[Talk-de] Tiefenangabe als Name (war:JobfuereinenBot:Hoehenangabe im Namen)

Jan Jesse jan at jesse.de
Di Aug 3 05:30:51 UTC 2010


Hallo Rolf,

Am 03.08.2010 um 03:44 schrieb "Rolf Meyerhof" <r at meyerhof-net.de>:

> 
> 
> Jan Jesse
> Schrieb: Tuesday, August 03, 2010 1:01 AM
>> To: Openstreetmap allgemeines in Deutsch
>> Subject: Re: [Talk-de] Tiefenangabe als Name (war:
>> JobfuereinenBot:Hoehenangabe im Namen)
>> 
>> Hallo,
>> 
>>> 
>>> Für mich sind Wassertiefen Sicherheitskriterien,
>>> -informationen und damit wie ein Seezeichen zu behandeln und
>>> zu kennzeichnen. Eine besondere Kennzeichnung wie seamark:
>>> ist da m.e. sehr notwendig.
>>> 
>>> Gruß
>>> Rolf
>> 
> 
> Moin Jan,
> 
> 
> 
>> Was ich hier nicht verstehe: Werden die Tiefenangaben zuverlässiger oder
>> genauer, wenn sie mit "seamark:depth" statt mit "water:depth"
>> gekennzeichnet sind?
>> 
> Ja werden Sie. Water:depth ist für mich ein Wert der an irgendwann einem Ort auf dem Wasser ermittelt wurde. Also ein Messwert.

Water: ist also irgendwann auf dem Wasser, und seamark: am Schreibtisch gemessen worden? :-) (ok, das war unsachlich, ich ziehe den Satz zurück!)

> 
> Seamark:depth ist kein Messwert sondern eine Markierung mit einer errechneten (korregierten)Tiefe bezogen auf NN oder main sealevel.
> Genauso wie ein Wrack oder ein Felsen der unter Wasser liegt in der Karte als seamark bezeichnet werden sollte. Auch da gibt es kein Schild.
> 

Ich denke, daß der Begriff seamark kein Qualitätssiegel ist, insofern können wir uns an die osm-typischen Verfahren halten. 

> 
>> Aus meiner Sicht ist seamark falsch, weil hier eben kein Seezeichen
>> existiert.
> Ist das nötig
> 
> Es handelt sich um einen Meßwert, der mittels Echolot und GPS
>> ermittelt wurde. Die Fehlermöglichkeiten, und damit die Zuverlässigkeit
>> dürfte genau so sein, wie bei allen sonstigen OSM-Daten, hängt aber in
>> keinem Fall vom Namen des Tags ab. 
> Es eben kein Messwert. Es ist ein rechenwert.
> 

Hier sind wir beim Thema. Ich glaube, noch niemand hat sich getraut, Tiefenangaben in Tidengewässern oder unregulierten Flüssen einzutragen. Ich schiebe das darauf, daß wir eben bisher nicht genau wissen, wie man das machen könnte. Aber es sollte getan werden, und wir benötigen ein Verfahren, welches Messungen vor Ort mit entsprechend richtigen Methoden so aufbereitet, daß wir Daten bekommen, die denen der amtlichen Karten vergleichbar sind. Ich glaube, Markus hatte da schon etwas vorbereitet.

Ich selber hab es vor dem Urlaub nicht geschafft, werde wohl aber mal beginnen, eine Erfassungsmaske zunächst für regulierte Binnengewässer zu bauen. Hier reicht es m.E., daß ich eine GPS-Position auslese, für mein jeweiliges Meßinstrument die Maßeinheit, und für mein Schiff die Tiefe des Echolotgebers unter der Wasserlinie eintrage, so daß ich zu einem metrischen Tiefenwert komme, der auch eingetragen werden kann. Über die OSM-History wäre auch der Erfassungszeitpunkt hinreichend genau dokumentiert.

Datum, Pegelstände usw sollten aber in der OSM-DB nur dokumentierend auftauchen. Wenn ich einen Wert eintrage, sollte der schon rechnerisch korrigiert und den amtlichen vergleichbar sein. Bei einem normalen Tidenhub von mehr als 2 Metern im Hamburger Hafen nützt mir eine Angabe, daß die gemessene Tiefe am 11.11. um 11.11. 1.10 Meter gewesen ist, nicht viel. Und wenn dann jeder Renderer weglässt, oder mit seiner jeweiligen eigenen Methode umrechnet, haben wir ein echtes Problem.


>> Ich argwöhne ja schon länger, daß der
>> Tag "seamark:" konzeptionell und technisch sehr wichtig für das Projekt
>> OpenSeaMap ist, und deshalb überall versucht wird, diesen Tag
>> unterzubringen. Wobei mir das prinzipiell egal ist.
> 
> Wenn es doch egal ist warum soviel Aufregung?

Keine Aufregung, nur eine Frage, und wieder keine Antwort :-)

>> 
>> Zu den Theorien um Gewässertiefen, Wasserständen usw. möchte ich einmal zu
>> besten geben, daß ich heute zwei Brücken durchfahren habe (Westoder). Die
>> Höhe der einen wurde auf dem Verkehrsschild mit 11,86 m, die der anderen
>> mit 11,42 m angegeben. Die genauen Zentimeterangaben finde ich lustig. Der
>> Hafen, in dem ich gerade liege (Gartz, ca. 20 km stromauf) zeigt anhand
>> des Algenbewuchses eindeutig, daß das Wasser hier oft auch einen halben
>> Meter höher steht. Ganz ehrlich: Hätte ich ein Segelboot mit einem Mast so
>> um die 11 Meter, würde ich sehr vorsichtig sein, auch wenn die amtliche
>> Angabe deutlich per Verkehrsschild an der Brücke sagt, daß alles passt.
>> 
>> Ansonsten stelle ich einfach fest, daß ich jetzt 14 Tage im Bereich der
>> inneren Boddengewässer/ Rügen unter Assistenz der FreieTonne-GPS-Seekarte
>> auf dem Laptop gefahren, und nicht aufgelaufen bin. Dabei habe ich die
>> meisten bisher in OSM verzeichneten Tonnenpositionen bestätigen können,
>> mußte einiges an Namen korrigieren (ursprünglich auch von mir falsch
>> erfaßte Daten), und nur eine offensichtlich aus einer Seekarte händisch
>> abgeschriebene Tonne (Ralswiek 1 glaube ich) löschen und neu an der
>> richtigen Position anlegen. Ich wußte immer genau, wo ich bin und habe
>> sicher jeden gewünschten Punkt angesteuert. Die übergroße Mehrheit dieser
>> Seezeichen ist nicht mit seamark: getaggt. Werden die auf der OpenSeaMap-
>> Karte nicht angezeigt, weil sie unzuverlässig sind?
> 
>> 
>> Das große Manko unserer Daten, fehlende Tiefenlinien/ Tiefenangaben,
>> bleibt. Und wenn wir hier weiterkämen, und gangbare Wege finden könnten,
>> wäre das schön.
> 
> Vielleicht sollten wir noch einmal Versuchen das gemeinsam zu klären.
> (FT und OpenSeaMap).
> 

Ich bin nach wie für gern bereit. Der letzte Termin, den wir im Frühjahr angebahnt hatten, war ja leider nie zu Stande gekommen.  Ich finde diese Themen interessant genug, daß ich mich gern auch mal ins Auto setze, und z.B. nach Kiel fahre. 

> Gruß Rolf
> 
> PS: Bin einige Tage Unterwegs Antworten dauern etwas länger.
> 

Beste Grüße aus Gartz

JJ

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