[Talk-de] Detail-Mapping ja/nein (Nachtrag zu Verkehrsberuhigungs-Inseln)
Christian Müller
cmue81 at gmx.de
Di Sep 21 17:55:39 UTC 2021
> Gesendet: Dienstag, 21. September 2021 um 00:04 Uhr
> Von: "Martin Koppenhoefer" <dieterdreist at gmail.com>
> An: "Openstreetmap allgemeines in Deutsch" <talk-de at openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Detail-Mapping ja/nein (Nachtrag zu Verkehrsberuhigungs-Inseln)
>
> Am Mo., 20. Sept. 2021 um 19:42 Uhr schrieb Christian Müller <cmue81 at gmx.de
> >:
>
> > aber man kann versuchen eine neuerliche Ausdehnung seiner Verwendung
> > im Micromapping-Bereich zu verhindern, indem andere Tags für das
> > Mapping etwa von Grundstücksgrenzen o.ä. verwendet werden. So wäre
> > wenigstens klar, dass landuse=residential in abgelegenen Wohnplätzen
> > oder Einzelgelassen nur ausnahmsweise verwendet wird (wg Deckungs-
> > gleichheit mit Grundstücks-Tags), und dies also nicht den üblichen
> > Fall seiner Verwendung repräsentiert.
>
> "Deckungsgleichheit" mit Grundstücktags, die es noch gar nicht gibt. Was
> sollten die Grundstücktags ausser "das ist ein Grundstück" noch sagen?
> Nutzung des Grundstücks? Jetzt erstmal Grundstücksnutzungstags einführen,
> damit man sagen kann dass man kein landuse für die Grundstücksnutzung
> setzen soll, obwohl landuse genau für die Nutzung ist? "Ausnahmsweise" aber
> doch?
Mit den ganzen OpenData-Ansätzen ist es doch nur eine Frage der Zeit,
bis jemand beginnt Katasterdaten von den Ämtern systematisch zu
importieren. Die Versuchung dazu besteht sicherlich schon.
Ich bin _gegen_ eine Schärfung des status quo von landuse=residential .
Zum einen weil es Newcomer abschreckt in Gebieten mit geringem Luft-
bild-Detailgrad überhaupt Wohngebiete zu erfassen (auch wenn Straßen
und Siedlungsgebiet nicht genau differenzierbar sind, sind grob auf-
gelöste residential Polygone sinnvoll und als geographische Aussage
nützlich). Zum anderen würden damit Bestandsdaten als widersprüch-
lich und überarbeitungsbedürftig deklariert, also ein Zwang zur Über-
arbeitung erzeugt, obwohl die Eintragungen zum Commit-Zeitpunkt der
Tag-Dokumentation genügten.
Darüber, ob Grundstückstags in OSM kommen oder nicht, habe ich keine
Aussage getroffen. Mir ging es lediglich darum, zu sagen, dass
landuse=residential dafür nicht wiederverwendet, oder mit Flo's
Worten "missbräuchlich", verwendet werden sollte. Für diesen,
neuen Zweck wäre es nötig neue Tags zu etablieren, um die bisher-
ige Aussagekraft von landuse=residential nicht erneut zu redefi-
nieren.
"Deckungsgleichheit" mit diesen _hypothetischen_, neuen Tags gäbe
es zwangsläufig für abgelegene Wohnlagen, die außerhalb von
Siedlungen bzw. Agglomerationen liegen. Für diese vgl.-weise
seltenen Fälle sind derzeit in OSM häufig landuse=residential
Polygone erfasst, die mit den Katastergrundstücksgrenzen an-
näherend, oder grob annähernd, ident sind.
_Dafür_ landuse=residential zu verwenden erachte ich als grenz-
wertig bzw. Ausnahmefall (nach Fuzzy-Logik auf einer Skala von
[0..1] z.B. mit 0.1 zur Menge zugehörig), genauso wie ich es
als grenzwertig erachte, neuerdings zu behaupten, dass Wohn-
straßen, also sämtliche Straßen, ebenfalls nicht Teil von
landuse=residential Polygonen sein sollen. Das wird weder
der historischen Verwendung noch der schlichten, unscharfen,
sprachlich Bedeutung des Begriffs "Wohngebiet" gerecht.
Gruß
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