[Talk-de] Wohngebiete, landuse=residential Verwendung - continued

Martin Koppenhoefer dieterdreist at gmail.com
Mi Sep 7 00:38:09 UTC 2011


Am 6. September 2011 23:46 schrieb Christian Müller <cmue81 at gmx.de>:
Hallo Christian,

schön, dass es hier weitergeht.


> Fakt ist, das bisher in OSM, landuse=residential eher grob Verwendung
> fand


ja, wobei das nichts heissen mag. Straßen haben wir auch erstmal ganz
grob gezeichnet, und erst im Laufe der Zeit wurden sie feiner und aus
den Ecken wurden "Kurven".


> Die meisten links deiner mail haben als Granularität aber die
> Grundstücksfläche.  Diese Granularität gab es in OSM bisher nicht oder
> sehr, sehr begrenzt.


in der Tat ist die Nutzung in OSM bisher oft noch gröber als der Rest,
es klafft sozusagen eine Lücke.


> Auch deswegen wuchs zumindest im deutschen Raum
> die Verwendung von landuse=residential so, dass die meisten Gebiete,
> welche das Tag tragen eben Gebiete und keine Grundstücksflächen sind.


hier kann ich nicht mehr folgen. Es ging ja nie um Grundstücksflächen
sondern zum einen darum, welche wo die landuse-Grenzen gezeichnet
werden sollen und zum anderen dann um Wohngebiete.
M.E. ist die Verwendung von landuse=residential so wie sie ist, weil
der Renderer dann wie in vielen anderen Karten auch in
Übersichts-Zoombereichen einen durchgehenden grauen Hintergrund unter
die Siedlung legt, und das ganz gut aussieht. Zu viel Fragmentierung
würde nur unruhig wirken und stören. Eigentlich also klassisches
taggen für die Renderer. Ein Viertel der cities sind schon als places
erfasst, auch wenn das in den OSM-renderern nicht dargestellt wird.
Würde mapnik in Zoom 9-12 anstatt der "Stadt-landuses" place-Flächen
rendern, dann hätten wir sehr schnell auch die übrigen 3/4 erfasst ;-)


> Wir brauchen eine bessere Differenzierung des Wohngebietes (welchem
> landuse=residential bisher hauptsächlich zurechenbar sein dürfte) auf
> der einen und der Wohngrundstücksfläche (welche von der Begrifflichkeit
> evtl. dem Tag "landuse=residential" sogar näher steht), auf der anderen
> Seite.


Aus der Diskussion ist ein Proposal für Untereinheiten von Orten
entstanden, womit man Wohngebiete als das deklarieren kann, was sie
sind: besiedelte Gebiete mit Namen, Untereinheiten einer größeren
Siedlung, also "place" in OSM:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:Proposed_features/place%3Dneighbourhood


> Wenn "official parcel data" demnächst zur Verfügung steht und die Leute
> anfangen, die Grundstücksgrenzen automatisch zu importieren, wird sich
> die Frage stellen, wie das zu taggen sei.


wie was genau zu taggen ist? Die Grundstücke würden wohl
Grundstücksnummern bekommen, also das, was bisher meist als Node mit
addr:housenumber getaggt wird, würde man wohl an die Grundstücksfläche
hängen. Ob man die Nutzung dann mit einem größeren Polygon überlappt,
oder diesen einzelnen Teilen den landuse-tag direkt gibt, wird der
Mapper wohl wie immer so machen wie er will. Einfacher zu warten ist
m.E. der Tag am einzelnen Grundstück.


> Importierte Daten mit "landuse=residential" zu schmücken verwässert die
> bisherige Verwendung des Tags völlig.


Der tag landuse sagt an, was die Nutzung ist. Dabei ist es egal, ob es
sich um importierte Daten oder pi mal Auge gezeichnete Flächen
handelt.


> Als Nutzer der Daten ist dann
> nicht mehr zu entscheiden, ob das Tag nun eine Grenze meint, die ein
> ortskundiger Mensch erstellt hat, oder ob es amtliche Daten sind.


amtlich sind die Grenzen ja höchstens so lange, bis jemand sie
verändert. Das am landuse tag festmachen zu wollen halte ich für
blauäugig. Versionsnummer und Changeset-tags sind da sicher bessere
Kandidaten.


> Deine Lösung, /landuse=residential/ auf /place=xx/ umzumünzen, ist eine
> brute-force Attacke auf das assoziative Gedächtnis der meisten
> MapperInnen.


ich will nichts ummünzen. Mir ging es darum, die Daten möglichst
logisch zu strukturieren. Landuse als tag für die Nutzung, (wie
übrigens seit jeher im Wiki beschrieben), ändert sich durch die
Einführung von Wohngebieten im place-tag nicht.


> Da (exakte/amtliche/importierte) Grundstücksflächen noch
> nicht häufig in OSM zu finden sind, schlage ich vor, einen Weg
> geringeren Widerstands zu gehen und stattdessen vernünftige Tags für
> eine Grundstücksgrenze (parcel) zu definieren.


wenn man Grundstücksgrenzen überhaupt extra taggen will. Ich bin
bisher eher davon ausgegangen, dass einen die Gebiete (Flurstücke,
Fluren, etc.) interessieren, und weniger die Grenzen als solche. Wer
amtliche Grundstücksgrenzen braucht, soll sie sich beim Amt holen.


> ...nicht das Grundstück bestimmt die Nutzung, sondern /wo/ das
> Grundstück liegt (in einem Wohngebiet/Industriegebiet/etc.).  Es gibt
> daher keine Notwendigkeit, für jedes Grundstück (oder eine Reihe davon)
> extra anzugeben, wie sie genutzt werden, solange das durch ihre Lage
> ableitbar ist.


das verstehe ich jetzt wieder nicht. Kann es in einem Industriegebiet
z.B. keine Flächen geben, die anders genutzt werden als "industriell"?
Üblicherweise wird Nutzung eben gerade auf Grundstücke bezogen. Ich
sage ja nicht, dass wir es immer unbedingt wie alle machen sollen,
aber wenn wir bewusst abweichen wäre es nicht schlecht, dafür gute
Gründe zu haben.

Gruß Martin




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