[Talk-de] Fahrtzeiten in Staus
qbert biker
qbert1 at gmx.de
Fr Dez 18 15:17:14 UTC 2009
-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Thu, 17 Dec 2009 07:22:42 +0100
> Von: Marcus Wolschon <Marcus at Wolschon.biz>
> An: talk-de at openstreetmap.org
> Betreff: [Talk-de] Fahrtzeiten in Staus
> Mit der Weihnachtszeit stehen auch wieder sie Staus an.
Nachdem ich in der vergangenheit ein wenig mit dem Thema
Staus und Reisezeitschaetzung verbandelt war, ein wenig Senf
von mir dazu:
Bei der Reisezeitschaetzung hat man zwei unterschiedliche
Datenquellen. Zum einen die klassische Methode ueber
Querschnitte, also die Induktionsschleifen oder andere
Detektoren die die Bewegungen ueber einen Querschnitt
zaehlen. Die zweite und modernere Methode ist das
'floating car' also das Fz, das im Verkehr mitschwimmt
und dabei Statusmeldungen abgibt.
Bei der Querschnittserfassung gibts zwar massig staatlich
erhobener Daten, auch dank der Streckenbeeinflussungen
(Schilderbruecken mit variablem Tempolimit), die wie
Pilze aus dem Boden spriessen. Allerdings ist die
Reiszeitschaetzung ueber diese Daten nicht besonders
genau, da man nur lokale Effekte messen kann, ein Stau
aber ein Effekt ist, der irgendwo dazwischen beginnen und
enden kann. Meine Erfahrungen mit den entsprechenden
Methoden waren jedenfalls nicht das gelbe vom Ei.
Frueher wurde die TMC-Daten fast ausschliesslich ueber
diese Daten erhoben oder noch schlimmer ueber die
beruehmte Schaetzung der Polizei vor Ort, die auch so
in den verkehrsmeldungen rueberkommt. Entsprechend duenn
ist (war?) die Aussagekraft. Die Navihersteller wollen
verkaufen und wurschteln das rein, so gut wies eben geht.
Gemeinerweise kann man ja immer nur eine Route
gleichzeitig fahren und erfaehrt so selten, ob die andere
schneller gewesen waere ;)
Nun zur zweiten Erfassungsmethode, die Floating cars.
Leider bin ich nicht mehr in diesem Geschaeft und weiss
nicht wie sich das entwickelt hat. Grundsaetzlich gibts
aber ein ziemliches Problem, Floatingcar-Daten
oeffentlich zu erheben und verfuegbar zu machen. Wir
haben damals schon einiges damit gemacht, z.B. mit
Taxiflotten, die die Daten online Kommunen zur Verfuegung
gestellt haben, aber da gibts natuerliche Grenzen.
Das geniale dran ist, dass man im Idealfall ein exaktes
Profil des Staus bekommt und auch exakt den Zeitverlust
(gemessene Fahrtdauer abzueglich Standardfahrzeit). Klar
gibts da auch Fehlerquellen, aber die lassen sich
eigentlich ganz gut filtern.
Ich denke, wenn man schon Staus vergleicht, sollte man
versuchen, das auf eine moeglichst objektive Basis zu
stellen. Da viele von uns ein GPS haben und auch so
manches mittracken, gibts auch immer mal einen Track, der
einen Stau beschreibt. Diese Tracks waeren eine tolle
Ergaenzung zu den einfachen Stauberichten, die hier
vorgeschlagen werden.
Gruesse Hubert
--
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