[Talk-de] OT? Artikel über GPS und Wandern

Christoph Eckert ce at christeck.de
Mo Jun 22 22:05:22 UTC 2009


Moin,

> Wenn ich das richtig sehe, bekommt man ganz ohne Karte keine Übersicht
> im Gelände, Routing funktioniert noch nicht so recht, Karten und
> Geräte sind zueinander nur mehr oder weniger kompatibel. Was schon
> ganz gut klappt, ist, eine vorgefertigte Tour zum Beispiel von GPSies
> runterzuladen und die abzulaufen.

man kann sich ja auch seine eigene Tour mit diversen Tools (auch 
browserbasiert) malen und dann auf's Gerät werfen. Ich vermute, dass das 
heutzutage durchaus auch "der 60jährige Wanderleiter der Ortsgruppe" 
hinbekommt. Man ist also nicht auf vorgefertigte Touren angewiesen.

Mit einem GPSMap oder eTrex bekommt man im Gelände tatsächlich keinen 
Überblick, da ist eine Karte nicht zu ersetzen. Seit ich aber ein Nokia N810 
verwende, kann ich diese Aussage nur noch eingeschränkt gelten lassen. Man 
bekommt es Dank der Auflösung von 800x480 Bildpunkten durchaus mal hin, 
abzuschätzen, wie man am besten von A nach B kommt, weil vielleicht eine 
Bahnlinie oder ein Bachbett im Weg ist. Ich nehme an, dass das auch mit den 
neueren Garmins mit den größeren Displays machbar ist.

Aber ja, eine richtig große Karte kann man damit nicht ersetzen. Nur: Mein 
Gerät zeigt mir sofort, wo ich gerade bin. Mit Karte in fremden Gelände muss 
man immer erst ein wenig suchen.

Andererseits: Wer mit Karten umzugehen weiß und gewohnt ist, damit zu 
arbeiten, wird vielleicht nicht so ohne weiteres mit dem Navi zurechtkommen 
(wollen). Erst gestern im Zug hat mich ein Herr mittleren Alters auf mein 
Spielzeug angesprochen und wollte das mal sehen. Aber nicht, weil er gedenkt, 
sich eines zuzulegen. Er schwor auf seine Karten. Eines seiner Argumente: Man 
geht aufmerksamer durch die Welt und achtet auf Landschaftsmerkmale. Ganz von 
der Hand zu weisen ist das nicht :) .

> Die Pflege von Wegzeichen mit 
> Photomapping wäre auch eine Anwendung. Insgesamt ist es aber wohl
> noch ein paar Jahre zu früh, die Karte zu Hause zu lassen.
>
> Habt Ihr Erfahrungen, die Ihr teilen könnt?

Ich vermute, dass wir, die wir schon sehr lange tagtäglich mit unseren 
Rechnern und Gadgets spielen, oftmals unterschätzen, welche Hürden sich da 
für Leute auftun, die nur Gelegenheitsanwender sind. Auf einem Nokia N810 
einen MaemoMapper installieren (obwohl Nokia das wirklich super gelöst hat), 
darauf (vielleicht gar verschiedene) Kartenquellen installieren, eine Tour 
auf das Gerät kopieren, in MaemoMapper laden, Kacheln vorab downloaden, die 
Kacheldatenbank löschen und neu aufbauen lassen, wenn die mal einen Schlag 
weg hat, Backups anfertigen, weil MaemoMapper doch mal gerne crashed und so 
weiter - für uns alles ein Kinderspiel. Für den Durchschnittsanwender der 
Punkt zu sagen: Da nehm ich doch einfach meine Karte, das ist zuverlässig und 
genügsam in der Haltung.

Ich würde also in einem solchen Artikel durchaus sagen, dass die gute alte 
Karte ihre Vorzüge hat und auch noch eine Weile haben wird. Und dann auf die 
Vorzüge der Spielsachen eingehen :) .

Noch kurz zum Photomapping: Das Einsammeln der eigentlichen Daten kriegt ja 
jeder hin, der einen Digitalphoto bedienen kann. Tracklogger und Photo in den 
Rucksack, unterwegs Wegzeichen ablichten, wieder nach Hause finden :) . 
Lustig wird es dann hinterher, wenn man den Track mit den Bildern abgleichen 
muss. Aber da kann man sich ja notfalls von jemandem unterstützen 
lassen, "der sich damit auskennt".

Beste Grüße,

ce






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