[Talk-de] OSM-Philosophie

FreeWorld freemaps.osm at googlemail.com
Mi Okt 1 11:08:44 UTC 2008


Bernd Wurst schrieb:
> Hallo.
> 
> Am Mittwoch, 1. Oktober 2008 schrieb FreeWorld:
>> Tenor der Diskussion: Sollte OSM einmal einen ernst zu nehmenden
>> Vollständigkeitsgrad erreicht haben, so wäre es quasi extrem einfach
>> möglich Unternehmen gezielt in die Karten zu schaun. Man macht
>> beispielsweise monatliche Snapshots und schaut sich über Jahre hinweg
>> die Entwicklung der Bahn und ihre Geschäftspolitik an. Welche Strecken
>> werden nicht so wichtig genommen, welche wurden verkauft, was rechnet
>> sich wohl für die Bahn am besten? Ich seh schon die Bild-Schlagzeilen:
>> "Bahn pfeift auf Kunden in Hintertufftuffdorf!"
> 
> Welchen Unterschied machst du hier zwischen
> - OSM und anderen Kartenwerken?
>   Um solche Informationen rauszulesen muss eine Karte keine freie Lizenz
>   haben, das darfst du von Google-Maps genauso "lernen", wo es neue oder nicht 
>   mehr vorhandene Bahnstrecken gibt.
> - OSM und dem Kursbuch der Bahn?
>   Schließlich steht dort ganz genau drin, welche Strecken wie stark (für
>   Personenverkehr) genutzt werden und jedes Jahr ändert sich da einiges.

Naja der Unterschied ist doch, dass ich bei OSM ohne Probleme alle Daten
in der Datenbank analysieren kann, wies mir passt. Klar sind manche
Infos auch in kommerziellen Karten enthalten - man kann sie dort aber
nicht so leicht extrahieren. Nur weil ich irgendwo auf ner kommerziellen
Karte n Aldi sehe, kann ich noch nichts über die Entwicklung des
Aldikonzerns in Deutschland sagen. (Na gut, mit entsprechendem Aufwand
und Analyse der Tiles, was sicher illegal ist, kann man vielleicht die
Infos extrahieren und ne eigene Datenbank aufstellen...)



>> Möglicherweise gibt es auch andere Unternehmen, die irgendwie ein
>> Problem hätten komplett in OSM gemappt zu werden. Genausogut kann man ja
>> die Geschäftspolitik beispielsweise von McDonalds oder Burger King oder
>> der Post oder was weiß ich beobachten. Für Konkurrenzunternehmen
>> sicherlich attraktiv.
> 
> Warum?
> Ich glaube nicht, dass es ein Geschäftsgeheimnis ist, wo es wie viele 
> McDonald's-Restaurants gibt. Schließlich gibt es auf der Website eine Liste 
> davon.
> Und in jedem modernen Navi stehen diese Daten auch drin, jährlich aktualisiert 
> und damit wunderbar geeignet um daraus Schlüsse zu ziehen.
> 

Stimmt schon. Wenn ich dort die Entwicklung über der Zeit verfolgen
will, müsste ich halt ständig die aktualisierte Liste ziehen und auswerten.

[...]
>> 2. Kann ein Unternehmen rechtliche Schritte einleiten oder sich sonst
>> irgendwie wehren, weil es in OSM auftaucht?
> 
> Es gibt momentan ernsthafte Probleme, etwas handfestes zu finden wie man 
> Google-StreetView rechtlich beikommen kann. Und die tragen nicht nur 
> Informationen von öffentlich aufgehängten Werbetafeln ein sondern das 
> kritische daran ist die Fotografie von Personen und nicht-öffentlichen 
> Gebäuden. Und trotzdem scheint das so nicht angreifbar zu sein.
> 
> Also ich denke nicht, dass alleine mit der Erfassung von "da steht ein 
> McDonald's-Restaurant und das ist ungefähr die Gebäudeform" irgendwas 
> zusammen getragen wird, was jemandem schadet.

Dann frage ich mich aber erneut, warum die Unternehmen nicht einfach
ihre Standortgeodaten rausrücken, damit sie in OSM auftauchen.
Ist OSM zu unbekannt? Gibts lizenrechtliche Probleme? Gibts irgendwelche
anderen Nachteile für die Unternehmen?

Grüße

-------------- nächster Teil --------------
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