[Talk-de] OSM - eine freie Weltkarte

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Mo Sep 29 10:54:08 UTC 2008


Hallo.

Am Montag, 29. September 2008 schrieb Markus:
> Damit:
> > Die sollen einfach weggehen und in ein paar Jahren wiederkommen.
> >
> > Klingt jetzt hart, aber ist so - wer nicht die Toleranz mitbringt, um
> > mit einem dynamischen Projekt wie uns zu arbeiten, fuer den ist Google
> > eben einfach besser geeignet
> würdest Du auf viiiele wertvolle Ressourcen verzichten.

Es ist kein "würde" sondern der momentane Stand. Wir müssen bisher auf alle 
die verzichten, die mit unserem Chaos und der nicht ausgeprägen 
Projektstruktur nicht umgehen können oder wollen.


> Unter den "Consumern" sind immer auch interessierte, engagierte und
> kopetente Menschen, die sich für gute Ideen begeistern lassen.
> Und einige lassen sich für eine aktive Mitarbeit begeistern...

Ja, es werden täglich mehr. Völlig ohne revolutionäre Änderungen. :)


> Klar bedeutet es etwas Aufwand, OSM zu erklären.
> Aber das tun wir doch bereits recht erfolgreich?!

Ja, auf diversen einschlägigen Messen und täglich auf der Straße.


> Was m.E. noch erforderlich wäre, ist, dies auch als *Ziel* zu
> formulieren und noch konsequenter umzusetzen.

Wer soll was formulieren? "Wir wollen mehr Mapper" soll ein Projekt-Ziel 
werden? Ich finde das Wachstum ist auch ohne ein solches erklärtes Ziel ganz 
ansehnlich.

Ich glaube, du denkst immernoch zu sehr in kommerziellen Bahnen. :)


> Und dazu gehört, dass sich alle Entwickler bewusst sind, dass OSM nur
> funktioniert, wenn der Endbenutzer einen Gewinn hat. Und dass er als
> Entwickler entscheidend dazu beitragen kann, indem er mit anderen
> Entwicklern synergetisch zusammenarbeitet und dabei die Interessen der
> Endbenutzer immer im Blick hat. *

Nein, das ist noch viel zu früh.
Zuerst muss intern eine Basis geschaffen werden, mit der die Leute, die schon 
dabei sind, ordentlich arbeiten können. So lange jeder Neuzugang sofort hier 
auf der Liste spontan 10 Dinge nennen kann, die ihn ankotzen, wird das 
nichts.

Vergiss bitte nicht, dass die meisten Leute hier an diesen Anwendungen zum 
Selbstzweck herumprogramieren. Zwei Dinge geben mir Motivation an einem 
beliebigen OpenSource-Projekt mit zu machen:
1. Ich kann es dadurch leichter nutzen
2. Die Leute, die mich um Hilfe rufen wenn etwas nicht geht, rufen dann 
weniger oft um Hilfe.


> Gleichzeitig können wir allen erzählen:
> - wir sammeln freie Daten
> - wir machen freie Anwendungen
> - wir wollen besser sein als die Kommerziellen
> Und einladen: Machst Du mit?!

Was davon tun wir nicht?

Okay, wir sagen ab und an dass wir schon besser *sind* als die 
Kommerziellen. ;-)


> >> Eine *gute Informationspolitik* ist essentiell.
> > Sehe ich nicht so. Politik koennen wir ueberhaupt nicht gebrauchen.
> Informationspolitik hat nichts mit der "Politik" von Parteien zu tun.

Das ist klar. Aber man braucht keine politischen Parteien um Politik zu 
machen.


> Politik bedeutet:
> Erkennen wer die "Kunden" sind (hier die Endanwender),
> wo die Ressourcen sind (bei OpenSource ebenfalls die "Endanwender"),
> daraus Ziele formulieren (freie Daten mit pfiffigen Anwendungen),
> planen wie wir das Ganze umsetzen.

Politik bedeutet laut Wikipedia:
| [Der Begriff Politik] bezeichnet ganz allgemein ein vorausberechnendes,
| innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten.
| Hauptsächlich wird mit diesem Begriff die Gestaltung der Ordnung in der Welt
| bezeichnet.   

Wir wollen in unserem jetzigen Stadium kein "vorausberechnendes" und kein "auf 
ein bestimmtes Ziel gerichtetes" Verhalten.

Ergo wollen wir keine Politik.


> Informationspolitik bedeutet: Darüber erzählen.

Das ist PR oder Öffentlichkeitsarbeit. Nur ein kleiner Teil einer 
Informationspolitik.
Eine Informationspolitik besteht auch aus Dingen wie:
Was sage ich den Leuten und was besser nicht. Und: Wer darf wem was erzählen 
und wer darf wem was glauben (um es weiter zu erzählen).

Es geht bei Politik immer um Anweisungen und eine gewisse "Ordnung".

Da wir aber niemanden haben, der Anweisungen geben darf und niemand einen 
Grund hat, irgendwelchen Anweisungen Folge zu leisten, funktioniert sowas 
hier nicht.

Gruß, Bernd

-- 
Homer Simpson: "Jetzt sei doch nicht so betrübt über Krustys Tod.
Tagtäglich sterben viele Menschen. Das ist doch ganz normal.
Vielleicht wachst auch Du morgen früh tot auf." 
-------------- nächster Teil --------------
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