[Talk-de] Relationen aus der Sicht der Auswertung - Segen oder Fluch??

Stephan Wolff s.wolff at web.de
Mo Jul 16 17:06:19 UTC 2012


Moin,

meine erste Antwort hat gmane letzte Woche offenbar verschluckt.

Am 09.07.2012 21:47, schrieb Frederik Ramm:
> Hi,
>
> On 09.07.2012 21:28, Stephan Wolff wrote:
>> Selbst diese einfache Heuristik erfordert schon viel Programmier- und
>> Rechenaufwand. Kaum ein OSM-Nutzer könnte das durchführen.
>
> Ja, aber schau Dir mal die aktuellen Nahverkehrsrelationen an und sag
> mir, welche OSM-Nutzer das durchfuehren kann ;)

Nur weil die Daten des Nahverkehrs schlecht auswertbar sind, müssen
wir nicht andere Daten ebenfalls schwer nutzbar machen.

>> Der übliche OSM-Ansatz ist es doch, Daten von Ortskundigen erfassen zu
>> lassen und explizit in die Datenbank zu schreiben.
>
> Ortskundige, die keinen Hintergrund in Informationstechnologie und
> Objektmodellierung haben, ja.
>
> Wir reden im Zeifel von Leuten, die lieber jede Zeile im OpenOffice mit
> 10 Leerstellen einruecken als einmal auf "Format->Absatz->von links:
> 1cm" zu gehen, wenn Du verstehst, was ich meine ;)

Ich traue vielen Mappern zu, einfache Relationen anzulegen.
Ein einfaches Editor-Plugin könnte es nochmals einfacher machen.
Die Entscheidung, welche ways zu einer Straße gehören, traue ich
jedem Mapper eher zu, als Jochens Algorithmus. Selbst den Mappern,
die Einrückungen mit Leerzeichen machen.

>> Gerade bei Straßen als namensgebendes Objekte von OSM sollte es ein
>> Ziel sein, diese als Gesamtobjekt für die unterschiedlichsten
>> Fragestellungen auswertbar zu machen.
>
> Nein, das "sollte" nicht "das Ziel sein", das hast Du Dir jetzt eben
> gerade ausgedacht, weil Du es gern so haettest.

Der allgemeine Ansatz, zu einem realen Objekt genau ein OSM-Objekt
zu erstellen, wurde schon häufig genannt. Warum soll das ausgerechnet
für Straßen nicht gelten?

> Wozu
> also die Relation? Nur fuer die fiktive Frage "wie viele Strassen hat
> die Stadt"?

Für alle Fragen, die Straßen (im üblichen Sinn) betreffen:
- Suche: "Wo ist die ...straße?" - Aktuell liefert Nominatim zu einer
   langen Straße oft mehrere Dutzend Treffer von OSM ways.
- Kartendarstellungen unabhängig von Unterteilungen in einzelne
   OSM ways
- Straßenlisten an Kartenausschnitten mit Raster - eine lange Straße
   soll einmal auftauchen ("B2-D5") , zwei Straßen gleichen Namens als
   zwei Einträge ("B2-B3", "B4-D5")
- Datenbankabfragen: "Welche Straßen haben folgende Eigenschaften?",
   "Wie lang ist ...?" oder eben auch "Wie viele Straßen gibt es in
   ...?"
- Verlinkung - Ein Wikipediaartikel zu einer Straße sollte nicht
   mit jedem way sondern mit einem Gesamtobjekt verbunden werden.

Das gleiche gilt natürlich auch für andere lineare Objekte wie Flüsse/
Bäche.

> (Zugegeben: Genauso, wie wir Nutzer nicht zwingen sollten, ohne Not
> Objekte zu logischen Konstrukten zusammenzufassen, so sollten wie sie
> auch nicht zwingen, eine eigentlich zusammengehoerende Strasse in
> Stuecke zu hacken, bloss weil ein Tempolimit kommt oder der Bus abbiegt...)

Offenbar hat Jans Betreff dazu geführt, dass die Probleme, die bei
speziellen Relationen auftreten (Abbiegerelation - Spezialauswertung,
Multipolygon - aufwändige Gültigkeitsprüfung, Nahverkehrsrelationen -
mühsame Bearbeitung) als Vorurteil auf alle Relationen übertragen werden.
Eine neue Datenstruktur, die ausgedehnte, reale Objekte in einem
OSM-Objekte abbildet und die nicht "Relation" heißt, würde die
oben genannten Probleme natürlich auch lösen. :-)

Viele Grüße

Stephan










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