[Talk-de] Wohngebiete, landuse=residential Verwendung - continued
Martin Koppenhoefer
dieterdreist at gmail.com
Do Sep 8 01:03:53 UTC 2011
Am 7. September 2011 21:06 schrieb Frederik Ramm <frederik at remote.org>:
> On 09/07/2011 08:09 PM, Martin Koppenhoefer wrote:
>> das schreibe ich doch oben: weil es hier m.E. ein Fall von Taggen für
>> den Renderer ist.
> Dass "landuse=residential auf Grundstuecken stattfindet" ist eine
> Einzelmeinung von Dir, die schlicht und einfach nicht dem entspricht, was in
> OSM bislang gemacht wurde.
nicht nur residential, auch industrial, commercial, retail, farmyard
und cemetary.
> landuse=residential ist fuer Flaechen mit "vornehmlich" Wohnbebauung, d.h.
> es kann durchaus auch nicht-Wohnbebauung (Kiosk, Strasse, Park) drinliegen.
> Das war schon immer so und ich bin von Deinen Argumenten fuer eine Aenderung
> - die im wesentlichen auf "m.E." hinauslaufen - nicht ueberzeugt.
Einen Kiosk würde ich auch problemlos im landuse=residential lassen,
genauso wie den Friseur, den Bäcker oder die Eckkneipe. Ein reines
Bürohaus, in dem keine Wohnung ist, würde ich dagegen als commercial
taggen. Auch in der Wohnsiedlung.
>> Das zielte mehr darauf ab, dass man einzelne Grundstücke (Fred
>> bestätigte das gar für ganze Fabriken) unterschlagen soll.
>
> Nicht unterschlagen. Ein Gebiet mit "vornehmlich Wohnbebauung" aendert nicht
> ploetzlich seinen Charakter, wenn dazwischen mal was ist, was fuer sich
> genommen kein landuse=residential rechtfertigen wuerde.
Das hört sich moderat an, hatte ich neulich anders verstanden. Da gibt
es nämlich ziemlich krasse "Sondersituationen", wo ein Wohngebiet
plötzlich seinen Charakter ändert durch eine einzelne Nutzung:
http://www.flickr.com/photos/mecklenburg/5586760278/
Solange es sich um mit dem Wohnen verträgliche Nutzungen handelt, ist
residential passend, Fabriken gehören da nicht dazu...
> Dann schneide Du doch von mir aus ein landuse=retail in das Wohngebiet fuer
> den Tante-Emma-Laden (und zerbrich Du Dir den Kopf darueber, was Du machst,
> wenn die Tante Emma obendrueber ihre Wohnung hat).
in dem Fall sehe ich 2 Möglichkeiten: man zeichnet wirklich ein retail
aber schneidet das eben nicht aus, oder man sieht das auch als
residential (m.E. ja) und begnügt sich für die Ladennutzung mit dem
shop-tag.
Das Wort "Wohngebiet" hat im deutschen Sprachgebrauch zwei
Bedeutungen: zum einen ist es eine Gegend, in der vorwiegend gewohnt
wird, (und wo Kindergarten, Läden, Einkaufszentrum, Straßen mit
dazugehören) ein Synonym wäre "Wohnsiedlung" und es hat zum anderen
auf die Baunutzung bezogen eine besondere Bedeutung, die in
Verordnungen geregelt und definiert ist. Das erste ist ein Gebiet, in
dem es nicht nur landuse=residential geben wird, das zweite hatte ich
immer als eben genau landuse=residential gesehen.
> Dem stimme ich zu. place=... als Flaechenbezeichnung hat keine Tradition,
seit wann hängst Du denn so an Traditionen? Places als Flächen ist
schon seit Jahren Thema, im Wiki dokumentiert, und z.B. bei cities hat
fast jede Vierte einen Umriss, Tendenz steigend:
http://taginfo.openstreetmap.org/tags/place=city#wiki . Und das obwohl
Mapnik diese Flächen komplett ignoriert (und sich im lowzoom Bereich
lieber auf parallele Daten von natural-earth verlässt).
> Ich hab auf diese Diskussion jetzt echt keine Lust mehr.
+1. mappt wie Ihr wollt, das habe ich auch schon mal vor ein paar
Tagen geschrieben, und mich irgendwie jetzt doch noch ein paarmal
hinreissen lassen.
> Seit es die deutsche landuse=residential-Seite im Wiki gibt (Juni 2010),
> steht da: "Ein Gebiet, das überwiegend mit Wohnhäusern und
> Wohn-Geschäftshäusern aller Art bebaut ist; auch für Wohn- und Mischgebiete
> vorgesehene Baugebiete."
Wobei hier der Hinweis gestattet sei, dass Mischgebiet auch ein
Fachwort aus der BauNVO ist, und es noch andere Arten von gemischten
Gebieten gibt (Kerngebiete). "Mischgebiet" bedeutet Gebiet für Wohnen
und das Wohnen nicht wesentlich störende Gewerbenutzungen (und zwar
folgende: Gewerbe, Tankstellen, Schulen, Sport, Kultur, Kirche,
soziale Einr., Gartenbau und Diskos in der Nähe des Gewerbes).
Eigentlich seltsam, dass man auch "vorgesehene Baugebiete", auf denen
de fakto also vermutlich Wiese ist, so taggen soll. Sonst heisst es ja
immer dass man das taggen soll, was man vor Ort vorfindet. Wenn z.B.
ein ehemaliges Fabrikareal als Wohngebiet vorgesehen ist, wie soll man
das dann taggen (brownfield oder residential)? Und wie ein Gebiet
welches als Mischgebiet vorgesehen ist (sprich: Planung), das aber
derzeit eine andere Nutzung hat? M.E. wäre es besser, für vorgesehene
Nutzungsarten (also was ein qualifizierter Bebauungsplan vorsieht)
einen anderen Schlüssel als landuse zu verwenden, und "landuse" für
die tatsächliche Nutzung vorzubehalten.
> Du kannst
> Dir meines erbitterten Widerstandes gewiss sein, wenn ich Dich dabei
> erwische, wie Du Leuten erzaehlst, es waere "falsch", landuse=residential um
> ein ganzes Wohngebiet zu zeichnen, denn neuerdings sei dafuer ja das neue
> Tag place=neighbourhood "vorgesehen". Der einzige, der das vorsieht, bist
> naemlich Du.
Es gab jedenfalls auf tagging soweit ich mich erinnere keinen
Kommentar, der das neighbourhood-proposal schlecht fand, und ein paar,
die es gut und sinnvoll fanden. Mir ist schon länger aufgefallen, dass
unterhalb von suburb noch was fehlt, und im Laufe der Diskussion hier
hat sich herauskristallisiert, warum: einige Leute nutzen dafür
landuse.
Gruß Martin
Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de