[Talk-de] Ist noch jemand hier?
Christoph Hormann
osm at imagico.de
Di Nov 21 13:28:11 UTC 2023
> Martin Koppenhoefer <dieterdreist at gmail.com> hat geschrieben:
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> > Es gibt auf Discourse kein unveränderliches Archiv der erfolgten Kommunikation und damit keinen Konsens darüber, wer zu welchem Zeitpunkt was kommuniziert hat.
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> kannst du das erläutern? Zielt das darauf ab, dass Moderatoren (oder Admins) nachträglich das Geschriebene modifizieren bzw. löschen können, bzw. Beiträge „verschieben“? Die Edits der normalen User sind ja nachvollziehbar.
Ich habe keinen Überblick darüber, wer in Discourse welche Berechtigungen hat, aber es gibt nach meinen Beobachtungen eine ganze Reihe von Arten von Eingriffen in die Aufzeichnungen bereits erfolgter Kommunikation, die für den außenstehenden ohne besondere Privilegien nicht oder nur begrenzt nachvollziehbar sind. Das spur- und kommentarlose Entfernen einzelner Nachrichten durch unbekannte Akteure ist meiner Beobachtung nach das häufigste Szenario hier (subjektiver Eindruck, ich hab hierzu keine belastbaren Zahlen).
> Man könnte im Prinzip das zuerst geschriebene irgendwo öffentlich ablegen indem man einen user für Archivzwecke anlegt und dieser im Mailinglistenmodus beitritt, aber AFAIK bekommt der dann von den Edits nichts mit.
Im Prinzip ließe sich über den Mailing-List-Modus ein unabhängiges Archiv aufbauen und veröffentlichen. Da musst Du jedoch mit einer Reihe von Problemen rechnen:
* Die Nutzer des Discourse-Web-Interfaces dürften dieses Archiv zu erheblichem Teil vermutlich nicht anerkennen, weil es im Widerspruch zu der von Ihnen wahrgenommenen Realität des Web-Interfaces steht.
* Es ist recht wahrscheinlich, dass die OSMF die Veröffentlichung eines solchen Archives über ihre TOS untersagen würde.
* Du musst im Hinterkopf behalten, dass der Mailing-List-Modus mit einer eingebauten Verzögerung von etwa 20 Minuten arbeitet. Das heißt, dass jegliche nachträglichen Eingriffe in die Inhalte in den ersten 20 Minuten im Mailing-List-Modus als Bestandteil der ursprünglichen Kommunikation erscheinen. Man könnte also ein solches Sekundär-Archiv ebenso dafür kritisieren, dass es nicht korrekt die ursprüngliche Kommunikation widerspiegelt (wenngleich es natürlich eine klar definierte und unveränderliche Referenz schaffen würde).
Kurz: Es wäre ein interessantes soziales Experiment, so ein unabhängiges Archiv zu veröffentlichen. Ich möchte mir so was aber nicht als Freizeit-Beschäftigung ans Bein binden.
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Christoph Hormann
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