[Talk-de] Potlach! *kotz*
Frederik Ramm
frederik at remote.org
Fr Jan 25 11:17:20 UTC 2008
Hallo,
> deswegen erscheint mir das elfenbeinturmkonzept nicht als so falsch:
> man sollte in einer kleinen gruppe ein schluessiges,
> funktionierendes konzept
> ausarbeiten, das dann "der community" vorlegen, und hoffen, dass es
> angenommen wird.
Und angenommen wird es nicht durch eine Abstimmung (die gibt es auch,
aber die sind nichts wert), sondern dadurch, dass die Leute selber
sehen, dass es gut ist, und es benutzen. Und bei einem
Hausnummerntagging waere das eben ein Navigationsprogramm, das damit
umgehen kann, zum Beispiel. - Die Entwicklung des
Navigationsprogramms zu vertagen, solange es keine Hausnummern gibt,
ist kein guter Weg, die Community auf seine Seite zu bringen. Das
meine ich mit Elfenbeinturm - sich mal zusammensetzen und was
gescheites ausdenken, das kann man schon machen, aber erwarten, dass
irgendwas als Regel aufgestellt wird, ohne praxiserprobt zu sein, das
ist vermessen.
>> In dem Buch, das ich gerade mitverfasst habe, ist natuerlich ein
>> Riesenkapitel ueber alle erdenklichen Taggingdetails drin, von der
>> einfachen Kreuzung ueber hoehenseparierte Uebergaenge, Kreisverkehre
>> mit "Fan-Out", Abbiegespuren, Wendehammer - wenn irgendjemand hier
>> ernsthaft glaubt, ich wuerde da hinschreiben "taggen Sie das einfach
>> so, wie sie wollen", dann ist das ein grosses Missverstaendnis.
> naja, wenn du aber in einem vortrag (der uebrigens ansonsten recht
> gut war)
> erzaehlst, alles ist erlaubt, dann bedeutet dies exakt das!
> noch dazu wenn du das bestreben, ein system einzufuehren auf den
> ordnungssinn
> von einigen deutschen schiebst...
Ist halt so. Auf der englischen Liste ist das lang nicht so ein
Thema, da packen die Leute einfach was an (oder kommen ploetzlich aus
dem Nichts und sagen: Schaut mal, ich hab das hier gemacht, wie
findet ihr das).
In dem Vortrag habe ich, wenn ich mich recht erinnere, gesagt, dass
man durchaus eine Strasse mit "note=this is where I met my first
girlfriend" taggen koennte, wenn man das wollte, und dass sich trotz
theoretisch beliebigen Taggings Standards herausbilden, die von den
Renderern her kommen.
Also jetzt mal ganz ehrlich: Wenn jemand daherkaeme und eine Autobahn
als irgendwas andres ausser "motorway" taggen wuerde, faende ich das
schon komisch und wuerde den fragen, was er sich dabei gedacht hat
(vielleicht hat er ja einen Grund, an den ich nicht dachte). Und wenn
dann jemand anders die Autobahn auf "motorway" korrigiert und der
urspruengliche Autor das wieder zurueck aendert, waere ich auch
geneigt, mir den mal zur Brust zu nehmen und wuerde ihm raten, seinen
eigenen Server aufzusetzen.
Ausser, er macht es gruendlich, baut in Osmarender und Mapnik eine
nationale Tag-Aequivalenztabelle ein und andert alle deutschen
Autobahnen in "de:strassentyp=autobahn" ;-)
Aber wofuer ich echt ueberhaupt keine Geduld habe, ist die
Behauptung, dass ohne feste Unterscheidungsregeln zwischen "primary"
und "secondary" ja vernuenftiges Routing unmoeglich waere. Wer sowas
behauptet, der sucht doch nur nach Gruenden, nichts zu machen. Und
sabotiert dabei gleichzeitig die Arbeit derer, die eben doch was
machen. Bei OpenStreetMap braucht keiner einen Grund, um nichts zu
machen - man kann auch einfach so nichts machen, wie 99,999% aller
Leute.
Bye
Frederik
--
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