[Talk-de] "construction=yes" bitte nicht durch "highway=construction" ersetzen!!!

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Mi Sep 17 11:27:58 UTC 2008


Hallo.

Am Mittwoch, 17. September 2008 schrieb qbert biker:
> > Mein Navi (Navteq-Daten) kann Fußgänger-Routing. Leider sind aber
> > beinahe alle Feldwege hier nur zur Hälfte drin (also als Sackgasse) und in
> > der Stadt gibt es keinen einzigen Fußweg in den Daten.
> Ähnliche Fehler gibt es übrigends auch in OSM massenhaft, also  z.B.
> unverbundene Strecken. Die werden erst sichtbar, wenn man flächendeckend
> Routing betreibt und dann muss sich mal jemand finden, der alle Feldwege
> in einer Region durchprüft. OSM ist nicht automatisch besser, auch
> wenn OSM einen prinzipiellen Vorteil in diesem Bereich hat.

Hm, ich finde das einen nicht zutreffenden Vergleich.
Bei OSM sind das *Fehler*, die passieren manchen Mappern ab und zu. Es gibt 
schon jetzt Algorithmen um solche Fehler zu erkennen. Ein 
osm-nach-garmin-konvertierungs-tool das mir neulich über den Weg gelaufen 
ist, versucht solche Verbindungen automatisch im output zu korrigieren. Auch 
wenn ich das für den falschen Weg halte (melden und reparieren im original 
wäre besser), werden das Navi-Anwendungen auf OSM-Basis auch tun oder könnten 
es tun.
Ortsfremde Mapper können nach Gefühl oder durch einen Hinweis bei 
openstreetbugs diese Wege verbinden.

Bei den Mitbewerbern sind das nicht vorhandene Daten. Um die zu "korrigieren" 
muss man die Daten erstmal erfassen. Das ist ungleich mehr Arbeit.


Dazu kommen noch die beiden anderen Aspekte der verteilten Arbeit bei OSM und 
der Freiheitsgedanke, der die Leute stark motiviert, Fehler zu melden. Aber 
auch ohne letztere ist des Problem bei OSM IMHO einfacher zu beheben.


> In den Städten oder bei den beliebten Radwegen wird sich aber ganz
> sicher ganz schnell bei den Kommerziellen was tun, wenn das mal greift.

"Schnell" bezieht sich wohl nur auf kaufbare Daten und einige wirklich 
interessante Wege, vornehmlich in großen Städten. Wirklich nicht das was man 
will wenn man Fahradrouting haben will.

Die wirklich interessanten Strecken sind doch die, die so selten gebraucht 
werden, dass es kommerziell nicht interessant ist, diese aufzunehmen.


> Viel einfacher: Zuerst die Festlegung, was highway ist, also z.B. die
> administrative Einteilung. Dann _ist_ einfach secondary die Staatsstrasse
> ohne wenn und aber. Eigentlich haben alle Länder vergleichbare
> Einteilungen, also muss man das pro Land fixieren.

Da ist der theoretische Ansatz von OSM halt nicht direkt mit dem pragmatischen 
Ansatz der Mitbewerber zu vergleichen. Man *hätte* OSM so aufbauen können, 
man hat aber nicht.

Nachträgliches Ändern dieser grundlegenden Elemente dürfte reichlich 
kompliziert werden.


> Und dann gibts noch eine 'connection' oder eine 'quality' dazu.
> Wenn also die Staatsstrasse eine alte vergessene Rumpelpiste ist,
> bekommt die entsprechende Einträge. Den Renderern steht es dann
> frei, wie sie die Einteilung machen wollen. Wenn ich also eine Karte
> zeichnen will, die die attraktivsten Strecken hervorhebt, überschreibe
> ich den highway-Wert mit dem 'connection'-Wert, wenn 'quality' passt.
> Oder ich mache es wie die Michelan-Karten: Straßenqualität wird als
> Breite ausgedrückt und Verbindungscharakter in der Farbe und die
> administrative Einteilung wird aus dem Namen ersichtlich.

Natürlich, das geht schon. 
Aber es würde auch mit dem Tagging-Schema gehen, erfordert keine technische 
Änderung.


> Also warum mach ich keinen Eintrag ins Wiki oder sonstwas? Weil
> das Konzept einen fixen Aufhänger braucht (was ist highway!) und
> das konzept sonst in der Luft hängt. Das zweidimensionale Konzept
> lässt stabile Abhängigkeiten (x bdeutet y, wenn a=b ist) nicht zu,
> solange nix fix ist. Das würde das Chaos noch verschärfen, was
> ich jetzt auch nicht will.

Sicher, da bräuchte man "Experten", die einen Überblick über die in den 
jeweiligen Ländern vorhandenen Einteilungen haben und dazu dann Beispiele 
formulieren, was wie zu taggen ist.

Dieses Gremium der Weisen ist natürlich bei OSM nicht so wirklich denkbar, 
daher wird einfach alles an die Straßen getagged, was man braucht. Oder 
weggelassen wenn man es für nicht wichtig genug hält.

Dass es keine entsprechenden Defaults gibt, schließt ja nicht aus, dass man 
diese defaults einfach parallel anheftet. Man kann doch gerne eine Art 
administrative Klassifikation noch zusätzlich an die Straßen heften:
classification=<whatever kreisstraße auf englisch heißt>

Dann braucht niemand zu wissen, dass tertiary oftmals für Kreisstraßen steht. 
Und es wird nichts erzwungen.
Man könnte dann in einem Konverter einfach alles was highway=* / ref=K* ist 
als Kreisstraße einstufen ohne die bestehenden Tags zu verändern.

Soweit ich weiß gibt es zu diesem Thema noch keine Diskussion im Wiki, du 
würdest also vermutlich niemanden verwirren, wenn du dir eine ausdenkst, die 
das abbildet was du haben möchtest und die aussagekräftig dokumentierst. :)

Gruß, Bernd

-- 
Wenn das Gehirn des Menschen so einfach wäre, daß wir es verstehen
könnten, dann wären wir so dumm, daß wir es doch nicht verstehen
würden.
  -  Jostein Gaarder (norwegischer Schriftsteller und Philosoph 1952)
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