[Talk-de] Ultraleicht-Fluggelände taggen

Wolfgang wolfgang at ivkasogis.de
Mi Jan 25 10:38:42 UTC 2012


Hallo,
Am Mittwoch, 25. Januar 2012 03:35:04 schrieb Garry:
> Am 24.01.2012 17:59, schrieb Rainer Kluge:
> > Am 24.01.2012 11:38, schrieb Matthias Meißer:
> >> bisher habe ich auch Gras Landebahnen immer "normal" erfasst +
> >> surface=gras.
> >> Warum genau willst du das noch auf Flugzeuge einschränken?
> > 
> > Weil ich es für eine wichtige Information halte, dass es sich um
> > das Sportgelände eines kleinen Vereins handelt, das nur am
> > Wochenende genutzt wird, handelt und nicht um einen Flugplatz für
> > die allgemeine Luftfahrt mit Passagier- und Fracht-Transport.

+1

> > Eine
> > Go-Kart-Bahn wird doch auch nicht wie eine öffentliche Strasse
> > getaggt.
> > 
> > Anlass meines Beitrags war diese Landebahn:
> > 
> > http://www.openstreetmap.org/?lat=42.6854&lon=2.747&zoom=14&layers=
> > M
> > 
> > Natürlich taggen wir nicht für die Renderer, aber solange die
> > populären Renderer eine 360m lange und 12m breite Bahn so rendern,
> > dass der Eindruck entsteht, hier wäre ein mittlerer
> > Regionalflughafen, halte ich es für wenig sinnvoll, so etwas zu
> > erfassen.
> > 
> > Mein Vorschlag wäre, das Gelände als leisure-Area zu erfassen und
> > die Landebahn als privaten Highway=service.
> 
> Die Diskussion kommt auch regelmässig wieder...
> Betrachtet doch mal eine Landebahn analog zu einem Bahnübergang mit
> Andreaskreuz:

Das passt überhaupt nicht. Wenn du einen solchen Vergleich ziehen 
willst, dann vergleiche bitte den beschrankten Bahnübergang mit dem 
beschrankten Landebahnübergang. Für den eigentlichen Übergang spielt es 
keine Rolle, was für Verkehrswege sich kreuzen, das gilt für die 
Schiene/Landebahn genauso wie für die Straße. Ob der Schrankenwärter für 
die DB oder BA arbeitet, ist in dem Zusammenhang auch egal.

> Für den schienenquerenden Strassennutzer ist es völlig egal ob da
> Schmalspur-Strassenbahnen oder ICEs lang fahren, der Bahnverkehr hat
> immer vorrang und auf dem Bahnübergang darf man sich nicht aufhalten.
> Nichbeachten wird bei Schienenfahrzeugkontakt überwiegend mit dem
> Tode bestraft...

Das Argument ist nur für den Übergang selbst relevant, und du begründest 
damit auch gleich, dass für den Übergang selbst auch der highway-Typ 
keine Rolle spielt.

> Das allein sollte der Grund sein hier nicht nach irgendwelchen
> Fahrzeugkategorien und Nutzungswahrscheinlichkeiten zu differenzieren
> wenn es um das Darstellen der Bahnübergänge geht,

Eben genau nur für den Übergang selbst, nicht aber für die beiden 
Verkehrswege.

> Ähnlich bei einer Landebahn: Auch hier hat der Kontakt mit einem
> Luftfahrzeug überwiegend tödliche Folgen - egal ob man den Propeller
> eines Ultraleichtflugzeugs ins Gesicht bekommt oder vom Fahrwerk
> eines A380 überrollt wird. Es ist daher sinnvoll gerade auch die
> kleinen Landebahnen nicht wegen Ihrer geringen luftverkehrlichen
> Bedeutung zu "unterschlagen" um einen versehentlichen
> Aufenthalt/Querung einer solchen zu vermeiden.

Wie vermeide ich denn die Querung, wenn ich durch einen dummen Zufall 
gerade mal kein OSM-gestütztes Navi bei mir habe?

> Grössere Landebahnen sind in der Regel deutlich
> gekennzeichnet/gesichert (Schilder, Zaun...), die kleinen sind
> häufig einfach nur Wiesen auf denen bei Flugbetrieb ein Windsack
> aufgestellt wird. Die Gefahr dass sich dort Beispielsweise die
> Geocacher-Familie zum
> Picknic/Drachensteigen lassen aus Unwissenheit niederlässt ist
> durchaus gegeben.

Wenn die ihr Gelände so mickrig abgesichert haben, müssen sie eben 
warten, bis die Familie mit dem Picknick fertig ist  :-)

> Für den Luftverkehr selbst haben die OSM-Daten keine Bedeutung - kein
> verantwortungsbewusster Luftfahrzeugführer wird sich aus OSM-Daten
> eine Landebahn herauspiggen und dort in den Landeanflug gehen weil
> sein Fluggeräte in die dort getaggte Kategorie passt.

Das ist zwar richtig, aber meiner Meinung nach kein Grund, nicht zu 
erfassen, was für Flugzeuge da landen. Abgesehen davon, dass die sich 
vorher eine Landeerlaubnis holen, soweit ich weiß.

> Dass kann man nicht mit den Strassenkategorien vergleichen aus denen
> der PKW-Fahrer problemlos herausdeuten kann dass die Gokart-Bahn für
> ihn kein geeigneter Weg ist, die Autobahn daneben aber schon.

Nee, der große Unterschied zu Flug- oder Wasserfahrzeugen besteht darin, 
dass die Straßenfahrzeuge nach Optik betrieben werden (sollten ;-) ) und 
der Fahrer seinen Irrtum oder Kartenfehler erkennen und wenden kann. 
Wenn der A380 feststellt, dass die Landebahn doch zu kurz oder schmal 
ist, oder dass das surface nicht richtig getaggt wurde, ist es für ein 
Wendemanöver zu spät, ähnliches gilt für den Kapitän, wenn er 
feststellt, dass das Gewässer doch etwas zu flach ist, wie bei einigen 
italienischen Inseln.

Beim tagging der Nutzung/Kategorie geht es nicht um die Entscheidung, 
brauche ich das für meinen Router, sondern ist es sachlich korrekt 
erfasst. Wofür es mal gebraucht werden könnte und ob es richtig in 
irgendwelchen Karten angezeigt wird, ist in dem Zusammenhang erstmal 
völlig Nebensache. Entscheidend ist, dass man es vernünftig auswerten 
_kann_ - egal ob es zum jetzigen Zeitpunkt dafür eine Anwendung gibt 
oder nicht.

Gruß, Wolfgang

ps.: Das mit dem Schrankenwärter bei BA und dem beschrankten 
Landebahnübergang war kein Witz. 

<http://www.openstreetmap.org/?lat=36.15089&lon=-5.34777&zoom=17&layers=M>

Bei den Maps mit den vielen "o"s ist sogar der Schrankenwärter zu sehen.



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