[Talk-de] das Problem mit backward-forward und left-right - neues Datenmodell nötig!?

Tirkon tirkon33 at yahoo.de
Mi Jul 21 02:37:07 UTC 2010


steffterra <steffterra at me.com> wrote:

>- Ich verstehe, die Befürworter von Relationen für die Abbildung von Wegeigenschaften, die sich nur auf eine Straßenrichtung beziehen (z.B. maxspeed:forward, parking:lane:right, destination:forward, etc.), da mit Relationen eine Richtung festgelegt werden kann, egal wie der Weg gedreht ist.
>- Ich verstehe aber auch die Bedenken derer, die das lieber getaggt haben, um zu verhindern, dass irgendwann _alles_, was eine Straßenrichtung betrifft, in Relationen gefasst wird. 
>Ich halte beide Version für unübersichtlich und aufgrund der Komplexität beider Varianten auch fehlerträchtig.
>
>- Manche versuchen das Problem zu umgehen, indem sie zwei ways für jede Fahrrichtung zeichnen, was aber nur bei baulicher Trennung korrekt wäre, und deshalb falsch ist. 
>
>Wieso dann nicht die Argumente in einem neuen Datenmodell vereinen? Sicher bin ich nicht der erste, dem das einfällt. Ich habe hier schon des öfteren von "Linienbündeln" und "Fahrspurtagging" gelesen.

Das Auflösen der Fahrspuren in Linienbündel würde den Großteil von
richtungsabhängigen Tags und Relationen obsolet machen.

Dennoch: Ich halte eine Einführung ohne dazugehörigen grafischen
Editor, mit dem man die Linien zusammmenklicken kann, für
problematisch, da dann OSM nur noch von wenigen Spezialisten editiert
werden kann. Wir brauchen aber die breite Masse der Mapper, wenn man
bedenkt, dass wir selbst das Basisangebot anderer Karten auch in
Deutschland als meisteditiertem OSM Land in der Fläche nicht
erreichen.

>Doch welche Konzepte gibt es bisher? Wie weit sind wir dahin? Steckt OSM da derzeit fest? Warum gehts nicht weiter?
>...
>Sprich wir treten alle auf der Stelle. Doch die Anforderungen an OSM sind gestiegen und deshalb benötigen wir eine Erweiterung unseres bisherigen Datenmodells (so sagt man das doch?)

Der Weg zu den Linienbündeln scheint mir weit. Und es liegt eine Menge
Entwicklungsarbeit auf diesem Weg. Wie er aussehen könnte, habe ich
ich im Folgenden beschrieben, wenn auch recht grobmaschig. 

Es gibt die ersten OSM-Erfahrungen mit einem komplexeren Thema - dem
Oxomoa Schema. 
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Oxomoa/%C3%96PNV-Schema

Das Oxomoa Schema hat seine Existenz einem Workshop zu verdanken, bei
dem man sich live traf. Nun sind solche Treffen für eine verstreute
Community schwierig. Um solche komplexen Themen wie das Linienbündel
effektiver bearbeiten zu können, habe ich mir Gedanken gemacht, wie
man ohne solche Treffen auskommt. Herausgekommen ist folgendes
Online-Werkzeug:

Man braucht zunächst einmal einen OSM- Mini Planeten, auf dem man
expirimentieren kann und der auch von allen gängigen Anwendungen z.B.
Renderern (Mapnik, Osmarender, ÖPNV-Karte), Editoren und
Analysewerkzeugen bedient wird. 

Es muss möglich sein, sich einen Exclusivbereich zu reservieren, damit
Beispiele gezeigt werden können, an denen kein Anderer "rumpfuschen"
kann. Denn dieser Gefahr sind alle Beispiele ausgesetzt, die man in
der Original Datenbank verlinkt. Gerade das Feature, das man zeigen
wollte, ist umeditiert worden. Man kann als "Administrator" eines
reservierten Bereiches anderen Usern, die am gleichen Problem
mitarbeiten, Bearbeitungsrecht geben. Schön wäre es zudem, wenn man
Mapnik und Osmarender hier triggern könnte, um schnell voranzukommen.
Runterladen ist auch aus diesen geschützten Bereichen möglich. 

Ich bin mir sicher, dass solch ein Wrkzeug auch in vielen anderen
Fällen als effektives Kommunikationsmittel dienen und Probleme
verdeutlichen kann. Darüber hinaus wäre ein einfaches
Online-Zeichenbrett nach demselben Schema nützlich, auf dem man
einfache Zeichnungen erstellen und kommunizieren kann. Möglicherweise
gibt es so etwas schon. 

Auch für Schulungen und Demonstrationen vor Publikum wäre der
Miniplanet nützlich. Anfänger könnten Gehversuche machen.
Illustrierende Beispiele für komplexe Themen im Wiki könnten hier
vorgehalten werden, so zum Beispiel für das Oxomoa Schema.

Möglicherweise kann man hierzu nicht existierende Koordinaten oder ein
Stück der Originalerde für solche Zwecke reservieren. 

Der Mini Planet wäre zum Beispiel dazu geeignet, sämtliche
Vorstellungen, die Du in dem von mir weggeschnibbelten Teil geäußert
hast, praktisch darzustellen. Ich denke mal, das wäre viel effektiver
und würde mehr Leute dazu animieren, teilzunehmen. Ein Bild sagt eben
mehr als tausend Worte.

Zur Bearbeitung eines komplexen Themas, wie den Linienbündeln, kann
man nun einen Ausschnitt der Originalkarte in den Miniplaneten
kopieren und beginnt, Teile davon, nach einem erarbeiteten Konzept zu
taggen. Hierbei wird sich zeigen, ob das Konzept Alles meistert und ob
es auch in der Lage ist, einen Übergang zu den Straßen zu meistern,
die nicht als Linienbündel getaggt sind. Das muss auch an echten
Kreuzungen gebündelt/ungebündelt funktionieren. Man kann auch schon
ein erstes Mal den Renderer drüber laufen lassen. Nachdem das Konzept
(von mehreren) geprüft und optimiert wurde, muss natürlich noch das
Editor Plugin geschrieben werden. Eventuell muss man auch mit einem
Renderer Programmierer Kontakt aufnehmen, um das Konzept auch durch
solche Anwendungen auf Schwächen zu prüfen. Am schwierigsten dürfte
der Eingriff in die Datenbank sein. Ich habe keine Ahnung, inwieweit
da jeder dran drehen darf. Insgesamt eine Menge Arbeit. 

Ich sehe den Miniplaneten als erste Voraussetzung. Da dieser aber auch
ohne Linienbündel jede Menge positive Anwendungen hätte, könnte er
unabhängig davon geschaffen werden. Das Problem dabei ist bloß,
jemanden zu finden, der das realisiert. Vielleicht sollte man das
eigenständig thematisieren. Aber derzeit überschattet die
Lizenzdiskussion alles Andere - vielleicht ein schlechter Moment, ein
weiteres Großthema zu platzieren.

>Beachtet, dass das Konzept nicht vorsieht, andere Wegarten zu gruppieren, sondern nur jeweils Fahrspuren innerhalb einer Wegart. Es kann also kein cycleway-Spur zusammen mit den highway-Fahrspuren gruppiert werden. Radwege werden nach wie vor an der äußersten Fahrspur getaggt, wie bisher auch - nur ohne dann unnötige Richtungsangabe.

Fahradwege können Zweirichtungsverkehr zulassen, auch wenn sie auf
beiden Seiten angeordnet sind - z.B. dann, wenn Kinder auf dem
Schulweg eine stark befahrene Straße mehrmals queren müssten, obwohl
sie sich schon auf der Seite der Schule befinden.  

Beim Bündel nicht solche Straßen vergessen, die von einer echten
Eisenbahn (nicht Stadtbahn) begleitet werden und diese sich nicht
zwingend am Rande des Bündels aufhält.

>Diese Abbstände könnte man in JOSM als Profil für jede Straßenart festlegen, was den gesetzlichen Vorgabender jeweiligen Fahrspurbreite entspräche. Für andere Länder muss man das entsprechende Landesprofil laden oder festlegen.

Mit solch grundsätzlichen Festlegungen haben die meisten hier große
Probleme (z.B. maxspeed=de:urban). Alles am Objekt in menschenlesbarer
Form hat recht hohe Priorirität, auch wenn es redundant ist und
jedesmal wiederholt werden muss. (maxspeed=50;
source:maxspeed=de:urban)


Abschließend: Könntest Du vielleicht versuchen, den fehlenden
Zeilenumbruch funktionstüchtig zu machen?





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