[Talk-de] Wieviel Bäume sind ein Wald - Uferbäume
M∡rtin Koppenhoefer
dieterdreist at gmail.com
Sa Feb 5 16:55:08 UTC 2011
Am 5. Februar 2011 14:28 schrieb Florian Heer <florianheerfheb at yahoo.de>:
> Am 05.02.2011 14:18, schrieb M∡rtin Koppenhoefer:
> Und was genau ist die Fläches des "Waldes"? Der von Ästen überschattete
> Bereich? Die äußerste Grenze der Stämme?
das ist fast dasselbe bei echten Wäldern, IMHO der überschattete
Bereich. Bei echtem Wald gibt es ja immer auch Waldrand, die Grenzen
sind da fließend, der Randbereich wäre bei echtem Wald theoretisch
auch nochmal zu unterscheiden zu "tief drinnen".
> Diese Frage ist übrigens ein weltweites Problem, was ist ein Wald?
> Dieses Problem treibt z.B. auch die großen in dem Bereich um, nur als ein
> paar Beispiele: FAO, UN, WWF, die Landwirtschaftsministerien aller Länder...
> Ist ein loser Verbund vieler Bäume auf einer kleinen Fläche schon ein Wald?
nein, das ist relativ unumstritten. Auch sprachlich wird das
unterschieden, z.B. woodland gegenüber forest.
> Benötigt ein Wald eine bestimme Dichte, oder ist das abhängig von den
> Spezies, die dort wachsen?
beides. Je nach Spezies unterscheidet sich auch die Dichte.
> Ist es ein Wald, wenn alle Bäume in Reih und
> Glied stehen?
tendenziell ja, ursprünglich sicher nicht. ("Holzplantage").
> Ist dichtes Unterholz ein Indiz für oder gegen einen Wald?
es hat damit wenig zu tun, sondern mit der Intensität der
Unterhaltung, dem Klima und der Spezies.
> Ist
> die Fauna ausschlaggebend?
könnte man so sehen.
> Mit anderen Worten: es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Wald,
> und ich glaube auch nicht, dass die hier erschaffbar ist.
wir könnten versuchen, die Parameter genau genug zu erfassen, um jedem
mit seiner eigenen Definition zu ermöglichen festzulegen, ob er eine
bestimmte Fläche als "Wald" rechnen will oder nicht. landuse=forest
wird dafür sicher nicht ausreichen (oder es gäbe eine Revolution und
massives Umtaggen, da bin ich aber z.B. nicht dafür, lieber
differenzieren).
> Ein natural=* tag is IMHO übrigens
> immer noch (fast) überall falsch. In Europa z.B. gibt es (fast) keine
> natürlichen Wälder mehr.
je nachdem, ich hatte ja dazugeschrieben, dass ich natural als
geografisches Feature sehe (also abstrakt), nicht als alles, was
irgendwie "natürlich" ist.
Gruß Martin
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