[Talk-de] Rendern von Seezeichen und Editor

Falk Zscheile falk.zscheile at googlemail.com
Sa Feb 20 10:28:39 UTC 2010


Am 20. Februar 2010 10:51 schrieb Christian Wagner <
wagnerschristian at gmail.com>:

> Am Donnerstag, den 18.02.2010, 22:32 +0100 schrieb Falk Zscheile:
> >
> >
> > Am 18. Februar 2010 21:51 schrieb Christian Wagner
> > <wagnerschristian at gmail.com>:
> >        Es versucht die Seezeichen in
> >         eine OSM-
> >         untypisches Raster zu pressen. Da werden z. B. Topzeichen
> >         feste
> >         Tonnenfarben zugeordnet (Einzelgefahrzeichen etc.). Irgendwo
> >         auf der
> >         Welt gibt's dann ein Einzelgefahrenzeichen mit gelber
> >         Tonnenfarbe oder
> >         eine Kardinaltonne hat eine Lichtsequenz welche ich im Editor
> >         eben nicht
> >         auswählen kann und dann geht der Zinnober wieder von vorne
> >         los. Warum
> >         nicht mappen was wirklich da ist?
> >
> > Nein, dass siehst Du falsch. Die Topzeichen und Tonnenfarbe stehen
> > immer in einem festen Zusammenhang. So kannst Du auf die Tonnenfarbe
> > schließen, wenn du die Farbe selbst nicht erkennen kannst oder die
> > Farbe schon längst verschwunden ist. Bei Kardinaltonnen zeigen die
> > Spitzen des Topzeichens immer in Richtung der schwarzen Bauchbinde der
> > gelben Tonne. Gleicher Zusammenhang gilt für die Kennung
> > (Lichtsequenzen) und Farbgebung bei den Kardinaltonnen.[1] Das ist
> > überall gleich und dient der Sicherheit der Schifffahrt. So gesehen
> > macht es der Editor dem Mapper ohne Kenntnisse der Seezeichen das
> > Eintragen sogar einfacher, wenn er dort, wo solche festen Beziehungen
> > bestehen, diese vorgibt. Das ist auch auf der ganzen Welt das gleiche,
> > damit der deutsche Kapitän auch in Hong Kong sicher navigieren kann.
> > Man hat sich im Rahmen der UN auf die Vereinheitlichung geeinigt.
> > Nationale Ergänzungen sind zulässig, jedoch keine Abweichungen vom
> > festgelegten Standard.
>
> Wenn das System wirklich so zwingend ist dann reicht als Tag ja
> eigentlich cardianl_south? Eigentlich impliziert das Zeichen ja dann
> schon alles oder?
>

Ein wenig komplizierter ist es dann doch :-)

Nicht jede Tonne hat ein Topzeichen oder ist befeuert.


> Was aber wenn irgendwelche Bojenleger aus Maputo das dann eben doch
> anders gemacht haben? Nun ja, vielleicht reicht es für diesen
> (sicherlich seltnen) Spezialfall dann auch händisch das abweichende
> Feuer in die Datenbank einzutragen.
>

Wie ich schon schrieb, bringt ein eingetragenes Seezeichen für die
Navigation nichts, wenn niemand seine Bedeutung kennt. Die Bedeutung
entnimmt man im Allgemeinen der Karte 1 (INT 1), die Legende für alle
Seekarten. Wenn ich ein Seezeichen habe, dass dort nicht aufgeführt ist,
dann muss ich die Bedeutung direkt auf der Karte erläutern. Andernfalls kann
ich nicht wissen ob diese Tonne eine Untiefe markiert und ich mich besser
fern halte oder ob es eine Ansteuerungshilfe im sonst flachen Gewässer ist.



> Das mit dem festen Topzeichen im Lateralsystem ist mir bekannt. Hier
> wäre aber gerade wegen der IALA A und B Regionen eine weitere
> Aufspaltung der Tags IMHO besser geeignet. Warum im Editor Steuer- und
> Backbord extra mit Farben verknüpfen? Das hat zur Folge das der Editor
> wie aktuell der Fall eben nur für eine IALA- Region funktioniert.


Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich war bisher der Meinung, dass
OSeaMap ein Tag für die IALA-Region setzt.


>
> > Doch, die Farben sind fest vorgeben, siehe die Antwort von Falk. Die
> > Farbe beschreibt die Bedeutung der Tonne. Wenn du an eine Ampel mit
> > grünen, blauen und weißen Licht kommen würdest, hätte diese ja auch
> > ihre eigentliche Funktion verloren. Du weist nicht wie du dich bei
> > blauen Licht verhalten sollst.Das Topzeichen verdeutlicht durch seine
> > Form noch einmal die Funktion der Tonne. So wie bei einer Ampel das
> > rote Licht immer oben ist. Dies ist sehr hilfreich, wenn du z.B. im
> > Dichten Nebel die Farbe nicht erkennen kannst.
>
> OK, ist schon klar, daß die Tonnen in Ihrer Grundform schon sehr
> vorgegeben sind. Aber ist das wirklich immer so? Siehe IALA B, siehe
> irgendwelche Tonnen in St. Petersburg die aus irgendwelchen Kanistern
> gebastelt sind etc. Gerade da kann OSM seine Stärken doch ausspielen.
> Wie wäre es mit einem Symbol für Freaktonnen. Auch ein Symbol für Tonnen
> welche einfach sehr unvollständig getaggt sind wäre IMHO sinnvoll (also
> Tonnen welche nur seamark=buoy haben). So ist der Butterfahrtmapper eben
> nicht versucht Tags zu erfinden, nur daß er seine Tonne dann auch
> dargestellt bekommt. Auch solche Kartensymbole sind dem nächsten Segler
> hilfreich und besser als nix. Ziel ist es natürlich diese Platzhalter
> symbole irgendwann durch vollständig getaggte Seezeichen zu ersetzen.
>

Siehe oben, eine Tonne deren Bedeutung ich nicht kenne ist wertlos.
Entsprechend wird bei Gelben Tonnen, das sind Sondergebiete jeder Art, immer
noch auf der Seekarte erläutert, was es dort besonderes gibt und auf was man
achten muss. Das kann von der Messstadion über ein künstliches Riff bis zum
Landeplatz für Wasserflugzeuge alles sein.

>
>
> > > Auch der Renderer könnte diese Modularität und Unabhängigkeit
> > > der einzelnen Tags voneinander berücksichtigen und eben das Licht
> > und
> > > den Leuchtturm bzw. die Tonne unabhängig voneinander zeichnen. So
> > hat
> > > man dann auch eine Möglichkeit mit den unvollständig erfassten
> > > Seezeichen, welche in OSM nun mal auch erfasst werden, umzugehen.
> >
> > Mein Renderer (OpenSeaMap) tut doch genau dieses. Er stellt die Teile
> > einer
> > Tonne (Tonnenkörper, Topzeichen, Licht, Nebelhorn) einzeln dar.
> > Erstellst du einen Knoten mit z.B. seamark:type = buoy_safe_water wird
> > eine
> > Tonne für das Sichere Fahrwasser dargestellt. Fügst du jetzt noch ein
> > seamark:topmark:shape=sphere hinzu wird zusätzlich ein Topzeichen
> > angezeigt.
> > Fügst du ein seamark:light:colour=white hinzu wird zusätzlich das
> > Symbol für das
> > Licht angezeigt. Alle weiteren Angaben sind optional und dienen der
> > weiteren
> > Beschreibung des Seezeichens.
>
> Siehe oben- ab wann wird dein Renderer denn etwas darstellen? Schon bei
> seamark=buoy oder braucht der Renderer mehr Infos?
> Ein Restaurant wird ja auch dargestellt wenn es nur ein
> amenity=restaurant hat. Der Name und die Art der Küche ist erstmal
> wurscht.
>
> >
> > > Ich denke ja auch nicht dass ein grafischer Editor nicht irgendwann
> > von
> > > Vorteil ist, aber warum nicht eine Zwischenlösung mit Vorlagen,
> > damit
> > > kann man wie auch sonst in OSM eine einigermaßen stabile Datenbasis
> > > aufbauen und gleichzeitig bleibt man flexibel wenn die reale Welt
> > nun
> > > mal nicht den Normen entspricht. Das wäre rasch auf alle möglichen
> > > Seezeichen ausweitbar. Ich warte z. B. immer noch eine Möglichkeit
> > für
> > > Leuchttürme, Baken und was es sonst noch so alles gibt.
> >
> > Der Online-Editor kann bereits Baken eintragen. Siehe "Bauart des
> > Zeichens" die
> > Einträge Spiere und Pricke. Leuchttürme brauchen noch ein wenig.
>
> Diese ganzen deutschen Bezeichnungen sind wirklich zum mäusemelken. Kann
> man das nicht einfach english machen ;).
> Ernsthaft: Sind die Spieren dann auch der richtige tag um die
> Lateralfeuer an den Hafeneingängen zu taggen- also Leuchtfeuer welche an
> Land stehen?
>
>
Das kommt auf die Form an. Zeige mir ein Foto und ich sage Dir, was Du
siehst ;-)

Das Steuerbordmolenfeuer von Warnemünde sieht bspw. folgendermaßen aus:
http://www.openstreetmap.org/browse/node/280706302/ Das sind aber wirklich
Türme. Das Steuerbordmolenfeuer vom Yachthafen Hohe Düne sieht dagegen so
aus: http://www.openstreetmap.org/browse/node/288214286/

Gruß, Falk
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