[Talk-de] golem: Napa: Kombination aus GPS und Galileo für bessere Navigation
Schlauchboot
schlauchboot99 at googlemail.com
So Okt 31 20:19:05 UTC 2010
Am Sonntag, 31. Oktober 2010, 19:07:56 schrieb Sven Geggus:
> Peter Wendorff <wendorff at uni-paderborn.de> wrote:
> > Das ist AFAIK nicht mehr korrekt: Die aus militärischen Gründen
> > eingeführte zusätzliche Ungenauigkeit des GPS ist seit einigen Jahren
> > abgeschaltet.
> > Allerdings behält sich das US-Militär vor, das aus
> > taktischen/militärischen Gründen wieder zu aktivieren.
>
> So ist auch mein Wissensstand. Höhere Genauigkeit kann man derzeit
> nur mit differential GPS erreichen was die Militärs natürlich in
> Konfliktgebieten haben dürften.
Hmmm, was genau meint Ihr?
SA wurde abgeschaltet, wodurch die "zivile" Genauigkeit von etwa 100 Metern
auf einige Meter hoch ging.
Trotzdem sind bei GPS die zivile und die militärische Nutzung zu
unterscheiden. Die zivile hat technisch bedingt normalerweise (Consumer-
Geräte) eine Genauigkeit von ein paar Metern. Ohne in der Literatur
nachzuschlagen, will ich es nicht genauer nennen. Es gibt da zu viele
Einflußgrößen, z.B.:
(1) Systembedingte Genauigkeit
(2) Qualität des GPS-Gerätes auf dem Boden.
GPS arbeitet ja mit zwei Frequenzen. Eine (L2) ist verschlüsselt und nur
militärisch nutzbar. Die andere (L1) ist unverschlüsselt und zivil nutzbar.
Wenn man beide Frequenzen ausnutzen kann (Militär), lassen sich z.B. die
Ionosphärenfehler herausrechnen, so daß die militärische Nutzung schon dadurch
viel genauer ist, als die zivile. (Das kann man auf ähnliche Weise, aber wohl
nicht so gut mit DGPS erreichen.)
Aber auch die zivile kann (ohne Ausnutzung von Referenzstationen) noch viel
genauer werden (30 cm bis einige cm?), ich erinnere mich aber nicht, wie das
genau geht. L1 Trägerphasenauswertung? Die entsprechenden Geräte sind
allerdings schon etwas teuerer (Kiloeuro)). Das Militär wird noch viel genauer
sein, es hat ja noch die L2 Frequenz zur Verfügung -- entschlüsselt.
Bei Gallileo soll das noch viel komplizierter werden als bei GPS. Hier wird es
wohl mehrere verschiedene Services -- auch zivile -- mit unterschiedlichen
Genauigkeiten geben. Nur der ungenaueste ist frei im Sinne von umsonst. Für
den Rest der zivilen Nutzung gilt: je genauer desto teuerer -- schließlich
wollen die Betreiber Geld verdienen. Natürlich gibt es dann irgendwo auch noch
die militärische Genauigkeit.
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