[Talk-de] Germany roads tagging

Frederik Ramm frederik at remote.org
Mi Sep 5 09:04:02 UTC 2007


Hallo,

> Zu dem Vorgehen, erst mal alles auf die Karte zu schmeissen, mit
> 'unclassified' zu taggen und dann schlummern lassen - da habe ich
> aus praktischer Erfahrung so meine Bedenken. Es ist frustrierend und
> mühevoll, sowas zu überarbeiten und in Form zu bringen.

Dennoch: Wir haben ganz verschiedene Arten von Leuten im Team. Einige  
kommen vielleicht viel mit dem Auto rum, haben aber weder Zeit noch  
Geduld, zu notieren, an welcher Kreuzung sie jetzt Vorfahrt hatten  
und an welcher nicht. Andere kennen ihre Stadt wie ihre Westentasche,  
haben aber kein Geld fuer ein GPS.

Jeder hat seinen Mapping-Stil, jeder hat seine (ob jetzt berufliche  
oder private) Mapping-Erfahrung, die ihn vielleicht annehmen laesst,  
dass bestimmte Sachen funktionieren und andere nicht, aber in jedem  
Fall ist die Verallgemeinerung falsch. Ich zumindest habe in OSM  
schon manche Ueberraschung erlebt, wie brauchbar doch Resultate  
wurden, selbst wenn sie mit Techniken erfasst wurden, die ich selbst  
niemandem empfohlen haette ;-)

> Mit der Vorfahrtsregelung als Stütze kann man so eine Fahrt schon
> etwas vorstrukturieren: Von Hauptstraße auf Nebenstraße abgebogen
> -> eine Klasse runter und umgekehrt eine Klasse rauf - und schon
> ergibt sich ein erstes Bild statt einem unstrukturiertem
> 'unclassified' oder 'secondary' - Einerlei.

Das ist sicherlich eine von vielen sinnvollen Vorgehensweisen, und  
wenn jemand sagt, er will das so machen und findet die Ergebnisse gut  
- Daumen hoch! Wenn jemand das monatelang mit Erfolg so macht und  
gute Erfahrung damit hat - klar, erzaehlt uns hier davon und empfehlt  
die Idee anderen. Ich moechte nur vermeiden, dass ein striktes  
"richtig" und "falsch" entsteht, das dann wieder von Leuten benutzt  
wird, um andere auszugrenzen ("was Du gemacht hast, ist FALSCH, siehe  
Paragraph 13 Absatz 2 Abschnitt 1 letzter Satz!").

Das ist wie in der Erziehung. Wenn man jemand sagen kann: Was Du  
gemacht hast, ist schonmal ganz gut, aber schau hier und da, da hast  
Du diese Strasse als "secondary" getaggt, und das fuehrt dann an der  
und der Stelle zu einer irrefuehrenden Abbildung, weil das, was Du  
als "secondary" getaggt hast, hier Vorfahrt gegenueber dem hat, was  
Du als "primary" getaggt hast, und wuerdest Du nicht selbst sagen,  
dass ein Kartenbenutzer so etwas nicht erwarten wuerde? - Dann ist  
das voellig ok. Bloss abstrakte Verweise auf einen irgendwann mal  
festgelegten Katalog, da bin ich nicht so der Fan von.

Und was die Aussage betrifft, dass die von mir zitierte Freiheit ja  
wegen der Renderer nicht existiert: Erstens einmal kann jeder die  
Renderer fuer eigene Zwecke erweitern. Spezielle Fahrradkarten werden  
ja schon gemacht, spezielle Karten fuer Rollstuhlfahrer ausprobiert -  
mit zusaetzlichen Tags ueber die Eignung einer Strasse fuer  
Rollstuhlfahrer. Auch nationale Tagging-Schemata sind immer wieder im  
Gespraech, und ich bin der Ueberzeugung, frueher oder spaeter wird  
ein Mapping-Team in einem Land sagen: "Wir schmeissen den ganzen  
primary/secondary/...-Kram weg, machen unser eigenes Schema, und  
passen die Renderer entsprechend an. Niemand in OSM ist der Ansicht,  
dass die ganze Welt einheitlich getaggt und gerendert werden muss. im  
Gegenteil.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00.09' E008°23.33'






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