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Dirk Stöcker
openstreetmap at dstoecker.de
Di Mär 24 10:51:22 UTC 2009
On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:
> Dirk Stöcker schrieb:
>> On Tue, 24 Mar 2009, Ulf Lamping wrote:
>>
>>>> einen, wenn ich mal so platt sagen darf, Gandhi-Weg gibt, das nimmt
>>>> niemand so richtig wahr.
>>>
>>> Genau das haben die ersten Unix Entwickler vor vierzig Jahren auch
>>> probiert und sind damit grandios auf die Schnauze gefallen.
>>
>> Dadurch dass Du es häufig wiederholst wird es auch nicht wahrer. Linux
>> hat weniger durch die GPL sondern hauptsächlich durch das Internet
>> seinen Siegeszug angetreten. Wenn es die Lizenz gewesen wäre, dann
>> müssten heute GPL-Projekte einen nennenswerten Vorteil gegenüber anderen
>> Lizenzen haben. Der real existierende Lizenzwirrwarr widersprecht dem
>> deutlich.
>
> Hmmm, wieso hat dann bei gleichen Rahmenbedingungen Linux den Siegeszug
> angetreten und nicht xyBSD? Hatten die BSD Entwickler kein Internet?
Und wieso haben sich BIND, Apache, Postfix, Mozilla und andere bei
gleichen Rahmenbedingungen durchgesetzt und nicht GPL-Tools? Vielleicht
weil die Entwickler aktiver waren, der Code schöner, es mehr Spass machte
oder noch unzählige andere Gründe.
Warum hat sich KDE so dynamisch entwickelt trotz der Tatsache, dass das
Haupttoolkit keine freie Lizent hatte?
Linux hatte durch Nutzung der GPL den Vorteil die damals schon etablierten
GNU-Tools einfach verwenden zu können. Das war sicher eine enorme
Starthilfe. Andererseits haben sich die BSD-Systeme auch nicht gerade
wenig entwickelt.
> Der "real existierende Lizenzwirrwarr" kommt doch eher von kommerziellen
> Firmen oder Universitäten, die sich wieder eine tolle Sonderlocke
> ausdenken, weil deren Rechtsabteilung ein Wörtchen mitreden wollte.
Das stimmt nicht. Jedes größere (und auch kleinere) Projekt denkt sich
eigene Lizenzen aus. Wie oft ich schon Speziallizenzen für Tools gesehen
habe, die gerade mal 1000 Quelltextzeilen haben kann ich schon kaum noch
zählen.
> Darauf wollte ich aber auch nicht hinaus. In den achtziger Jahren gab es
> halt eine Vielzahl von BSD basierten Unix Varianten, alle kommerziell
> und zueinander nur sehr eingeschränkt kompatibel. Ein ziemliches
> Schlamassel.
Logisch. Damals war das OS auch stark an die Hardware gebunden und wurde
meist von den Hardwareherstellern entwickelt. Die sich daraus ergebende
Situation ist eigentlich zwangsläufig.
> Heutzutage haben wir sowas bei den ganzen Linux Varianten zwar auch,
> aber durch die GPL kann man sich die besten Sachen aus allen Welten
> "abkupfern".
Leider kann man das eben häufig nicht. Ich schätze mal das die Hälfte
aller abgekupferten Code-Bestandteile in Wahrheit Lizenzverlestzungen
darstellen. Ich mache das jedenfalls extrem selten, weil es bei
intensiverem Lesen der Lizenztexte meistens nicht erlaubt ist. Und Ideen
abkupfern kann man auch ohne Verletzung der Lizenz.
>> Das Deutschland mit seinem gut ausgebauten Telefonnetz seit Jahren einer
>> der Hauptträger freier Software und Daten ist, ist auch kein Zufall.
>
> Na ja, ob jetzt das Telefonnetz eine der Hauptgründe für freie Software
> ist, würde ich jetzt mal stark beweifeln. Mir wäre z.B. neu, das das
> Telefonnetz in den USA so schlecht ist ...
Die USA ist ja auch nicht ganz unbedeutend im Bereich OpenSource. Wenn ich
mir allerdings deren Telefonnetz anschau, dann hat das eine etwas andere
Qualität, als in Deutschland. Das wirst Du wohl zugeben wollen.
Bevölkerungsmässig gesehen sollten die USA im OpenSource-Bereich
eigentlich viel aktiver als Deutschland sein.
Ciao
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