[Talk-de] Tagginschema für Signale- und Symbolerfassung auf Wasserwegen
Stephan Wolff
s.wolff at web.de
So Jul 12 01:41:12 UTC 2009
Mario Salvini schrieb:
> als Neutraler starte ich hier mal die Diskussion, wie man Boyen, Tonnen,
> Leuchtfeuer, und alles andere was für eine Seekarte und andere
> intereesant werden könnte/sollte erfasst werden soll.
>
Ich bin an einer OSM basierten Seekarte sehr interessiert, aber ich kann
bis auf die Erfassung einiger Seezeichen wenig beitragen. Jan, Markus
und Olaf (in alphabetischer Reihenfolge, ohne Wertung) haben sehr viel
mehr geleistet, so dass ihnen das Vorschlagsrecht zusteht. Ich werde
trotzdem mal meine Ideen zum Tagging der Seezeichen äußern. Vielleicht
ist der eine oder andere Gedanke ja nützlich.
Eine gute Definition der Tags ist wichtig. Unvollständige Wiki-Texte
führen zu Mißverständnissen und später zu Streit. Irgendwann wird dann
ein OSM-User behaupten, jedes schwimmende, algenbewachsene Objekt sei
eine Lateraltonne grün.
Namen sind Schall und Rauch. Ob eine Lateraltonne als "buoy_lateral"
oder "lateral_buoy" definiert wird, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass
es eine eindeutige Beschreibung des Seezeichens bzw. der Ge- und Verbote
eines Gewässerteils gibt.
Dass das OSM-Datenschema mit der Norm IHO-S-57 korrespondiert, finde ich
richtig. Die OSM-Tags müssen nicht exakt den IHO-Konventionen folgen.
Eine eindeutige Zuordnung genügt.
Sprechende OSM-Namen (buoy_lateral) finde ich besser als Abkürzungen
(BOYLAT). Die Tags sollten nicht unnötig lang sein.
Alle Seezeichen sollten mit jedem OSM-Editor ohne Zusatzprogramme
editierbar sein. Die Wiki-Beschreibung oder eine Kopie eines ähnlichen
Objekts sollten als Vorlage genügen (eine evangelische Kirche kann ich
auch nicht ohne Hilfe korrekt eingeben). Für Leuchttürme mit
Sektorenfeuer, die nicht sehr zahlreich sind, kann anderes gelten.
Bereits vorhandene OSM-Tags (Fähre, boat, motorboat) sollten
weiterbenutzt werden.
Das DE:Tonne/Datenmodell von Olaf unter
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tonne/Datenmodell gefällt mir
recht gut. Die Tagnamen finde ich unnötig lang. Statt
"seamark:buoy_cardinal:name" würde auch "seamark:name" genügen. OSM
kommt sonst mit einem universellen "name=*" aus. Der lange Name ist
umständlich zu tippen, passt möglicherweise nicht in jedes Textfeld,
benötigt zusätzliche Abfragen in Renderern und Auswerteprogrammen.
Zudem kann es zu Inkonsistenzen führen, wenn man ein
"seamark=buoy_safewater" mit "seamark:buoy_cardinal:name" kombiniert.
Ich würde Redundanz vermeiden. Wenn "seamark=buoy_isolated_danger" nur
mir "seamark:topmark:shape=2 spheres" zu kombinieren ist, würde ein
"seamark:topmark=yes" genügen.
Zu Jans Vorschlägen unter
http://www.freietonne.de/index.php?site=31&infotyp=1&printable=1 habe
ich mich schon geäußert. Hauptkritikpunkt war, dass er strecken- oder
flächenbezogene Verbote als Punktobjekte der Verbotsschilder taggen
will. Er hat seine Konvention, in welcher Richtung ein Schild zu lesen
ist, noch nicht erläutert.
Häfen sind nicht einfach zu erfassen. Auf Übersichtskarten möchte man
wahrscheinlich die wichtigen Handel-, Fähr und Militärhäfen als Punkt
sehen, im mittleren Maßstab auch die Fischerei- und Yachthäfen und auf
Detailkarten stört ein Hafenmittelpunkt. Dort möchte man die eher
einzelnen Liegeplätze für die Großschiffahrt mit ihren Parametern sehen.
Mir fehlen noch Tags für Markierungsbojen der Schwimmerbereiche (weißer
Ball mit gelbem Kreuz), evtl. Nichtschwimmerbereichsbojen, Ankerbojen
und dauerhafte Regattabojen. Ein Tag für Lichtsignalanlagen (typisch bei
Schleusen, Klappbrücken, Kanalausweichstellen) wäre nützlich.
Sehr wichtig ist ein Schema für Sperrgebiete, Warngebiete, Verbotszonen
(keine Schwimmer, Kitesurfen verboten, etc.) und Beschränkungszonen
(Geschwindigkeit, Tiefgang, etc) sowohl für Wasserflächen als auch für
Kanal- und Flussabschnitte
Für Seezeichen wäre eine Angabe der Positionsgenauigkeit (von der
vorbeifahrenden Fähre geschätzt bis aus amtlicher Quelle übernommen)
nützlich.
Soweit zu meinen Vorstellungen.
Stephan
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