[Talk-de] Mapnik - living streets
Wolfgang
osm at kahl-hinsch.de
Di Dez 1 09:54:00 UTC 2009
Hallo,
Am Dienstag 01 Dezember 2009 03:45:58 schrieb Mirko Küster:
> Am Dienstag 01 Dezember 2009 03:11 schrieb Wolfgang:
>
> Wer interpretiert da wo und wie? Ist mir noch nirgends untergekommen das da
> einer Breite über alles eingetragen hätte, schon garnicht absurderweise
> zwischen Grundstücksgrenzen. Straßenbreiten, Regelquerschnitte etc.
> beziehen sich immer auf die Fahrbahn und nicht auf straßenbegleitende
> Maßnahmen.
Das du das so machst, kann ja sein, aber 3 Mapper, 5 Meinungen...
In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Thread vom 20.06.2009. Seitdem
mappe ich Breite nur noch, wenn es eindeutig ist: Fluss, Radweg, Fussweg,
Track.
> Außerhalb von Ortschaften kann schonmal keiner igendetwas
> abweichendes erfassen, zumindestens da kann es ausnahmslos nur die Fahnbahn
> betreffen.
Unter der Voraussetzung, dass da nicht jemand den straßenbegleitenden
Rad/Fußweg mit bicycle=track mappt und mitrechnet, wie du selbst weiter unten
schreibst, hast du recht...
>
> > Die Breite einer Straße ergibt sich da eher aus der Anzahl der
> > Fahrspuren.
>
> Wie das? Das ist wie messen mit dem Hufeisen oder Salami in die Turnhalle
> werfen. Aus der Anzahl der Fahrspuren kann man nichtmal ansatzweise
> irgendwas zur Breite ableiten. Alte Straßen wurden so gebaut wie Platz war,
> später gab es zwar genormte Regelquerschnitte, nur die änderten sich
> entsprechend nach Fortschritt der Technik und wachsenden Ansprüchen.
Wenn ich lanes eintrage, sind die markiert. Ein markierter Fahrstreifen muss
innerorts mindestens 2,50m messen. Mehr als 2,80 wird niemand bauen, schon aus
Kostengründen. Da gibt es als Unsicherheit nur noch ein paar ältere Straßen,
wo "1,5" Fahrspuren für jede Richtung existieren mit B~ 3,5 - 4,5 m pro
Fahrspur, Pkw fahren dort teilweise nebeneinander 4-spurig.
=> Breite bei 2 Spuren im Gegenverkehr: 5 - 9 m
=> Breite bei 4 Spuren: 10 - 11,20 m
=> Breite bei 6 Spuren: 15 - 16,80 m
>
> Bei den Landesstraßen habe ich hier z.B. die Bandbreite von 4,5 bis 7 m
> Fahrbahnbreite. Manchmal wirds hinterm Ortschild mal um ein bis zwei Meter
> breiter. Eine aktuell gebaute Umgehung, auch Landesstraße, wird gerade nach
> neuer Norm gebaut und hat 8 m. Hat alles zwei Fahrspuren, unterscheidet
> sich aber erheblich. Da wäre selbst eine angebliche Messung inklusive
> Fußweg noch exakter als eine Milchmädchenrechnung über Fahrspuren.
>
Außerorts reicht die Bandbreite bei _markierten_ Fahrstreifen 5,5 - 7 m, bei
neueren Straßen auch 8m.
Die Breite von Autobahnen ist genauer genormt, hier unterscheidet sich nur
noch mit/ohne Standspur. Aufgrund ständigem Gewerkel an den Autobahnen durch
den EU-LKWahnsinn setzen sich hier aktuelle Standards recht zügig durch.
Ergebnis: Innerorts Ungenauigkeit bei 1 Spur/Richtung ca 4 m
2 Spuren/R 1,20 m, 3 Spuren/R 1,80 m
Außerorts 1 Spur/R 2,50 m, mehr Spuren ähnlich innerorts.
Bei Mitmessung der straßenbegleitenden Maßnahmen:
Fußweg 3 Platten parallel a 0,50 = 1,50 m pro Seite,
dazu 1 m Abstand zum Radweg,
dazu Radweg 1 m => 3,50 pro Seite, insgesamt 7 m. Kommt noch jemand auf die
Idee, bis zum Gartenzaun zu messen, kann da noch 1 m dazukommen.
Eine Unsicherheit von 8 m toppt da sogar noch unsere Mapping-Genauigkeit, die
im Schnit bei ca 5 m liegen dürfte.
Man sollte die Rechenschärfe von Milchmädchen nicht unterschätzen :-)
Gruß, Wolfgang
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