[Talk-de] parallele Ways (war: Re: Unterschiedliche Geschwindigkeitsbeschraenkungen fuer jede Fahrtrichtung)

Gernot Hillier gernot at hillier.de
Mi Jan 16 17:53:43 UTC 2008


Hi!

Bernd Raichle schrieb:
>  > Da könnte ich mir grundsätzlich das selbe vorstellen, finde aber auch 
>  > passend das dann als zwei Wege zu mappen. - Es ist ja dann eh meist 
>  > verboten die "Mittellinie" zu überqueren. Aber ja, richtig begeistert bin 
>  > ich nicht, weil es ja nicht unbedingt baulich getrennt ist.
> 
> Keine zwei Wege -- da nicht baulich getrennt, wuerde eine solche
> Strasse kaum jemand so abbilden.

So richtig habe ich mich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt, aber
gestern hatte es mich doch mal interessiert. Wann genau macht man denn
nun zwei Ways, wann nur einen?

Hier auf der Mailingliste habe ich schon verschiedentlich von diesem
Kriterum der "baulich getrennten Fahrstreifen" o.ä. gehört. Allerdings
konnte ich diese Aussage bisher im OSM-Wiki nirgends wieder finden. Das
einzige, was ich dazu gefunden habe, war diese Aussage:

"The general rule is that if it is not possible to turn across the
street at any junction then it should be drawn as two paths."
-> von der als teilweise veraltet markierten Seite
http://wiki.openstreetmap.org/index.php/Editing_Standards_and_Conventions#Roads

Ehrlich gesagt ist mir aber nicht so ganz klar, was jetzt "to turn
across the street at any junction" für deutsche Straßen bedeuten würde.

Ich hätte es bisjetzt intuitiv eigentlich immer so gesehen: kann man -
aus welchen Gründen auch immer - auf einer Straße nicht auf die
Gegenfahrbahn wechseln, dann mache ich zwei Ways. Das entspricht für
mich intuitiv der "richtigen" Abstraktion.

Oder anders gesagt: was interessiert es irgendwen, ob eine Straße nun
durch ein bauliches Hindernis oder eine/zwei durchgezogenen Linie(n)
getrennte Fahrstreifen enthält? Ich persönlich würde also zuerstmal naiv
immer dann zwei getrennte Ways malen, wenn es eine durchgezogene Linie
zwischen den beiden Fahrstreifen gibt.

Wir haben hier in Landshut bsp.weise eine 2x2-spurige Bundesstraße, die
in einem bestimmten Gebiet über zwei durchgezogene Linien getrennt ist.
In einer Kurve kommen dann aber auf einmal langgezogene Verkehrsinseln
dazwischen, damit man die Straße als Fußgänger überqueren kann. Nach der
Logik mit den getrennten Fahrspuren müsste man also die Straße über die
ganze Länge mit einem Weg malen und nur in dieser (längeren) Kurve mit
zwei Wegen. Ich finde das reichlich unintuitiv, da ja eigentlich die
Straße dort ihren Charakter nicht ändert.

> Ausserdem bringen parallele Ways immer weitere Probleme mit sich: Jede
> moegliche querende Verbindung benoetigt einen kurzen (Pseudo-)Way, der
> in Realitaet nicht da ist, sondern nur benoetigt wird, da ich ein
> zweidimensionales Gebilde (Strassenflaeche) auf ein eindimensionales
> Gebilde (Kantenzug) abbilde.  

Nicht zwingend. Ich hätte jetzt intuitiv einfach die beiden Wege an
dieser Stelle über einen gemeinsamen Node verbunden. Das mag in einer
wahnsinnig hohen Zoom-Stufe merkwürdig aussehen, aber ich denke nicht,
dass das wirklich stören würde.

Das würde all diese...

> Und diese kuenstlich eingefuehrten Wege
> machen beim Taggen (welcher highway-Tag, welcher Strassenname etc.?),
> beim Routen und den daraus erzeugten Abbiegehinweisen wieder Probleme
> (statt einmal links abbiegen, kommt ein "links abbiegen" und ein
> darauf folgendes "geradeaus" o.ae.).  Ich tagge diese Pseudo-Ways, die
> gerade in etwas groesseren Kreuzungen gehaeuft vorkommen, gerne mit
> "plural_junction=yes", angelehnt an den GDF-Standard.

... Probleme lösen.

Meine oben zitierte Seite sagt dazu übrigens: "If there are limited
turning points then these should be explicitly marked as a link between
the two carriageways." Wobei mir jetzt nicht klar ist, was mit einem
Link gemeint ist - eine Verbindung in meinem Sinne über einen
gemeinsamen Node oder ein als "link" getaggtes Stück Weg.

--
Gernot




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