[Talk-de] Von Flüssen und Bächen; gesplittet von Exportmöglichkeiten

Rhinhold rhinhold at googlemail.com
Mo Sep 12 17:01:18 UTC 2011


>> Sehe ich ein. In der Tat ist das eine knifflige Angelegenheit. [In der Hydrogeographie behilft man sich mit Ordnungskennzahlen, die sich aus der Größe des Gewässersystems (bzw. der Summe der Gewässermitglieder) ergibt. Dennoch fehlt natürlich eine klare Definition.]
>> 
>> Daher bleibt es "uns OSM-lern" überlassen, eine Klassifizierungslösung zu finden. Getan haben wir das ja auch schon bei den highway=track und den grade-Werten. Natürlich ist das nicht optimal, aber gerade zwischen Flüssen und Bächen könnte man da aufgrund ihrer "geringen" Anzahl (geg. Bächen und Kanälen) schon was auf die Beine stellen.
> 
> 
> M.E. gibt es 2 Hauptarten von Fließgewässern in OSM: natürliche und künstliche.
> 
> Bei den natürlichen haben wir 2 Arten: river und stream, wobei
> letztere prinzipiell "kleiner" sind als erstere, width als
> Breitenangabe ist auch nicht verkehrt, sofern man das kann. Im
> deutschen Sprachgebrauch gibt es hauptsächlich diese 2 Arten (Fluss
> und Bach, es gäbe noch Strom als Sonderfall von Fluss, aber nach unten
> ist das eigentlich alles), während das Italienische mehrere
> unterschiedliche natürliche, kleinere Wasserläufe kennt, daher gibt es
> hier öfters mal Nachfragen und Unzufriedenheit diesbezüglich ;-)

Naja, wenn man meinen Professor fragen würde, hätte sicherlich auch der mehr als zwei Arten von Fließgewässern auf Lager. Aber ja, im Sprachgebrauch sind es hauptsächlich zwei.

> Bei den künstlichen haben wir 3 Arten: canal, drain und ditch
> (blöderweise scheint die Trennung, wenn man das Wiki streng liest,
> zwischen drain und ditch auch eine funktionale zu sein, wobei
> andererseits, wenn man immer noch streng liest, sich da eigentlich
> eine Lücke ergeben würde für künstliche Wasserwege, die nicht in einem
> Graben laufen und solche, die nicht für industrielle Abwässer oder
> Regenwasser geschaffen sind, (sondern z.B. zur Trockenlegung dienen,
> was ja "drain" prinzipiell als Wort abdeckt). Diese blöde
> Angewohnheit, Beispiele direkt in die Definition zu schreiben, sorgt,
> solange man das exklusiv interpretiert, für unnötigen Ballast.
> Praktisch sieht das aber m.E. kaum jemand so eng, sonst würde man ja
> eine Vielzahl von Fließgewässern gar nicht taggen können. Meine eigene
> Interpretation ist, dass auch die künstlichen Fließgewässer sich von
> groß nach klein differenzieren, also wie genannt canal, drain, ditch.

Meiner Meinung nach genügt das unterscheiden zwischen Fluss und Bach auch völlig. Mehr noch, man sollte hier eigentlich aufhören können und alles weitere (z.B. Kanalisiert? Industrieabfluss? Zu- oder Ableitung? Schiffbar?) den Sekundärtags überlassen. Der Primärtag (also waterway) sollte nur für die grundsätzliche Größenbeschreibung da sein. Das Erscheinungsbild eines Fließgewässers ist doch hauptsächlich, die Art der Nutzung oder gar historische Umstände erst einmal nebensächlich. Wir definieren einen Feldweg ja auch erst einmal mit highway=track und danach erst dessen Zustand oder dessen Nutzung.

Somit ließe sich das "Problem" der fehlenden Definition *eigentlich* leicht lösen. 

Grüße,
Rhinhold



Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de