[Talk-de] Potlach! *kotz*

Frederik Ramm frederik at remote.org
Fr Jan 25 00:34:41 UTC 2008


Hallo,

> Es geht doch (zumindest mir) nicht darum, strikte Festlegungen a la 
> "wenn die Straße über 3,5m breit ist und nicht älter als 5 Jahre ist, 
> muß es xy sein" zu treffen - z.B. die ganze highway=xy Diskussion 
> neulich ging mir ziemlich irgendwo vorbei. Das ist momentan so erstmal 
> verwendbar und wird sich im Laufe der Zeit schon einpendeln 

Dann sind wir uns ja einig. Aber es gibt ja eine Anzahl von Leuten,
die der Ansicht sind, dass es eben NICHT momentan so erstmal
verwendbar ist, sondern dass es ueberhaupt gar keinen Sinn hat,
angesichts der momentanen Situation irgendwelche Software zu
entwickeln. Und dem widerspreche ich entschieden. 

> Aber das jeder dritte Mapper in Zukunft seine eigenen Tags z.B. für 
> Hausnummern erfindet, und die jeweiligen Tags unbedingt dann auf ewig so 
> bleiben müssen - muß doch nun wirklich auch nicht sein.

Auch das wuerde ich nicht fordern. Ich wuerde aber auch nicht den
Anspruch haben, im Elfenbeinturm klare Regeln fuer das Tagging von
Hausnummern zu entwickeln - sondern einfach

> erstmal rumexperimentieren um herauszufinden was funktioniert 
> und was nicht

und spaeter sieht man dann schon, was taugt und was nicht. Dann macht
man sein Navi-System halt so, dass es nur das Schema nutzt, was taugt,
und gut is'. Den Neulingen sagt man dann nicht: "Ihr MUESST das und
das so und so machen", sondern "wenn ihr das und das so und so macht,
dann klappt es prima mit dem Navi-System".

Es wird auch in Zukunft kein "falsch" und kein "richtig" geben beim
Tagging, aber durchaus ein "wenn Du so taggst, dann kann die
verbreitete Software damit was anfangen". Wie jetzt auch schon. Bei
uns werden die Standards nicht am Schreibtisch gemacht, und nachher
kann die Standard-Erfindungs-Leitungs-Kontroll-Organisation dann dem
Software-Entwickler sagen, dass er was falsch gemacht hat, und dem
Tagger auch. Bei uns entwickelt sich das. Ist das so schlimm? In einem
kommerziellen Umfeld ginge das nicht, da muesste man seine Software
irgendwie mit einem Versprechen ausstatten: "Alles, was RICHTIG
getaggt ist, verarbeteitet diese Software auch, ansonsten Geld
zurueck!". Deswegen muss es in dieser Welt dann auch Normen und
Standards geben. Wir haben das nicht noetig, wir muessen unsere
Entwicklung nicht in kuenstliche Versions-Spruenge packen, damit die
Zertifizierungsbehoerden hinterherkommen. 

Ich weiss echt nicht, was das Gemecker staendig soll. Eventuell
druecke ich mich einfach zu unklar aus. Natuerlich will ein Neuling
wissen, wie er irgendwas taggt, damit er "mit dem Strom schwimmt". In
dem Buch, das ich gerade mitverfasst habe, ist natuerlich ein
Riesenkapitel ueber alle erdenklichen Taggingdetails drin, von der
einfachen Kreuzung ueber hoehenseparierte Uebergaenge, Kreisverkehre
mit "Fan-Out", Abbiegespuren, Wendehammer - wenn irgendjemand hier
ernsthaft glaubt, ich wuerde da hinschreiben "taggen Sie das einfach
so, wie sie wollen", dann ist das ein grosses Missverstaendnis.

Andererseits bin ich halt auch dagegen, den Leuten was zu predigen von
wegen sie seien hier die Datenerheber fuer einen mathematischen
Optimierungsprozess, und wenn sie was falsch machen, dann gibt 4+4
ploetzlich 7. Wenn ich hier gegen den staendigen Ruf nach festen
Regeln wettere, dann doch nur, weil ich in diesen das "Grain of Salt"
vermisse. Fuer unser Projekt sollte 4+4 so irgendwo zwischen 6 und 10
liegen, das reicht schon fuer den Welterfolg. Ich faende es schade,
wenn das Projekt starre Strukturen entwickeln wuerde, bloss weil
einige partout meinen, das Projekt muesste genau so ablaufen wie ihre
13 vorherigen "professionellen" Projekte.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00.09' E008°23.33'





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