[Talk-de] Massen-Edits, automatische Edits, mechanische Edits

Frederik Ramm frederik at remote.org
Do Apr 26 23:24:41 UTC 2012


Hallo,

On 04/26/2012 11:54 PM, Stephan Wolff wrote:
>> Die Abstimmung selbst könnte man z.B. an eine Mitgliedschaft im Fossgis
>> oder OSMF koppeln, der Mapper bekommt ein Schlüsselpaar oder hinterlegt
>> einen Schlüssel und kann damit an Abstimmungen teilnehmen. Das
>> verhindert gleichzeitig einigermaßen, dass Leute ihre Stimme mehrfach
>> abgeben.
>
> Es würde schon genügen, die Abstimmung an den OSM-Usernamen zu binden
> und nur eine niedrige Teilnahmeschwelle festzulegen (z.B. Uploads an
> mindestens 10 Tagen). Wenn man das Ergebnis mit Usernamen
> veröffentlicht, fallen Fake-Accounts in großer Zahl auf.

In den "Contributors Terms" steht ja fuer einen eventuellen kuenftigen 
Lizenzwechsel, dass jeder "active contributor" eine Stimme hat, und der 
wird definiert als:

"a natural person (whether using a single or multiple accounts) who has 
edited the Project in any three calendar months from the last 12 months 
(i.e. there is a demonstrated interest over time); and has maintained a 
valid email address in their registration profile and responds to a 
request to vote within 3 weeks."

Mit der Definition koennte man ganz gut arbeiten, denke ich. Das mit der 
Email ist jetzt mal nicht so wichtig, aber "mindestens ein Edit in 
mindestens drei der letzten 12 Monate" ist eine sehr niedrige Schwelle, 
die zugleich aber auch die spontane Anmeldung von Sock Puppets 
verhindert (weil man erstmal 3 Monate abwarten muss).

Problematisch ist allerdings das mit der natuerlichen Person, denn wir 
wissen ja nicht, welche Accounts alle zu einer Person gehoeren. Und wir 
wollen das auch gar nicht einfordern (einige haben ja vielleicht einen 
Zweit-Account, mit dem sie in dem Ort editieren, in dem die Freundin 
wohnt, damit die Ehefrau nichts merkt, oder sie wollen das Tracing von 
Militaerinstallationen in China nicht unter ihrem normalen Namen machen 
oder so).

Man muesste also aus Gruenden der Praktikabilitaet doch eher ein Account 
- eine Stimme machen.

Aber ich betone nochmal, dass, bloss weil wir hier uneber Abstimmungen 
reden, niemand annehmen darf, dass

1. alles in OSM ueberhaupt zur Abstimmung stuende (ich denke da an Dinge 
wie die "On the Ground Rule");
2. falls es eine Abstimmung gibt, eine einfache Mehrheit der 
Abstimmenden entscheidend waere;
3. falls es eine Abstimmung gibt, jeder ueberall mit abstimmen duerfe 
(Stichwort "hineinregieren" in regionale Besonderheiten)

Das sind alles Dinge, die sich noch nie jemand gruendlich ueberlegt hat. 
Insbesondere waechst unser Projekt so stark, dass selbst wenn *alle* im 
Projekt abstimmen und man sich mit 99% fuer irgendwas entscheidet, diese 
99% von heute in einem Jahr nicht mal mehr eine einfache Mehrheit sind.

Irgendeine Art von Entscheidungs-Struktur brauchen wir bestimmt mal, 
aber man darf auf keinen Fall den Fehler machen, einen "Regelungs-Mob" 
zu produzieren, der alles bis ins kleinste Detail abstimmen und 
gleichmachen will. Da brauchen wir erstmal sowas wie eine Verfassung, 
die den Gesetzgeber in die Schranken weist, bevor wir einen Gesetzgeber 
bauen ;)

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00'09" E008°23'33"




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