[Talk-de] Übersicht zur Debatte um die Boden/Flächennutzung (landuse=) und Orte/Toponyme (place=)
Christian Müller
cmue81 at gmx.de
Mo Sep 26 21:49:22 UTC 2011
Hi,
Am 24.09.2011 22:06, schrieb Stefan Keller:
> Du scheinst dieses Konzept nun erweitern zu wollen, so dass
> Beziehungen zu umschliessenden Flächen ("Inkludiertheit") erfasst
> werden. Zu dem rate ich dingend ab!
Ich möchte keine Beziehungen zu umschliessenden Flächen /explizit/
aufnehmen. Falls das anklang, habe ich mich zu ungenau ausgedrückt.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass einige Flächenbeziehungen evtl. bereits
dadurch ermittelbar sein könnten, dass eine Flächengrenze (ein way als
Grenzsegment) an mehreren Multipolygonen teilnehmen darf.
Ob zwei Flächen benachbart sind, oder z.B. eine Inklusion darstellen,
ist evtl. unter Vernachlässigung der gemeinsamen Flächengrenzsegmente
beider Multipolygone einfacher auszurechnen. Anstatt die gesamten
Streckenzüge zu betrachten, wäre dann nur auf den Unterschieden zu
rechnen. Zugegebenermaßen fehlt mit hier etwas math. Hintergrundwissen,
inwieweit topologische Information (gleiche Flächengrenze) mit
geometrisch errechneter Information (unterschiedliche Flächengrenzen),
kombiniert werden dürfen/können um exakte Aussagen über
Flächenbeziehungen treffen zu können.
Dass die relationale Datenstruktur der Multipolygone darüber Aufschluss
gibt, wieviele und welche Flächengrenzsegmente zwei Flächen gemeinsam
sind, ist für eine Berechnung von Lagebeziehungen zweier als
Multipolygon repräsentierter Flächen aber sicher nicht bedeutungslos.
Meine Gedanken drehten sich ganz konkret darum, inwieweit die durch die
DB gewährleistete, referentielle Integrität zw. Multipolygonen und
beteiligter Flächengrenzsegmente für die Berechnung der
Flächenbeziehungen nutzbar ist. Oder einfacher: wie weit bringt mich
das Traversieren von Flächengrenzen (das eine rein topologische
Angelegenheit ist), wenn es darum geht, Aussagen über den Flächenbezug
zu treffen und wann muss ich wirklich geometrische Berechnungen anstellen?
Explizit Flächenbeziehungen zu erfassen, war nicht in meinem Sinne.
Momentan ist es so, dass es zwar gemeinsame Flächengrenzen gibt
(overlapping ways), aber die Ermittlung teilnehmender Flächen viel
komplizierter ist, als wenn es sich um einen an Multipolys teilnehmenden
Weg handelt.
Bis evtl. auf den Punkt, dass ich Multipolys gerne als "inner" sehen
möchte, anstatt "closed ways", stelle ich mir keine Änderung zur
bisherigen Def. vor.
- ein Multipolygon besteht aus 1 (!) geschlossenen Außenring
(Summe der outer ways)
- ein Multipolygon enthält 0-n Innenringe (entweder /way/
(momentan), oder relation (multipolygon))
Damit ist vermutlich alles gesagt. Das Flächennetzwerk bildet sich
eigentlich automatisch, wenn man das zum Mappen nutzt. Die Aussagen,
die es zu Flächenbezügen treffen kann, sind von Fall zu Fall mal
aufwendiger (sprich geometrischer), mal weniger aufwendiger (sprich
topologischer) zu lösen.
Du hast mich evtl. was die Inkludierungsbeziehung betrifft, deshalb
falsch verstanden, weil ich davon sprach, dass manche Flächengrenzen für
mehrere Flächen wiederverwendet werden und ich daraufhin einen
unkonkreten Ausblick/Mutmaßung dazu gegeben habe, inwieweit dies die
Ermittlung von Flächenbeziehungen positiv beeinflusst.
Gruß
Christian
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