bisherige Tagging-Verfahren.

Ich glaube nicht, dass die bisherige Arbeitsweise von API und Editoren
sich für diese Aufgabe eignet. Die derzeitigen Datensätze sind
dreidimensional: Zwei Dimensionen auf der Karte, und die dritte
Dimension sind die dem Punkt, dem Weg oder der Fläche hinzugefügten Tags
(und damit meine ich nicht nur den layer-Tag). Und immer beziehen sich
die Daten auf den aktuellen Zustand der Gegenwart.

Eine historische Komponente würde den Kartendaten eine vierte Dimension
hinzufügen. Die ebenfalls vorhandenen Bestrebungen, auch
Höheninformationen in OSM einfließen zu lassen (egal ob über layer, eine
reale Höhenangabe oder sonst eine Methode), bedeuten dann praktisch eine
fünfte Dimension.

Und jeder kann sich an einer Hand abzählen, wie gut man mit
zweidimensional orientierten Bearbeitungstools am Bildschirm vier- oder
fünfdimensionale Objekte bearbeiten kann. :) Dreidimensionale Objekte
kriegt man mit CAD-Software hin, bei der über mehrere angepaßte
2D-Projektionen an dem Objekt gearbeitet wird. Irgendetwas in dieser Art
wird, sowohl vom Datenmodell, als auch editorseitig, auch für OSM
benötigt: Ich muß in der Lage sein, mir meine "Ansicht" auf die Daten
freier zu wählen, als bislang "alles".

Es ist sicherlich erstrebenswert, in diese Richtung weiter zu forschen
und zu entwickeln. Aber ich glaube kaum, dass kurz- bis mittelfristig
irgendein greifbares und nutzbares Ergebnis dabei herauskommt.

Ob es sinnvoll ist, schon jetzt, noch bevor klar ist, wie historische
Informationen irgendwann einmal in OSM einfließen, notdürftig ein
Tagging dafür zu etablieren?


Viele Grüße
Sven




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