[Talk-de] Fahrspuren die 315.

Christian Müller cmue81 at gmx.de
Di Mär 6 16:46:51 UTC 2012


Am 06.03.2012 16:34, schrieb Tobias Knerr:
> Dein Vorschlag produziert mehr Ways und (insgesamt) auch mehr Tags. 
> Denn auch die Informationen, die sich nicht von Spur zu Spur 
> unterscheiden, müssten dann mehrfach eingetragen werden - dadurch ist 
> die Gesamtzahl der Tags deutlich größer.
>
> Wenn sich ein Wert wirklich mal pro Spur unterscheidet, können alle
> aktuellen Vorschläge für die Abbildung von Spuren als Tags das bei 
> Bedarf natürlich ausdrücken. Ansonsten spart man sich aber viel 
> überflüssige Mehrfachinformation.

Das scheint auf den ersten Blick richtig.  Sicher ist an meinem 
Vorschlag einiges verbesserungswürdig, siehe z.B.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Lanes_and_complex_intersections_visual_approach#Some_caveats

Das Hauptanliegen übersiehst Du aber - es geht darum, das Mappen zu 
vereinfachen, um Fehlerquellen zu minimieren.  Wenn die Spuren einzeln 
gemappt sind, können sie auch einzeln getaggt und überprüft werden - 
weil die Komplexität pro Spur geringer ist.


Ich schrieb bereits (siehe link), dass die lanes gruppiert werden 
müssten, damit ein Router weiß, an welchen Stellen es erlaubt ist, die 
Spuren zu wechseln.  Wenn Du redundante, mehrfach eingetragene 
Information, die sich von Spur zu Spur nicht unterscheidet, vermeiden 
willst, könntest Du diese z.B. in diese Gruppierungsrelation eintragen, 
das ist aber aus momentaner Sicht unwichtig, da redundant vorhandene 
Information keinen  Fehler darstellt.

Es würde momentan auch nicht funktionieren, da die Auswertungstools 
diese Information nicht lesen würden.  Mein Vorschlag ist also nur ein 
Schritt in eine Richtung.  Das ganze lässt sich durchaus so entwickeln, 
dass die von Dir angesprochene, mehrfach vorhandene Information, nur 
einmal erfasst wird - das ist aber ein anderes Thema.

Weiterhin ist es beobachtbar nicht so, dass es stets Ziel in OSM ist, 
die minimale Komplexität als Qualität für ein Tagging-Verfahren 
anzusehen - leider.  Z.B. wirst Du finden, dass baulich getrennte 
Straßen auch mehrfach redundante Informationen enthalten, anstatt diese 
in einer Relation zusammenzufassen.


OSM ist ein Crowd-Projekt - als solches will es von der Masse der 
Mappenden profitieren.  Übermäßig minimal komplexe, aber nicht zu 
verstehende oder beim Mappen fehleranfällige Tagging-Schemata werden von 
der Masse der Mappenden nicht benutzt - Fakt.  Will man die Daten so 
halten, dass das Mapping jeder verstehen und bearbeiten kann, kommt man 
um eine gewisse Redundanz nicht herum.  Diese Redundanz im visuellen 
Bereich anzusiedeln ist deshalb kein schlechter Vorschlag, weil ich als 
Mensch viel einfacher optische Information erfasse, als die Textform in 
tags.  Ob das dann für die Maschine bei der Auswertung komplexer ist, 
muss mich als Mensch eigentlich erstmal nicht interessieren (es sei denn 
ich bin Programmierer).

Wenn sich das Projekt durch dieses Verfahren eine höhere Korrektheit 
versprechen kann, weil es einfacher ist, lohnen die zusätzlich 
investierten CPU-Zyklen allemal.



> Es gibt zwei Geradeaus-Spuren und eine Rechtsabbiegerspur. Was ist 
> wohl einfacher:
>
> Ein einziges Tag
> turn:lanes = straight | straight | left
> als Attribut an einem normalen Straßen-Way?
>
> Oder drei Ways plus drei Relationen?

Letzteres - denn ich kann jeden Way getrennt betrachten.  Außerdem ist 
dein Beispiel nicht generisch - die Realität _kann_ viel komplexer sein, 
als in deinem Beispiel angegeben und dann wird das, was vor deiner 
ersten Frage noch übersichtlich aussieht, undurchschaubar.


> Sicher, bei komplexen Kreuzungen wird man manchmal nicht um Relationen 
> herumkommen. Und dann wird man auch neue Syntax erfinden müssen, um 
> Abbiegeinformationen für einzelne Spuren einzutragen - etwa die von 
> dir ungeliebten "from.X". Aber die _minimale_ Komplexität verglichen 
> mit deinem Schema ist einfach sehr viel niedriger.

Wie gesagt, darum geht es nicht.  Minimal komplex ist, wenn ich London 
als einen node erfasse - damit kann nur niemand etwas anfangen.


> Und die Frage, wie um alles in der Welt man so etwas auswerten soll, 
> ist auch leichter zu beantworten als bei unzusammenhängenden Ways.

Ja, wenn die Daten aber nicht stimmen, weil niemand das Schema 
verstanden hat oder es in der Anwendung fehleranfällig ist, nützt Dir 
das nichts.


Gruß
Christian




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