[Talk-de] Detail-Mapping ja/nein (Nachtrag zu Verkehrsberuhigungs-Inseln)

Christian Müller cmue81 at gmx.de
Do Sep 23 02:40:25 UTC 2021


> Sent: Mi, 09/22/21, 23:33 CEST
> From: "Martin Koppenhoefer" <dieterdreist at gmail.com>
> Subject: Re: [Talk-de] Detail-Mapping ja/nein (Nachtrag zu Verkehrsberuhigungs-Inseln)
>
> On 09/22/21, 21:49 CEST wrote Christian Müller <cmue81 at gmx.de>:
> >
> > Die Schärfe, das etwa eine 1:1 Beziehung zu Flächen-
> > nutzungsplänen von Projketplanern oder Ämtern bestünde,
> > existiert für dieses Tag in OSM nicht.
> 
> 
> das ist ja auch was komplett anderes. Flächennutzungspläne sind Teil der
> Bauleitplanung, die geben vor, was dort gebaut werden darf. Nicht immer ist
> der Ist-Zustand vollständig kompatibel [..] Flächennutzungspläne sind
> sicherlich das letzte, woran wir uns orientieren wollen.


Es ging darum hervorzuheben, dass diese Pläne bei Handhabung und Umsetzung
der Begriffe wesentlich schärfer sind, als das für den Terminus "Wohn-
gebiet" in OSM (einhergehend entspr. Tag) zu haben ist.

Oft wird in FNP fachsprachlich auch nicht von Wohngebieten gesprochen, sondern
von "Wohnbaufläche" o.ä. - sie erscheinen konsequenter und einheitlicher was
die Zuordnung von de facto und geplanter Flächennutzung zu den verwendeten
Begriffen betrifft, was in der Regel einfach dem Umstand geschuldet ist, das
wesentlich weniger Leute und wesentlich kleinere Gebiete bei der Karten-
erstellung zu koordinieren sind - auch Sprachbarrieren/brücken sind i.d.R.
kein Thema.

Während auf 1:10.000er Plänen Straßen gut zu differenzieren sind, ist es für
die von mir untersuchten Pläne allerdings so, dass Wohnbauflächen Anlieger-
Straßen enthalten (betrifft nicht nur Sackgassen) und wieder erst ab einer
bestimmten Bedeutung der Verkehrswege eine Trennung anliegender Wohnbau-
fläche vorgenommen wird.

Nochmal, es geht nicht darum, die Geometrie von diesen Plänen zu über-
nehmen o.ä. - sondern um eine vergleichende Darstellung, wie gut es
diese Pläne zum einen und OSM zum anderen schaffen, homogene Flächen
zu klassifizieren und ob es objektivierbare Kriterien gibt, die etwa in
OSM und der Doku derzeit fehlen, aber evtl. dazu dienen können, ein stetes
hin- und her-togglen der Flächengrenzen zu vermeiden oder zu reduzieren.

Der Anspruch für ein global verwendetes Tag wie landuse=residential ist
eine länderübergreifende, eindeutige und breit akzeptierte Verfahrens-
weise, wie es zu verwenden ist.  Aber bereits unterschiedliche Ver-
fügbarkeiten von Luftbildern (an sich oder in Auflösung) führen dazu,
dass regionale Besonderheiten bei der Verwendung bestehen und zu be-
achten sind.

Es schadet nicht und ist auch nicht verboten, hier über den Tellerrand
zu schauen und zu prüfen, ob das anderswo besser gehandhabt wird und
falls ja, inwieweit das entweder übernommen oder wenigstens im Wiki als
Sachverhalt dargestellt bzw. gegenübergestellt werden kann.  Hier gute
Kriterien zu finden, die anderswo ggf. schon praktiziert werden, kann
Frust ersparen und vermeidet vll. projektübergreifend Wiederholungen.

Eine Daumenregel z.B. "an jeder Straße auftrennen" ist wohl zu kurz
gegriffen und entartet den Begriff "Wohngebiet" genauso, wie 4- oder
mehrspurige Hauptverkehrsadern generell einzubeziehen.  In Dörfern
ist die Hauptverkehrsader i.d.R. die Durchgangsstraße.  Die Bestands-
daten erfassen für viele Dörfer nur ein Wohngebiet, folglich ist die
Hauptverkehrsader enthalten.  Das allein zeit, dass der Begriff
"Hauptverkehrsader" womöglich nicht objektiv genug ist, um in einer
wie auch immer besser gearteten Tag-Doku für landuse=residential
Verwendung zu finden.  Wer auch immer da etwas verbessern will,
sollte vorher über besagten Tellerrand schauen, denn dieses
Klassifikationsproblem bestand und besteht anderswo auf gleiche
Weise.


Gruß




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