[Talk-at] Wann ist zuviel zuviel
Friedrich Volkmann
bsd at volki.at
Fri Dec 2 10:47:19 UTC 2011
On 02.12.2011 07:51, martin ringer wrote:
> Aus gegebenen Anlass frage ich in die Runde.
>
> Seit der hohen Auflösung von Geoimage.at kann sehr detailreich abgezeichnet
> werden. Gibt es einen Punkt an dem zuviel abgezeichnet wird? Also auf einem
> Punkt zuviele Details gezeichnet sind? Oder gilt, je mehr desto besser?
Je mehr, desto besser. Aber der Nutzen wird dann im Verhältnis zum
Arbeitsaufwand immer geringer. Die Priorität sollte daher immer mehr auf das
Entwickeln und Verbessern von Anwendungen übergehen. Es nützt nichts, wenn
man Milliarden Objekte in der DB hat, und sie werden nirgends oder falsch
angezeigt. Die Renderer wie Mapnik und Osmarender sind auf Steinzeitniveau -
sie können keine Generalisierung, die Labels sind nicht lesbar, und die
Möglichkeiten einer Webseite werden nicht ausgenützt (variable Auswahl an
Objekttypen, Popups beim Anklicken dzt. nur mit Openlayers). Eine Webseite,
wo man sich eine Route berechnen und anzeigen lassen kann, gibt es überhaupt
nicht, zumindest nichts was funktioniert. Wanderkarten zum Runterladen gibt
es auch keine mehr (siehe mein letztes Mail). Also steckt eure Energie im
Zweifelsfall besser in diese Aufgaben, statt irgendwelche Bäume und
Gehsteigkanten abzumalen, die sowieso keinen interessieren.
> Die OSM Karten werden ja nicht nur zum Routen verwendet, sondern auch als
> Landkarten im Internet oder als ausgedrucktes Kartenmaterial.
Ein größerer Datenbestand kann für einen Renderer kein Problem sein (außer
ressourcenmäßig). Der Renderer klaubt sich das heraus, was er braucht. Ein
Problem ist es aber, wenn Daten unterschiedlich oder unterschiedlich genau
erfasst sind, z.B. einmal sind Radweg, Gehsteig und Randstein separat
gemappt und einmal als einziger Way. Wenn der Kartennutzer an der einen
Straße einen Gehsteig als Footway in der Karte sieht und in der anderen
keinen, geht er davon aus, dass in letzterer keiner ist. Ein Renderer müsste
versuchen diese Unterschiede ausbügeln. Das ist aber nur begrenzt möglich.
Wenn in einer Gegend keine Wälder gemappt sind, weil sich noch kein Mapper
darum gekümmert hat, dann kann der Renderer das nicht wissen und der
Kartennutzer in der Folge auch nicht. Der sucht eine freie Fläche für
astronomische Beobachtungen, und auf einmal steht er im Wald. Diese
unterschiedliche Erfassungsqualität und -dichte der Daten ist der
Hauptnachteil von OSM gegenüber kommerziellen Karten.
On 02.12.2011 09:48, Frederik Ramm wrote:
> Nur, wenn die Community gross genug ist, um die Daten auch weiterhin zu pflegen - also
> allfaellige Aenderungen zu bemerken und einzubauen -, bleibt unser Datenbestand jung
> und munter; sammeln wir mehr Daten, als wir pflegen koennen, dann veralten unsere
> Daten und verlieren an Wert.
Das ist ein wichtiger Aspekt, aber in der Hinsicht ist das Abzeichnen von
Orthofotos weniger kritisch - Häuser werden selten abgerissen, und
Änderungen an Landuses sind halbwegs wartbar. Sondern das Problem sind
Geschäfte, Telefonnummern, Öffnungszeiten u.dgl.
On 02.12.2011 09:16, David Schmitt wrote:
> Ein weiterer guter Hinweis ist die "Simplify Way" (Shift-Y) Funktion vom josm. Die wirft
> Punkte auf einem Way, die nicht genug Form-information liefern raus.
Na bitte nicht. Wenn die von mir erfassten Daten beschädigt werden, dann
fast immer von Leuten, die so komische Tools verwenden.
> Da nur nodes
> gelöscht werden ist das auch kein Allheilmittel, aber es lehrt wo nodes wichtig sind und
> wo es eh wurscht ist.
Wer braucht so ein Tool als Lehrer? Das erkennt doch jeder auf den ersten
Blick, dass man in einer Kurve die Nodes dichter setzen muss als auf einer
Geraden.
--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria
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