[Talk-de] OSM für die Erstellung von Schul- und Radwegeplänen? Argumente gesucht

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Sa Feb 11 12:34:35 UTC 2012


Hallo.

Vermutlich wird dir Frederik noch antworten, der kann die konkreten
Antworten für den Bereich der Kartographie bestimmt besser beschreiben.
Ich vergleiche die Situation mal mit ähnlichen Initiativen wie z.B. die
Migration auf freie Datenformate oder gar freie Software in der
öffentlichen Verwaltung. Die Gründe und Probleme sind meiner
Einschätzung nach vergleichbar.


Am 11.02.2012 13:04, schrieb Joachim Wirth:
> 1. Welche Argumente sprechen für oder gegen die OSM-Verwendung bei der
> Erstellung von Schul- und Radwegeplänen?

Was dafür spricht kennst du (so entnehme ich es deiner E-Mail) in den
Grundzügen: Freiheit bei der Wahl des Update-Intervalls, Freiheit bei
der Auswahl des Datenumfangs und des Verwendungszwecks. Freiheit, die
Daten bei Bedarf direkt an der Quelle zu verbessern. Freiheit bei der
Wahl des Dienstleisters, auch für kommende Updates. Nicht zuletzt
natürlich langfristig ein finanzielles Einsparpotenzial. Aber letzteres
darf nicht das gewichtigste Argument sein, Entscheider denken zu oft
nicht langfristig.

Dagegen spricht bei den meisten Praxisbeispielen, dass Gewohnheiten
gebrochen werden müssen. Bei allem was mit teuren Daten zu tun hat (ob
es Kartographie ist, Software oder was auch immer) gibt es meist eine
Gewohnheits-Abhängigkeit der betreffenden Anbieter bzw. Dienstleister.
Man arbeitet halt mit dem was man kennt und das hat man schon immer so
gemacht und wenn man jetzt mit was anderem arbeiten muss dann könnte man
ja für sein Geld wirklich was tun müssen. In vielen Fällen wird daher
der Wechsel des Dienstleisters sinnvoll sein.
Und bei einem Projekt für das es keine konkreten Erfahrungen gibt ist
der initiale Aufwand sehr schwer zu schätzen, daher kann es sein dass es
am Anfang erstmal teurer wird, mit freien Daten zu arbeiten.


> 2. Wie kann man die Politik davon überzeugen, zusätzlich zu den
> etablierten Raumplanungsinstrumenten, über die Landesvermessungsämter,
> mit OSM zu arbeiten?

Das wichtigste finde ich persönlich, dass (wenn man so etwas macht) man
den Prozess dokumentiert und die Erfahrungen veröffentlicht.
Dass man "dazu steht", das gewagt zu haben.

Wie oben geschrieben ist an so vielen Stellen die Ungewissheit der
größte Bremsklotz bei solchen Initiativen. Kann man auf eine fundierte
Menge Erfahrung zurückblicken oder kann man eine gewisse Menge
Praxisbeispiele zusammen tragen, lassen sich Unsicherheiten besser aus
dem Weg räumen.

Gruß, Bernd

-- 
Fachbegriffe der Informatik (#272): JavaScript
   Ein Sprache zum Ausspionieren fremder Daten und zum Nerven anderer Leute
   (etwa durch Pop-up-windows).
(Boris Piwinger)

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