[Talk-de] Lizenzfrage: Zuarbeit für Papierkarte

Thomas Wedekind tom-wedekind at web.de
Mi Jan 28 00:00:30 UTC 2015


Am Tue, 27 Jan 2015 15:46:48 +0100 schrieb Manuel Reimer
<Manuel.Spam at nurfuerspam.de>:

> Warum nicht lieber die OpenStreetMap-Daten
> ergänzen/vervollständigen und dann selber eine Karte rendern?

Ich (Kollege des OP, am Projekt beteiligt) will mal die beabsichtigte
Arbeitsweise etwas anders erläutern. Bin selber Mapper, wenn auch
meist nur mit Kleinkram.

Die genannte Karte gibt es, Datenstand 2005-2007, erstellt als
zweijähriges ABM-Projekt mit etlichen Mannmonaten reiner
Recherchearbeit. Wobei das darin abgebildete Radroutennetz oft
willkürlich nach unserem System ausgewählt ist, es gibt nicht nur
benannte Radrouten, sondern auch ausgewählte Strecken im allgemeinen
Straßen- und Wegenetz. (Falls jemand die ADFC-Regionalkarte von der
BVA kennt, die es für unsere Gegend nicht mehr gibt: so ähnlich. Man
könnte auch versuchen, das aus der offiziellen TK25 oder TK10 oder
deren Webderivaten abzulesen, aber die ist z.T. hoffnungslos veraltet
und hat viele Informationen nicht.)

Die Personaldecke und Arbeitszeit für eine komplette Feldrecherche
der Änderungen (alles weitestgehend abfahren) haben wir nicht mehr,
wir haben jetzt bezahlte Vollzeitjobs. Die Idee war/ist daher: alle
in der Karte nach damaligem Stand erfasste Radrouten mit OSM
vergleichen, die Änderungshistorie des entsprechenden OSM-Objektes
ansehen. Wenn bei den interessanten Merkmalen (bei Straßen/Wegen:
Oberflächenzustand, ansonsten das Vorhandensein, z.B. Rastplatz,
Kneipe...) keine Differenz: abhaken. Wenn Differenz: Historie
ansehen -> wenn Änderung relativ neu und nachvollziehbar kommentiert:
OSM-Stand wandert in unsere Karte. Wenn Differenz unklar und
Historie unergiebig: hinfahren, Iststand aufnehmen, der dann sowohl
in OSM wandert, als auch in die Karte. Es wird also nichts rein
technisch übernommen, alles geht durch den Kopf des Bearbeiters als
Filter. Das Ganze dann mit einem Malprogramm gezeichnet, das ist
ein konservativer Kleinverlag als Partner. Die kennen das Wort
"Datenbank" nur am Rande, soweit ich weiß.

Für uns wäre diese Arbeitsweise neu, und wir wissen nicht, wieviel
Nutzen nun jede Seite (das OSM-Projekt und unseres) ziehen kann.
Direkt nach dem Lizenzwechsel wären wir da zu 90% die Gebenden
gewesen; große Flächen des kartierten Gebiets waren da praktisch weiß
(die Zuarbeiten einiger Fast-Profi-Mapper, die große Flächen allein
abgearbeitet haben, waren da aus der Datenbank geflogen). Das ist nun
nicht mehr so, aber OSM dürfte schon profitieren (Qualitätssicherung
in gut gemappten Gebieten ist ein Problem; mache ich ja selber zu
99%, wenn ich Differenzen finde; gibts hier um mein Haus herum schon
einige).

So, bitte kommentieren...



Gruß, Th. W.





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