[Talk-de] Gibt OSM auch Daten über die Beitragenden heraus?
Michael Paulmann
michael.paulmann at gmx.de
Mo Jul 29 20:58:41 UTC 2013
Am 28.07.2013 21:59, schrieb Frederik Ramm:
> Hallo,
>
> On 28.07.2013 17:00, Kai Krueger wrote:
>> Natuerlich jeder Schutz ist mit genuegend Aufwand zu ueberwinden. Die
>> Frage
>> ist wieviel Aufwand ist es dem "Angreifer" wert, und wieviel ist der
>> Schutz
>> dem Nutzer Wert in form von Einschraenkungen. Das Problem ist, das
>> dank "Big
>> Data" und der Freizugigkeit der Daten, diese Balance stark in Richtung
>> Auswertung verschoben wurde. Nun ist die Frage, kann man durch
>> technische
>> und politische Massnahmen diese Balance wieder zum Wohle des Nutzers
>> veraendern.
>
> Ich denke mal, die Terminologie "Angreifer" wird der Sache nicht
> gerecht. Die meisten Leute, die irgendeine Auswertung basteln, wollen
> damit ja einen Nutzen fuer das Projekt stiften. Wenn wir denen sagen
> wuerden, dass sie die Daten nicht zu diesem und jenen Zweck nutzen
> sollen, dann wuerden die sich vermutlich auch dran halten und nicht
> nach Luecken suchen.
>
> Allerdings haben wir bislang darauf gebaut, dass Dritte aus eigenem
> Antrieb mit unseren Daten coole und nuetzliche Anwendungen bauen, die
> das Projekt voranbringen, ohne uns vorher um Erlaubnis fragen zu muessen.
>
> Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die OSM Foundation
> nicht die Ressourcen haette, irgendeine Einzelfallpruefung
> vorzunehmen, um so einzelnen Leuten mit lauteren Absichten mehr Daten
> zuzubilligen als anderen.
>
> Auf Anhieb fallen mir die Untersuchungen zur Datenqualitaet den
> englischen Professors Muki Haklay ein; er hat u.a. festgestellt, dass
> die Datenqualitaet in Grossbritannien in einem betrachteten
> Planquadrat ab einer gewissen Mindest-Anzahl aktiver Mapper in aller
> Regel eine geforderte Mindestgrenze ueberschreitet - die genauen
> Zahlen kenn ich nicht mehr, aber seine Betrachtungen waren durchaus
> interessant und haetten ohne Zuordnung von Edits zu Accounts nicht
> gemacht werden koennen.
>
> Auch beim Analysieren groesserer Importe oder Massen-Edits kommt man
> oft schnell an den Punkt, wo man mehr braucht als das Ergebnis einer
> API-Abfrage. Ich wuerde mich sehr unwohl dabei fuehlen, wenn das
> Projekt sich in diesen Dingen kuenftig nicht mehr "selber helfen"
> koennte, sondern zwangsweise auf die Exekutive der OSMF angewiesen waere.
>
> Also wenn ich vor die Wahl gestellt werde, entweder die Daten aller
> ein bisschen weniger zu schuetzen oder alternativ dazu eine
> Machtverschiebung von "dem Projekt insgesamt" zur OSMF vorzunehmen,
> dann wuerde ich lieber den reduzierten Datenschutz waehlen.
>
> Bye
> Frederik
>
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