[Talk-de] osmconvert und nested relations
Christoph Hormann
osm at imagico.de
Sa Jun 17 09:12:36 UTC 2017
On Saturday 17 June 2017, Jochen Topf wrote:
> [...] Wir sind meilenweit hinten dran mit
> der Entwicklung. Es gibt wahnsinnig viele Sachen, die theoretisch
> vielleicht möglich wären, die praktisch aber nicht funkionieren.
> Vielleicht gibts sogar Versuche hier oder dort, aber praktisch ist
> das, was wir von den OSM-Daten wirklich nutzen, ziemlich klein.
Das ist sicher richtig - wenngleich es auch beim Mappen ein enormes
ungenutztes Potential gibt (das, was von dem existierenden Wissen der
Mapper und den verfügbaren Informationen wirklich gemappt wird ist
insgesamt ziemlich wenig - man denke nur an die USA).
Das sollte uns aber nicht zu dem Schluss bringen, mehr Arbeit von den
Entwicklern auf die Mapper zu übertragen, denn das würde am Ende nur
dazu führen, dass die Mapper zunehmend per Hand Karten malen, also für
kaum mehr weiterentwickelte Kartenstile, Router etc. Informationen
mundgerecht vorkauen. Das ist aber enorm kontraproduktiv, weil es am
Ende fast jede innovative Entwicklung im Keim erstickt, denn die Daten
sind dann natürlich kaum mehr für irgendwas anderes geeignet, als für
diese etablierten Systeme - quasi die Umkehrung von dem Wildwuchs.
> Damit OSM als System funktioniert, das sich fortentwickelt und
> praktische Lösungen liefert, braucht es beides. Die Mapper, die Daten
> sammeln und erfassen und die Nutzer, die aus den Daten etwas machen.
> Aus dieser Zusammenarbeit entsteht eine nützliche Datensammlung.
> Fehlt das eine oder das andere, dann geht es nicht voran.
Genau - und vor allem sollten beide Seiten ein gesundes Maß an
Unabhängigkeit und selbstständigem Denken wahren - wenn ich zum
Beispiel Tagging-proposals sehe, bei denen der wesentliche Inhalt ist
das soll dann so-und-so gerendert werden, dann kräuseln sich bei mir
die Zehnägel.
Als Mapper zu versuchen, durch detaillierte Antizipation der
Datennutzung den Erfolg eines Mapping-Konzeptes zu garantieren ist
Irrsinn. Der Erfolg oder Misserfolg ergibt sich am Ende wie Du schon
andeutest erst aus der tatsächlichen Wechselwirkung zwischen Mapping
und Datennutzung. Und um nochmal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen,
oft sind dabei die 90-Prozent-Lösungen erfolgreicher, was natürlich
ärgerlich ist, wenn man irgendwie mit den restlichen 10 Prozent zu tun
hat.
--
Christoph Hormann
http://www.imagico.de/
Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de