[Talk-de] Straßenbegleitende Radwege

Falk Zscheile falk.zscheile at googlemail.com
So Apr 22 06:57:28 UTC 2012


Am 21. April 2012 17:01 schrieb Masi Master <masi-master at gmx.de>:
> Am 21.04.2012, 13:35 Uhr, schrieb Falk Zscheile
> <falk.zscheile at googlemail.com>:
>
>> Am 21. April 2012 13:12 schrieb Wolfgang <wolfgang at ivkasogis.de>:
>>>
>>> Am Samstag, 21. April 2012 08:02:53 schrieb Falk Zscheile:
>>>>
>>>> Am 21. April 2012 00:15 schrieb Wolfgang <wolfgang at ivkasogis.de>:
>>> Intuitiv ist ein "Pfad" für einen 4 m
>>> breiten Weg nicht gerade.
>>>
>> Nö, aber
>> 1. ist es für Radwege nicht gerade die Regelbreite, damit eine
>> Argumentation am Einzelfall und damit für den hier zu klärenden
>> Normalfall, nicht gerade hilfreich.
>> 2. gibt es width=value.
>
> Mindestbreite für einen Radweg bzw. Fussweg ist 2,50 m, also prinzipiell
> breit genug für 2-spuriges Fahrzeug. (=kollidiert mit highway=path)
>

Die Interpretation eines Tags (hier path) hört nicht beim Wortlaut
auf. Man muss also nicht notwendiger weise sagen, ein Path ist ein
Pfad und ein Pfad ist ein Trampelpfad und Trampelpfade waren bei mir
allenfalls 1,5 m breit. Alles was breiter ist kann dann nur etwas
anderes sein. Man darf und muss auch fragen, warum gibt es path. Path
gibt es zum einen, weil es Wege gab, die man eintragen wollte, die
aber weder nach richtigem Fuß- noch Radweg aussahen (dein Fall). Dann
gab es aber auch Leute, die gesagt haben path ist die Urmutter aller
Wege und er eignet sich hervorragend, um damals nicht mögliche
Kombinationen von Fuß-/Radwegen darzustellen. So entstand
highway=path, foot=designated/official, bicycle=designated /official
segregated=yes/no. Dementsprechend ist es bei OSM auch zulässig Wege,
welche Dimensionen eines Pfades sprengen mit highway=path und
zusatztags zu versehen, weil es eben eine darüber hinausgehende
Bedeutung gibt.

Was du insgeheim machst, ist eine Highwayklassenunterscheidung anhand
des Ausbauzustands (hier Breite) Eine solche Trennung von
Ausbauzustand und Straßennutzung ist OSM (leider) fremd.

>>>>
>>>> > Lieber Hauptnutzung cycleway/footway und die andere Nutzung mit yes
>>>> > dazu.
>>>>
>> Verstehe ich dich vielleicht falsch? Wann setzt du foot/bicycle=yes.
>> Nur wenn die offizielle Ausschilderung nach StVO fehlt oder
>> widersprüchlich ist? Dann habe ich kein Problem damit. Wie erfasst Du
>> kombinierte Fuß/Radwege nach StVO?
>
>
> Ich wurde zwar nicht gefragt, wähle aber bei kombinierten Fuß-/Radwegen
> entweder foot- oder cycleway aus (genau so wie man es bei
> amenity=restaurant/bar, oder highway=secondary/tertiary macht). Der
> Inforationsgewinn ist, dass relevante Dinge wie abgesenkte Bordsteine,
> zügiges Vorrankommen möglich und "gefährliche Ausfahrten & Parkplätze"
> normalerweise nicht gemappt werden.
> Dazu gibt es die passenden access tags:
> bicycle/foot=(official/)designated/yes/...
>

Hier wiederum tust du etwas, was für andere kaum nachvollziehbar ist,
weil deine Kriterien nicht offen liegen bzw. nicht nachvollzogen
werden können. Wer weiß schon was "schnelles vorankommen" ist und ab
wann es dazu führt, dass aus highway=foot ein highway=bicycle wird.
Wie oben bereits gesagt, niemand stellt sich hin und misst das. Es
sind subjektive Eindrücke. Und aus beruflicher Erfahrung weiß ich,
nichts ist unzuverlässiger als der subjektive Eindruck eines Menschen.
Daher mein energisches Plädoyer für objektive Kritereien (Breite,
Oberfläche, StVO) oder zumindest die Offenlegung subjektiver Eindrücke
in einem Tag (z.B. smoothness). Highway=foot und highway=bicycle
kommen objektiv daher werden aber von einem Teil der Maper subjektiv
interpretiert. Das ist nicht gut :-)

Das Du nebenbei ein (für mich) unter logischen Gesichtspunkten
merkwürdiges Ergebnis erzeugst[1]: highway=foot (weil du sagst, als
Fahradfahrer komme ich da nicht schnell genug voran) und dann
bicycle=designated/official, foot=official/designated und
segregated=yes/no (weil es nach Verkehrszeichen/StVO ein Fuß-/Radweg
ist), sei nur angemerkt. Ich könnte mir auch vorstellen, das Andere
Mapper dein highwaytag von foot/bicycle auf path ändern, weil sie
nicht erkennen, das hier kein Irrtum vorliegt sondern eine bewusste
Entscheidung, um damit zusätzliche Informationen zu transportieren.
Immerhin wird aus Deinem Schema aber  klar, was für ein Weg es nach
StVO ist. Damit kann ich leben und habe gerade eine mir neue
Interpretationsmöglichkeit  rund um Fuß-/Radwege erfahren. Das macht
OSM so spannend :-) Übernehmen werde ich diese Methode aber ganz
sicher nicht.

Im Ergebnis kann man sagen, Dein Taggiongschema entspricht jenem von
highway=path, nur dass du highway durch Verwendung von
highway=foot/bicycle (für Rad/Fußgänger geeignet) eine zusätzliche
(subjektive) Information gegenüber highway=path (da ist ein Weg) mit
gibst. Jetzt würde mich mal die Meinung der Entwickler von
Fahrradrouting hierzu interessieren.

Gruß, Falk

[1] Das liegt natürlich an meinem anderen Vorverständnis von
highway=foot/bicycle.




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