[Talk-de] Buchten/Meeresarme mappen

Markus liste12A45q7 at gmx.de
Fr Dez 12 18:25:28 UTC 2014


Hallo Mark,

>> Es wäre wirklich super, wenn wir das mal erfolgreich angehen
>> könnten! (und nein, ich habe bisher keine Lösung gesehen)
>
> natürlich habe ich die perfekte Lösung auch nicht.

Es wäre ja schon ein wesentlicher Fortschritt,
wenn wir einen validen methodischen Ansatz hätten...

>> _Unschärfe_ Methodisch scheint es nicht sinnvoll zu sein, ein
>> unscharfes Gebilde durch eine scharfe Linie begrenzen zu wollen.
>
> Solange aber jeder Datennutzer sich leicht klar machen kann,
> dass da ein unscharfes Gebilde wiedergegeben

Das reicht m.E. nicht als verlässliche Methode.

> bei Objekten, die Landnutzung und/oder Bodenbedeckung wiedergeben
> sind die Grenzen oft unscharf.

Das sind verschiedene Themen:
a) nicht genau bestimmen wo der Wald anfängt und die Wiese aufhört
    (aus Makro-Sicht scharf, aus Mikro-Sicht muss man definieren,
    wie das mit den Baumkronen ist, und ob es ggf. noch
    weitere Vegetationsarten im Übergangsbereich gibt
    und wie man diese darstellen will)
b) nicht wissen /können/ wo Gebilde wie Berg, Gebiet, Bucht aufhören.
    (per se unscharf)
> Grenze, was noch hamlet und was schon village ist

Das lässt sich als zwei Klassen definieren.

Aber wo die Grenze zwischen Rotes Meer und Golf von Aden ist
oder zwischen Schwarzwald und Rheintal
oder was die Deutsche Bucht ist - das geht nicht, da unscharf.

Wenn wir es dennoch so machen würden, bekämen wir unzählige Linien, die 
kein geografisches Objekt markieren, sondern viele "unscharfe 
Metainformation begrenzen" ;-)

>> _Aufwand_ Wenn dafür auf der einen Seite die Küstenlinie
>> hergenommen wird, und auf der anderen Seite eine willkürliche
>> Gerade, dann gibt es an den zwei Schnittpunkten Konflikte ohne
>> Ende. Damit meine ich nicht so sehr politische Bewertungen, wo denn
>> nun die Bucht "endet" - sondern wie man Mappingfehler mit praktisch
>> vertretbarem Aufwand korrigieren kann.
>
> Das verstehe ich jetzt nicht.

Ein Bürger von Djibouti fühlt sich vielleicht zum G.v.Aden zugehörig, 
ein anderer eher zum RM. Falls sie (und alle anderen) sich einigen 
können, ist das "Umtaggen" höchst aufwändig.

> Problem des ungleichzeitigen Renderns

ich fürchte, das ist ziemlich schwierig zu lösen.

> Ist das Teilen der Küstenlinie ein Problem?

Wenn sie wieder richtig zusammengefügt wird ist das kein Problem.
Aber es müssen dann auch immer alle Relationen mitgepflegt werden.
Und bei so komplexen Gebilden wie "Eurasienafrika" fürchte ich Chaos.
Der Suezkanal ist keine Küste.

> gibt es Schwierigkeiten, wenn ein Punkt einerseits zu einer
> Küstenlinie, andererseits zu einer anderen Linie gehört?

Ja, wenn Linien unterschiedlicher Klassen zusammengeklebt werden,
führt das bei der Wartung immer zu Schwierigkeiten.
Folge ist, dass es nur noch von Spezialisten gewartet werden kann.

> was kann praktisch kaputtgehen

"Kaputt" geht erst mal nichts. Deshalb machen es ja einige auch einfach.
Die Frage ist, ob es /sinnvoll/ ist - und welche Folgen das hat.

> plus eine Gerade (oder hin und wieder vielleicht eine komplexere
> Linien oder mehrere Geraden)

Das wären mehrheitlich Linien, die man nicht sehen kann,
und die auch nicht definiert sind.

> Natürlich ist es noch einfacher, nur einen Punkt zu setzen

Das wäre zumindest eine Lösung,
bei der das Rendering der Namen dem Renderer überlassen bleibt.

> Wenn die seeseitige Linie vor den Küstenlinien beim Renderer ankommt,
> könnte die Bezeichnung der Bucht gar nicht dargestellt werden

Deshalb reicht m.E. ein Punkt.
Der Renderer kann dann mit Preprocessing schöne Namenszüge rendern.

>> _Hierarchische Abhängigkeit_ Buchten können riesig sein (Rotes
>> Meer, Golf von Aden) oder miniklein (Badebucht, z.B.
>> https://en.wikipedia.org/wiki/Children%27s_Pool_Beach). Das
>> erfordert ein Konzept zur Unterscheidung, um die Verschiedenheit
>> vernünftig auf den Zoomleveln darzustellen.
>
> Da sollte aber doch gerade die Erfassung als Polygon hilfreich sein,

Es wären abertausende verschachtelter Polygone, jedes mit einer 
künstlichen scharfen Begrenzung, ohne Entsprechung in der Natur.

Eine Idee wäre:
Eine zusätzliche *DB für unscharfe Gebiete*, ausschliesslich mit 
"ungefähren" Angaben zur Ausdehnung von Namens-Gebilden...
Berge, Täler, Rücken, Wüsten, Ebenen, Gebiete, Meere, Meeresteile, 
Buchten, Lagunen, Gletschern, Gletzscherzungen, Wäldereien, ...

Aber ob sowas sinnig realisierbar ist,
das müssen die Geoinformatiker sagen.

Mit herzlichem Gruss,
Markus




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