[Talk-de] Genauigkeit von Grenzen - remappen?
Tirkon
tirkon33 at yahoo.de
Mi Jun 13 16:15:59 UTC 2012
Martin Koppenhoefer <dieterdreist at gmail.com> wrote:
>Naja, die Markierungen die man gefunden hat, hat man ja schonmal, und
>die, die 1,30 m unter der Oberfläche liegen, wird man im Laufe der
>Zeit vielleicht auch bekommen, üblich sind vergrabene
>Grenzmarkierungen allerdings AFAIK nicht.
Zumindest in meinem regionalen Dunstkreis findet man Grenzmarkierungen
in aller Regel nur dann, wenn man weiß, wo sie sich befinden und exakt
an der richtigen Stelle gräbt. 20 cm unter der Grasnabe würde ich als
Mindestmaß einschätzen. Von daher ist die Methode hier vollkommen
unbrauchbar. Ob sie in anderen Regionen in der Regel sichtbar sind,
weiß ich nicht. Da die Gefahr besteht, dass die Steine beispielsweise
durch LKWs oder Ackermaschinen verschoben werden, würde ich eher
annehmen, dass sie auch anderswo unter der Erde liegen.
Bei den 1,30 Metern handelte es sich um Orte nahe einer Straße, die
neben einem Kanal herführt. Zu dieser Straße hin steigt die Höhe des
Landniveaus als Hochwasserschutz an. Von daher dürfte es sich
zugegebenermaßen um einen Extremfall handeln. Es macht aber deutlich,
wie sehr das Problem der Nichtsichtbarkeit sich hier noch verstärkt.
Denn es ist nicht bekannt, wie tief man im Einzelfall graben muss. Es
bleibt also bei der Suche nach dem Stein unsicher, ob man nun knapp
daneben oder noch nicht tief genug gegraben hat. Schlussendlich sind
es nur 8 nahe beieinander liegende Grenzsteine, deren Position ich
exemplarisch anhand proprietärer Quellen so exakt bestimmen konnte,
dass man sie beim Graben auch findet.
>Die Unzuverlässigkeit
>bezieht sich also nur darauf, ob man alle Grenzpunkte berücksichtigt,
>und weniger auf die Lage der einzelnen Punkte, oder verstehe ich Dich
>da falsch?
Richtig, die Lage der Punkte ist nicht das Problem. Sie dürften recht
exakt sein, da sie von den Katasterbehörden gesetzt wurden. Es liegt
auch nicht daran, dass nur "wenige" Punkte fehlen. Vielmehr kann man
hier selbst einen einzelnen Grenzstein nur mit großem Aufwand und
proprietärer Hilfe finden. Die Arbeit und den finanziellen Aufwand
wird wohl kaum ein OSM Mapper auf sich nehmen. Wenn man sich dazu noch
in Privatgärten, ins Walddickicht oder in die hier nicht selten
vorkommende moorige Pampa begeben muss, wird das Ganze nahezu
unmöglich.
Zudem ist hier wegen tiefer Lage und Meeresnähe alles mit unzähligen,
teilweise sehr tiefen und breiten Entwässerungsgräben überhaupt erst
bewohnbar und kultivierbar gemacht. Ohne dieses engmaschige Wassernetz
und damit einhergehende Grundwassersenkung würde jede Straße und jedes
Haus davonschwimmen. Querfeldein Grenzen zu ermitteln, geht also nicht
und ist nicht selten gefährlich. Von daher ist auch das Mappen von
Gräben und ländlichem Landuse schwierig. Die hier vorhandenen Bing
Luftbilder reichen dazu auch nicht.
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