[Talk-de] Relationen aus der Sicht der Auswertung - Segen oder Fluch??

Christian Müller cmue81 at gmx.de
Mi Jul 11 19:07:44 UTC 2012


Tobias Knerr <osm at tobias-knerr.de> schrieb:

> Das Einzeichnen aneinander gebauter Gebäude mit overlapping ways ist
also nicht bloß bequemer und verständlicher, sondern auch 100% korrekt.

Meinetwegen, jeder Architekt und jedes Katasteramt würde das zwar eindeutig anders sehen, aber für OSM ist es momentan wohl ausreichend - "100% korrekt" würde ich in diesem Zshg. nicht verwenden.


> - wegen der Gesamtlänge ohnehin MP mit zerlegten outers brauchen.

Ja, aber Du verwendest auch für eine Ländergrenze mit nur 4 nodes ein MP - ganz einfach weil das dort usus ist.

So, umgekehrt hast Du nun zigtausend Gebäude, zu denen es nicht mehr Infos gibt (evtl. "geben sollte"), als ein Umrißrechteck.  Heißt das dann für Dich, weil es bei Gebäuden so üblich ist, dass Du auch echt komplexe Gebäude, wie innerstädtische Bahnhöfe oder überdimensionierte Einkaufstempel ohne MP modellieren willst?

Du schreibst es ja selbst, es ist eine Frage der Komplexität.  Schau Dir z.B. den Hbf Berlin mit mehreren Ebenen an.  Solange man dort nur das Umrißrechteck zeichnet, kommt man ohne MP aus, zugegeben.

Mit jedem Detail wächst aber der Datenbestand, closed ways werden länger, oder überlappen sich z.B. bei drei Geschossen und der Modellierung von Halle und innenliegendem Raum schon so sechs Mal.  Um Bezüge herstellen zu können schreibst Du deine eigenen Algorithmen und ärgerst Dich dann, das irgendwo ein Node aus der Reihe tanzt, manche Mapper legen sich den extra an, weil sie nicht wissen, wie sie sonst den fünften von sechs überlappenden Wegen selektieren sollen.

Anders mit MPs, da zeichne ich einmal die Wände und kann dann Räume, Umriße und Hallen, etc. in Bezug setzen.


> Gebäude sind daher ein Musterbeispiel für einen Fall, wo eine pauschale Modellierung über mehrere Ways und eine Relation statt einen einzelnen Way wirklich total fehl am Platz wäre.


Ok, aber das gilt m.E. nur, solange nicht mehr als ein Umrißrechteck drin ist.  Sobald Innenhöfe, Rolltreppen, Aufzüge, mehrere Ebenen und Innenräume hinzukommen empfinde ich overlapping ways als fehleranfälliger und umständlicher in der Wartung.  Zudem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass alles heruntergeladen wird und Konflikte beim Editieren erzeugt werden, obwohl ich bsp.-weise nur am Westflügel eines Geb. interessiert bin, oder nur am UG..

Andererseits ist Indoor-Mapping so und so nicht einfach, da hier eine andere Rechtslage besteht (Hausrecht statt Panoramafreiheit).




Gruß,
Christian





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