[Talk-de] Routerhärtetest - Topologie oder STVO?
Christoph Eckert
ce at christeck.de
Di Jun 23 20:59:57 UTC 2009
Moin,
> Genau so sehe ich das auch. Auch ich verfolge den Thread aufmerksam weil
> mich das Radrouting derzeit am Meisten beschäftigt. Und das Heiko, ohne den
> Mapper der den Radweg angelegt hat zu kontaktieren, einfach dessen Arbeit
> löscht finde ich auch nicht ok.
ich möchte anmerken, dass mir die Brücke nicht gehört. Ich wende mich nicht
dagegen, dass Heiko dort editiert und Änderungen vorgenommen hat. Ich möchte
vorsichtshalber auch darauf hinweisen, dass Heiko in Karlsruhe schon eine
Menge Verbesserungen zusammengetragen hat. Die Rheinbrücke ist ein
Spezialfall, da ist Streit vorprogrammiert.
Aber ich sehe es so wie Sven, Martin und Du: Speziell an der Rheinbrücke bin
ich der Meinung, dass es bei getrennten Wegen bleiben sollte. Und das sollte
Heiko respektieren. Wenn die Diskussion hier nicht dazu führt, dass in
Potlatch fleissig die Taste »u« gedrückt wird, war sie, äh, vergebens :) .
Unabhängig von obigem Streitfalle möchte ich gern ein paar Dinge loswerden.
Openstreetmap ist IMO primär eine gewaltige Geodatenbank.
Heiko möchte, soweit ich ihn verstehe, gerne die Radwegesituation in unseren
Daten verbessern. Das ist mehr als wünschenswert. Dass er dabei nicht davor
zurückschreckt, auch an kniffeligen Stellen die Finger in die Daten zu
stecken, ebenfalls. Denn eine "Huch, nein, ich könnte ja was kaputt
machen"-Mentalität führte sicher nicht dazu, dass das Projekt weiterkommt.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was wir primär abbilden wollen:
Die Topologie ("Hier ist ein extra Radweg") oder die STVO ("Hier ist ein
straßenbegleitender Radweg"). Da ich das Projekt viel mehr als Geodatenbank
und weniger als nur ein (Staßen)kartenprojekt auffasse, komme ich zu dem
Schluß, dass primär die Topologie und sekundär die STVO abgebildet werden
sollte.
Unsere Daten verfeinern sich immer mehr. Manche beschreiben das mit "Zumüllen
der Datenbank". Ich sehe dem relativ gelassen entgegen. Im Falle eines
straßenbegleitenden Radweges heißt das, dass jemand auch den Grünstreifen
zwischen Fahrbahn und Radweg einzeichnen können soll. Eine gute Sache, trotz
der Fragen (speziell bezüglich des Renderings) die das aufwirft.
Ich persönlich komme daher zu dem Schluss, dass in einer Geodatenbank die
Topologie wichtiger ist als die STVO, die wie eine Glasglocke über die
Topologie gestülpt ist. Relationen sind eine umständlich zu handhabende
Sache. Dennoch tendiere ich aus obigen Gründen dazu, dass die STVO durch eine
Relation zwischen dem Radweg und der Straße abgebildet werden sollte, so
ähnlich wie das ja auch bei Abbiegeverboten gehandhabt wird.
Ich bin daher auch kein Freund davon, einen Weg zu zerhaken, nur um eine
Geschwingigkeitsbeschränkung (oder auch eine einfache Brücke) zu modellieren.
Wäre die Unterstützung für Relationen in unseren Editoren besser, würde ich
für die im Verlaufe der Diskussion schon erwähnten "Segmented Tags" plädieren
(mit denen könnten übrigens auch straßenbegleitende Radwege recht gut
beschrieben werden, aber das vielleicht besser nur am Rande ;-) .
Jeder von uns mappt, ob er will oder nicht, natürlich auch für "den Router"
und "den Renderer". Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden. Aber die Comsumer
sollten IMO nicht zur obersten Maxime beim Mappen werden. Ob Mapnik
Osmarender, openrouteservice.org, gosmore oder Navit heute mit unseren Daten
zurechtkommen oder nicht, ist zweitrangig. Das lernen die schon noch. Und
zwar umso schneller, je einheitlicher das Radwegemapping umgesetzt wird.
Wer eine Verbesserung erreichen möchte, muss sich mit einer Reihe von Leuten
zusammensetzen, die eine halbwegs einheitliche Vorgehensweise erarbeiten,
vorschlagen und aktiv in den Daten und (vor allem) den Consumern umsetzen
können. Genau so haben wir es in Karlsruhe mehrfach gemacht (komplexe
Kreuzungen, Hausnummern, ÖPNV) und andere haben es übernommen.
Ich glaube ehrlich gesagt kaum, dass ein solcher Vorschlag zur Modellierung
von Radwegen zu Zusatztags an Trunks raten würde. Aber ich lasse mich da
gerne vom Ergebnis eines Workshops überraschen. Es sei denn, Heiko wäre der
einzige Teilnehmer ;-) .
HTH und schönen Abend,
ce
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