[Talk-de] ÖPNV-Relationen in OSM

Thomas Reincke mail at thomas-reincke.de
Mi Apr 4 06:11:35 UTC 2012


Am 03.04.2012 17:05, schrieb Andreas Neumann:
> STOP!
>
> Ich weiß, jeder darf alles mappen, was er für würdig hält, aber hier
> sind wir an einen Punkt angelangt, der weder auf Dauer wartbar ist, noch
> in der Fläche realisierbar wird. Bei solch fluktuierenden Daten sollten
> wir uns überlegen, eher die Verkehrsverbände drauf zu drängen, dass die
> ihre Daten maschinenlesbar zur Verfügung stellen und wir nur noch eine
> ID an die Linie packen. Ansonsten wäre es reiner Wahnsinn.

gerne. Aber es wird auch dann noch genügend manuelle Arbeit bleiben.

Für die elektronische Fahrplanauskunft gibt es eine Menge von 
Austauschformaten. Dabei handelt es sich meist um Herstellerstandards 
die zudem lausig dokumentiert sind. Aber wenigstens sind es ASCII oder 
CSV-Formate und somit halbwegs lesber.

Die Fahrten werden entweder im vollständigen Verlauf abgelegt 
(HAFAS-Rohdatenformat) oder in Profile zerlegt.

Im Hafas-Format sind die Linien nur optional. Die DB kennt diese nicht. 
Im ÖPNV-Bereich ist gibt es in der Regel eine als Klartext codierte 
Linie sowie die Richtung 1/2 (oder war es 0/1?).

In den meisten anderen Formaten sind die Fahrten als Profile abgelegt. 
Es gibt ein Profil der Haltestellenfolge, ein Fahrzeitprofil und eine 
Liste der Fahrten, aus der Haltestellenfolge, Fahrzeitprofil und 
Abfahrtszeit hervorgeht. (Verkehrsmittel, Gültigkeit und weitere 
Attribute lasse ich mal außen vor).

Auch hier haben die Linien außer der Textbezeichnung nur selten eine ID. 
Wenn Profile vorkommen haben die ID keine Konsistenz. Sprich wenn eine 
weitere Variante hinzukommt ist die Varianten-ID eine andere.

Die Pflege der Haltestellen erfolgt je nach System und Sorgfalt in der 
Datenpflege in ein bis drei Ebenen. Gesamthaltestelle, ggf. 
zusammengefasster Bereich mehrerer Haltestellen mit ähnlichen 
Umsteigebeziehungen und ggf. einzelner Mast.

Die Linienwege pflege ich in einem GIS. Daraus kann ich diese als Shape 
exportieren. Das bringt bei der Übernahme in OSM nicht allzu viel.

Zudem kann ich eine Datei erzeugen, die den Verlauf für jedes 
Streckensegment von Mast(ID) nach Mast(ID) mit Zwischenpunkten ausgibt. 
Diese nutze ich zur Visualisierung des Fahrwegs einer konkreten 
Verbindungsabfrage.

Selbst wenn dieses Polygon auf OSM basierend geroutet wird, besteht 
keine Verknüpfung mit den Netzsegmenten in OSM. Wenn man das verbessern 
wollte, bräuchte man in OSM ein anderes Datenmodell. Dann müssten 
Kleinrelationen Mast-Mast angelegt werden, auf die man dann relativ 
automatisch die ganzen Linienvarianten mit ihren ganzen 
Haltestellenfolgen legen könnte.

Derzeit plane ich eine Haltestellen-/Netzverwaltung. Damit will ich mit 
den vorhandenen Daten neben dem für die eigentliche Arbeit auch 
Netzextrakte erzeugen. Also Gesamtnetz als Shape/GPX/OSM, Einzellinien, 
ggf. auch einzelne Varianten usw. Das soll im Laufe des Jahres fertig 
werden. Aber selbst unter "optimalen" Voraussetzungen wird das die 
Arbeit der Community allenfalls erleichtern.

Das ganze wird als OpenSource bereit gestellt werden, http://www.fapla.de.









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