[Talk-de] Mapnik - living streets

Mirko Küster webmaster at ts-eastrail.de
Di Dez 1 16:01:09 UTC 2009


> Wuerde ich begruessen und zumindest ich finde es so logisch
> und verstaendlich. Allerdings gabs schon einige Diskussionen
> darueber hier und die Meinungen waren vielfaeltig und der
> Konsens fern.

Es gibt Dinge wo man sich wahrlich streiten kann. Und es gibt Dinge wo man 
sich sinnlos totquatschen kann. Breitenangaben beziehen sich in allen mir 
bekannten Quellen immer auf die Fahrbahn. Ich sehe keinen auch nur 
ansatzweise vernünftigen Grund einzig in OSM davon abzuweichen.

Im jetzigen Modell wird straßenbegleitend ohnehin nur als nicht vorhanden, 
vorhanden, links, rechts, beidseitig abgebildet. Eine feinere Attributierung 
existiert jenseints der Fahrbahn nicht wirklich. Die Breite dann darüber 
auszudehnen wäre wieder eine unsäglliche Krücke. Einzig logisch wäre eine 
Ausweitung des Schemas auf die Bestandteile selbst. Beschreibungsprobleme 
haben wir nicht nur bei der Breite. Da wären eigene Beschränkungen, 
Oberfläche etc. Alles Dinge die man eigens abbilden müsste.

Zum Beispiel

highway=residential
surface=asphalt
width=5
footway=both
footway:surface=paving_stones
footway:width=1.5

Das alles über einen Kamm zu scheren mag für manchan schön einfach sein, ist 
und bleibt aber eine Krücke.

> Das mag regional stimmen, aber in anderen Ecken ist die
> Mehrheit der Strassen schon mehrheitlich nach aktuellen
> Regeln ausgebaut. Also hier im Sueden muss man Altbestaende,
> die massiv abweichen, eher suchen.

Bayern und BaWü sind ohnehin die großen Ausnahmen. Hier ist der Fall eher 
umgekehrt. Auch wenn manch Soli Kritiker von angeblichen Traumpisten im 
gesamten Osten bereichtet. Die Straßen sind in ihren Abmaßen oftmals noch 
aus Vorkriegszeiten. In den Orten krumm und ungleichmäßig. Wirklich ISO sind 
nur die absoluten Neubauten und grundhaft sannierten bei entsprechendem 
Platz.

> Immerhin besser als nichts. Das hauptproblem ist, dass der
> Mapper vor Ort die Bauvorschrift selten kennt und schon gar
> kein Messgeraet dabei hat um das genau festzustellen. Und
> ein Massband quer ueber die Autobahn zu spannen ist ja
> auch nicht jedermans Sache ;)

Die aktuellen Bauvorschriften nützen hier in der Regel ohnehin nichts. Nur 
weil irgendwo eine Vorschrift 6 m für Landstraßen vorsieht, wird es in der 
Realität nicht breiter. Man muss auch nicht immer mit dem Maßbahn losziehen. 
Foto auf der Straße mit Leitpfosten im Bild reicht. Die gucken ab 
Gummikragen exakt einen Meter raus. Damit kann man im Bild selbst messen. Es 
muss ja nicht hochgenau sein. Ich runde selber auch immer auf halbe Meter 
auf und ab. Zumal manch Fahrbahnbreite ohnehin schwankt und auf einen 
Durschnitt kommen muss, wenn man die Straße nicht allzu sehr atomisieren 
will. Es ist absolut kein Problem auf einen halben Meter zu kommen, auch 
ohne Vermessungsteam.

> Mal ein anderer Ansatz: Ich denke, dass ein Mapper vor Ort
> schon gut einordnen kann, ob der Ausbau normal, ueberbreit
> oder sehr schmal ist. Wenn man dann noch ein wenig
> Hilfestellung gibt (Querschnittszeichnung, Bilder?) bekommt
> man vielleicht eine Genauigkeit hin, die zwar nicht perfekt
> ist, aber schon mal die Richtung vorgibt.

Das kann man, ist aber immer auf die subjektive regionale Sichtweise 
bezogen. Wir hatten hier ja schonmal einen Streit über Zufahrten zu 
einzelnen Grundstücken. Die scheinen in BaWü super ausgebaut zu sein, 
weswegen man die dort auch als Service taggt. Hier ist hingegen Grade 3 mit 
vielen Schlammlöchern die Regel, wofür ich Service als viel zu hoch 
angesetzt sehe.

Genauso wäre das mit Straßen. Die Bayerischen Superpisten kannst du mit hier 
nicht vergleichen. Da loost manch Bundesstraße gegenüber eurer Kreisstraßen 
ab. Mit solcherlei Schätzeisen ist eine objektive Einschätzung unmöglich. 
Bewerten und vergleichen geht nur mit absoluten Werten.

> Auch hier scheints regional Unterschiede zu geben. Ich kenne
> das eigentlich nur so, dass relevante Engstellen explizit
> beschildert sind, solange es auch nur einen Hauch von
> Durchgangsverkehr gibt. Dann sind aber die Daten (Hoehe, Breite)
> direkt abzulesen.

Maximal nur Gewichtsbeschränkungen an beispielsweies Brücken im Abschnitt 
werden wit vorher angekündigt, alles andere nur direkt vor dem Hinderniss 
selbst. Der LKW erkennt das Problem erst wenn er davor steht. Bei uns sind 
ja nichtmal Wirtschaftswege durchgehend beschildert. Feldwege so um 1%, 
ansonsten steht nichts. Im Forst nur Punktuell. Da wird das taggen schon 
schwierig, da je nach Richtung das verboten, jenes erlaubt oder gar alles 
erlaubt ist.

> Dann wird eben die Strasse immerhalb und aussserhalb der
> Kreisgrenze anders beschrieben.

Die Straße bleibt ja von den Eckdaten her die gleiche, es wurde eben nur auf 
der einen Seite die Markierung eingespart. Bröckelhafter Ausbau ist hier 
Normalzustand. Müsste man gute und schlechte Abschnitte über den Highway tag 
abbilden, es würde ein bunter Mix aus kurzen Schnipseln entstehen. Deswegen 
auch pro absolute Werte und kontra flickschuster- und rumschätezrei.

> Bleibt die Frage, wie mans besser hinbekommt. Leute mit
> Lasermessgeraeten sind Mangelware.

Wie schon geschrieben über Bild ganz einfach möglich, Laser oder Maßband 
nicht zwingend nötig.
Autobahn ginge z.B. Locker aus der Hose vom Überführungsbauwerk aus, dort 
senkrecht über Normlänge der Markierung.

> Nach welcher Messmethode? Sowohl die Abbildung aus Bildern
> als auch aus Tracks ist fehlerbehaftet. Es geht hier nicht
> um wenige Spezialisten, die das Maximum aus der technik
> rauskitzeln, sonndern um den Durchschnitt der Mapper mit
> durchschnittlicher Technik und da ist man mit 5Meter gut
> dabei, denk ich mal.

Klar geht das so nicht auf den Millimeter, aber allemal um Lichtjahre 
genauer wie Schätzen oder Fehlinterpretationen über Bauvorschriften, die im 
Einzellfall garnicht auf die vorliegende Straße anwendbar sind.

Gruß
Mirko 





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