[Talk-de] Landkreisgrenzen
Bernd Wurst
bernd at bwurst.org
Mo Sep 15 15:02:25 UTC 2008
Hallo.
Am Montag, 15. September 2008 schrieb Markus:
> > Eine Grenze ist erstmal nur eine Linie, kein Polygon.
> Hm - eine geografisch-politische Grenze trennt doch "innen" von
> "aussen"? Wenn sie nicht ein geschlossenes Polygon wäre, dann hätte sie
> ja ein "Loch"...
> Eine solche Grenze umschliesst immer eine Fläche.
> Am deutlichsten sieht man das bei Inselstaaten (Küstenlinie).
Naja, bei Inselstaaten wäre es eben eine einzelne Grenzlinie, die komplett
außen rum geht.
Aber bei Binnengrenzen haben wir ja die Grenzen "D <-> F", "D <-> CH", "D <->
AT" ...
Man spricht ja auch oft von der deutsch-österreicheichen Grenze und von "den
deutschen Grenzen".
Wie auch immer, momentan in OSM wäre es für alle Daten-Verarbeitung eine
Katastrophe, wenn jemand die fein aufgelöste Grenze Russlands in einem Stück
in der Datenbank eintragen würde. Das wären mindestens hunderttausende Punkte
und würde jeden zur Verzweiflung bringen, der das weiter verarbeiten soll.
Auch unter dem Gesichtspunkt wird das momentan so gemacht, dass eine Grenze
eine Linie ist, die links und rechts ein bestimmtes hoheitliches Gebiet hat.
> > Die importierten Landkreisgrenzen sind immer nur so lange "ways"
> > bis der angrenzende Landkreis wechselt.
> Aha, das ist dann anders als "meine" Gemeindegrenze.
> Gibt es da Vor-/Nachteile? Vereinbarungen?
Siehe oben.
Eine Gemeindegrenze könnte klein genug sein, dass es auch als einzelner Block
noch handhabbar ist. Wenn die Gemeindegrenze aber auf amtlichen Unterlagen
beruht, dann sollte diese Grenze äquivalent zu der entsprechenden Grenze der
Nachbargemeinde sein, oder? Es wäre also eigentlich unnötig, die Grenze der
Nachbargemeinde nochmals separat zu haben.
Ich würde in so einem Fall also die einzelne Grenze (wenn ich genaue Daten
kenne) auftrennen an den Stellen an denen "drei-Gemeinden-Ecken" sind.
Schau dir die aktuell in OSM vorhandenen Landkreisgrenzen mal an, da sieht man
das Prinzip recht schön (wenngleich die Auflösung nicht optimal ist).
> > Text-Editor
> Was muss ich da tun? wie geht das genau?
> Die Gemeindegrenze habe ich als GPX und OSM vorliegen.
Also gesetzt den Fall, du hast eine Linie ("way") als OSM-Daten, die du
duplizieren willst. Dann speicherst du das mit JOSM ab [1].
Dem Way gibst du dann per Text-Editor eine negative ID (aus id='4711' mach
id='-1') und wandelst mindestens eines der gesetzten Tags ab [2].
Dann speichern und die Datei wieder in JOSM laden und die Tags passend ändern.
JOSM wird jetzt den neuen Weg als neuen Weg hochladen.
Speziell bezogen auf deine Kreisgrenze würde das dann bedeuten, dass du den
way noch passend teilen und mit bestehendem zusammenfügen solltest, damit die
Kreisgrenze wieder zusammen hängt mit dem Teil, für den du momentan keine
genauen Daten hast.
[1]: natürlich kannst du nur alles in JOSM speichern, was grade geladen ist.
Um den einen Way separat zu haben: Gib dem vorhandenen way ein Tag, das
eindeutig ist ("note=dubistes"). Öffne die Datei im Editor und suche nach dem
Text ("dubistes"). Du solltest kurz dahinter ein "</way>" sehen. Lösche alles
nach diesem "</way>" bis zum Ende. Belasse aber die Zeile "</osm>"!
Dann Suchst du (wenn dein Text-Editor das kann) vom Ende rückwärts
nach "<way ".
Lösche alles vor diesem "<way ", lasse dabei aber die ersten beiden Zeilen der
Datei stehen.
[2]: Das ist sinnvoll, damit du nachher wieder in JOSM die beiden Wege
auseinanderhalten kannst.
> > Einen Stummel der abzweigenden Grenze setzen? ;-)
> Gute Idee.
> Wie kreige ich den Stummel in der Datei abgebildet?
Ich hätte das jetzt mit JOSM gemacht, aber wenn das viele sind, kann eine
automatisierung sinnvoll sein. Möchte ich mir jetzt nicht den Kopf drüber
zerbrechen.
Ich hätt jetzt ggf. an die korrekten Nodes ein passendes Tag gesetzt und dann
einfach im JOSM mit diesem Node ein kurzes Stückchen neue Grenze eingetragen.
> >> _Qualitätsicherung_
> >
> > source=amtliche Karte
> > note=Diese Grenze wurde durch bla-Username von FooBar-Datenquelle in die
> > OSM-Daten importiert und spiegelt den amtlichen Grenzverlauf wider.
> Das löst es nicht. Auch nach einer falschen Verschiebung würde der Text
> ja unverändert drinstehen...
Korrekt. Da wir aber Wiki-mäßig arbeiten, ist die freie Veränderbarkeit Fluch
und Segen von allem. Vor allem aber das Grundprinzip, gegen das es keine
technische Einschränkung gibt und auch nicht geben sollte.
Offen und deutlich kommunizieren, wie verlässlich die Daten sind sollte ggf.
alle absichtlichen Veränderungen verhindern. Unabsichtliche Veränderungen
gilt es zu erkennen und ggf. rückgängiug zu machen.
Ein wiederkehrender Automatismus, der in gewissen Abständen prüft ob die Daten
noch das sind was du eingetragen hast sollte nicht allzu schwer sein. :)
Gruß, Bernd
--
Was ist das für eine Welt, in der morgens um sieben schon die Sonne aufgeht?
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