[Talk-de] Konzept für straßenbegleitende Wege

Wolfgang wolfgang at ivkasogis.de
Sa Dez 31 16:16:23 UTC 2011


Hallo,
Am Freitag, 30. Dezember 2011 18:39:38 schrieb Stephan Wolff:
> Moin,
> 
> in OSM werden immer Wege im Detail erfasst. Straßenbegleitende Rad-
> und Fußwege werden zu eigenen ways, zweigleisige Bahnstrecken zu
> zwei Einzellinien. Dies hat natürlich viele Vorteile, verursacht
> aber auch suboptimale Karten in kleinem bis mittlerem Zoomlevel oder
> unnötige Routinganweisungen.
> 
> Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man einige Nachteile vermeiden
> kann. Vermutlich wurden ähnliche Konzepte schon diskutiert, aber ich
> habe sie mangels geeigneter Stichworte nicht gefunden. Im Workshop
> Linienbündel [1] werden andere Ideen verglichen.

Für Dokumentation und Diskussion wird erst Zeit sein, wenn das Projekt 
beendet ist. (s.u.)

> 
> Im folgenden steht das Wort Radweg für alle Radwege, Fußwege,
> kombinierten Fahrrad-/Fußwege und Reitwege. Die Tagnamen sind nur
> Platzhalter für bessere Namen.
> 
> Straßen, für die ein straßenbegleitender Radweg als eigener way
> existiert, erhalten ein Zusatztag:
> attendant_cycleway_exists=yes
> 
> Straßenbegleitende Radwege erhalten ein Zusatztag
> attendant_cycleway=yes

sidepath:refname="irgendwas" am Radweg
sidepath:cycleway:left="irgendwas" (aber genau das selbe) am Hauptweg
(s.u.)

[,,,]
> 
> Das Konzept kommt ohne zusätzliche Relationen aus und ist kompatibel
> zu den bislang vorhandenen Daten und Anwendungen.
> 
> Vorteile:
> - Renderer können in kleinem Zoomlevel (z<=12) bei Straßen mit
> Mittelstreifen nur eine Doppellinie statt zwei überlappender
> Fahrbahnen zeichnen. Zweigleisige Bahnstrecken können als dickere
> Linie dargestellt werden.
> - Renderer können in kleinem bis mittlerem Zoomlevel (z<=15)
> straßenbegleitende Radwege unterdrücken und die Straße durch z.B.
> andere Randfarbe kennzeichnen.
> - Renderer können Einbahnstraßenpfeile bei Straßen mit Mittelstreifen
> vermeiden (bei vielen Stadtplänen üblich)
> - Renderer können Straßennamen und Ref-Nummern nur für eine
> Richtungsfahrbahn (z.B. north und west) zeichnen. Die Karte wird
> übersichtlicher.
[...]
> - für manche Auswertung/Statistik kann die Unterscheidung zwischen
> echten Einbahnstraßen und Richtungsfahrbahnen oder zwischen
> eigenständigen und straßenbegleitenden Radwegen nützlich sein.
> 
> Nachteile:
> - ein weiterer Tag pro way muss eingegeben und gepflegt werden
> - manche ways müssen aufgespalten werden (z.B. wenn nur eine
> Teilstrecke einer Straße einen Radweg besitzt)
> 
> Wurde ein solches Konzept schon diskutiert?

In Lübeck habe ich zur Zeit einen Fahrradstadtplan in Zusammenarbeit mit 
dem ADFC in Arbeit, der als gedrucktes Exemplar im März auf den Markt 
kommen soll. Da habe ich noch größere Probleme, denn der ADFC möchte in 
1:20000 die straßenbegleitenden Radwege in 3 Qualitätsstufen lagegenau 
an der Hauptstraße haben (links gut, rechts schlecht etc. pp.). Gerade 
in Lübeck haben wir zur Zeit ein paar Mapper, die wie wild Rad- und 
Fußwege als eigene ways taggen, bauliche Trennungen hin oder her.
(Wenn sich da bei Mapnik endlich mal was bewegen würde, wäre das ganze 
Problem wahrscheinlich nicht aufgetreten :-(  ).

Zur Zeit haben wir eine Absprache, dass ich die street-Relation benutze. 
Da werden alle Straßen, die begleitende Wege haben, mit sämtlichen Wegen 
erfasst. Um die entsprechenden Radwegetags auf den richtigen 
Straßenabschnitt verteilen zu können, reicht das aber noch nicht. 

Deshalb wird zur Zeit an dem Straßenabschnitt und am Radwegeabschnitt 
ein tag angebracht, dass einen beliebigen Kommentar enthält, innerhalb 
der betreffenden street-Relation aber eindeutig sein muss. Anhand dieses 
Kommentars fügt ein sql-script die Tags wieder an die richtigen 
Abschnitte des Hauptweges, denn nur so ist es mit machbarem Aufwand 
möglich, die Radwege zu zeichnen. Bei dem Maßstab verschwinden sie sonst 
unter der Straßendecke oder verdecken die Straße (20m = 1mm).

So ganz optimal ist das System sicher auch nicht. Im Prinzip müsste man 
die Relationen erweitern, so dass zusätzlich zur Role ein oder mehrere 
Tags gesetzt werden könnten. Dann könnte man die entsprechenden 
Abschnitte über eine Relation lagerichtig zusammenführen. Im Moment 
bräuchte man für jeden Abschnitt eine eigene Relation, wenn man die Tags 
nicht direkt an die ways setzen wollte. Das ist in einer Innenstadt 
nicht handhabbar.


> 
> Wäre es so oder ähnlich umsetzbar?

Wir setzen es gerade um.
> 
> Rechtfertigen die Vorteile den Zusatzaufwand?

Ich sehe keine Alternative, außer dass man aus OSM-Daten eben nur 1:1 
bis 1:10 zeichnen kann ;-)

Gruß, Wolfgang
 



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