[Talk-de] Wie deutsch muss man sein?

Frederik Ramm frederik at remote.org
Sa Feb 7 16:46:49 UTC 2009


Hallo,

Markus wrote:
> Ein "Welt-Programm" wie OSM sollte in die verbreitetsten Sprachen der 
> Nutzer übersetzt sein. Benutzerfreudlichkeit ist das Stichwort.
> 
> Das ist heute Standard, man kann alles in DBs ablegen,
> heute braucht keiner mehr ein "Glossar".

Dass Du in dieser Hinsicht eine etwas extreme Sichtweise hast, war mir 
klar.

Meine Ueberlegungen gehen dahin, dass es - und da kannst Du noch so sehr 
wettern, fordern, bitten, hoffen - niemals dahin kommen wird, dass jedes 
wichtige/brauchbare Programm im OSM-Universum auf Deutsch vorhanden sein 
wird.

Das heisst, dass jeder Benutzer, der ein ganz klein wenig ueber den 
Tellerrand seines kuscheligen deutschen JOSM-Editors und seiner 
kuscheligen deutschen openstreetmap.de-Seite hinwegsehen wird, 
zwangslaeufig mit bestimmten englischen Begriffen konfrontiert wird.

Nun habe ich als Software-Gestalter in OSM die Wahl, entweder zu dieser 
Sprach-Ghettoisierung beizutragen - dadurch mache ich es dem Benutzer 
einfach, die paar Tools zu benutzen, die speziell fuer ihn vorgesehen 
sind, zugleich schneide ich ihn staerker vom Rest der Welt ab -, oder 
ich verwehre ihm die Kuscheligkeit und fordere ihn etwas mehr heraus, 
jubele ihm schon in der vertrauten Umgebung seiner Muttersprache die 
zentralen, im gesamten Projekt gebraeuchlichen Begriffe auf englisch 
unter, und mache es ihm damit leichter, auch mal eine englische 
Wikiseite oder ein englisches Perlskript zu nutzen.

> PS: ich würde die Begriffe auch im Buch übersetzen.

Im Gegensatz zur ersten Auflage wird die Neuauflage die deutsche 
JOSM-Version behandeln und auch die Namen der Menuepunkte und so weiter 
durchgaengig anpassen. Ein Way bleibt jedoch ein Way - dadurch, dass so 
ein Buch einen relativ linearen Charakter hat, kann ich den Begriff bei 
seiner Einfuehrung erklaeren und spaeter als bekannt voraussetzen.

Bye
Frederik





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